Triller ist die neueste Konkurrenz für TikTok

Nach monatelangen heftigen Auseinandersetzungen haben zahlreiche TikTok-Stars angekündigt, die Plattform zu verlassen und auf die “neue” Konkurrenzplattform Triller zu wechseln.

Triller ist der jüngste Konkurrent von TikTok und hat bereits den Sprung auf Platz eins im App Store geschafft. Foto: Getty
Triller ist der jüngste Konkurrent von TikTok und hat bereits den Sprung auf Platz eins im App Store geschafft. Foto: Getty

Aus Datenschutz- und Sicherheitsbedenken haben Josh Richards, Griffin Johnson, Noah Beck und Anthony Reeves bekannt gegeben, dass sie zu Triller umziehen werden. Und sie bitten ihre insgesamt 50 Millionen Follower, sich ihnen bei der neuen App anzuschließen.

Triller wurde in L.A. entwickelt und ist laut Dazed vorrangig eine “App für musikalische Inhalte”. Die App ist bereits seit 2015 auf dem Markt. Gegründet wurde sie von den Entwicklern David Leibermann, Sammy Rubin und dem Musikvideoregisseur Colin Tilley. Zu den strategischen Partnern der App zählen Musikgrößen wie Snoop Dogg, The Weeknd, Marshmello und Kendrick Lamar. Mittlerweile ist sie in 50 Ländern im App Store auf Platz eins, darunter USA, Australien, Frankreich, Großbritannien und Italien.

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Ähnlich wie bei TikTok kann man sich mit Triller selbst dabei aufnehmen, wie man synchron zu einem Song die Lippen bewegt oder einen Song performt. Die neue App hat jedoch einen Bearbeitungs-Algorithmus, der die Videos unter Verwendung “intelligenter Audio- und Gesichtsanalyse” bearbeitet, “um zu entscheiden, wo der Schnitt gesetzt werden muss.”

Wir haben 50 Versuche gebraucht, um es synchron hinzubekommen und, um das Foto zu machen.

Auch Byte, eine Video-App aus den USA, die von einem der Gründer von Vine entwickelt wurde, verzeichnet ebenfalls einen Zuwachs an Nutzern.

TikTok: Trump will Videoplattform TikTok in den USA verbieten

US-Präsident Donald Trump verkündete Pläne für ein Verbot von TikTok in Amerika. Am 1. August erklärte der Präsident, er könne einen Präsidialerlass unterzeichnen, um die chinesische App zu verbieten und sagte: “Was TikTok betrifft, so werden wir die App in den Vereinigten Staaten verbieten.”

Der Grund sind angeblich Bedenken der US-amerikanischen Sicherheitsbehörden, die behaupten, die App verwendet und sammelt persönliche Daten von Amerikanern. Das Pekinger Technologieunternehmen ByteDance, dem TikTok gehört, streitet diese Vorwürfe ab.

Der US-Präsident Donald Trump kündigte Pläne an, TikTok aufgrund der Bedenken von US-amerikanischen Sicherheitsbehörden zu verbieten. Diese behaupten, die App werde von ihren chinesischen Eigentümern benutzt, um persönliche Daten von Amerikanern zu sammeln. Foto: Getty
Der US-Präsident Donald Trump kündigte Pläne an, TikTok aufgrund der Bedenken von US-amerikanischen Sicherheitsbehörden zu verbieten. Diese behaupten, die App werde von ihren chinesischen Eigentümern benutzt, um persönliche Daten von Amerikanern zu sammeln. Foto: Getty

Die TikTok-Userinnen Dixie D'Amelio, die 32 Millionen Follower hat, und Addison Rae, die 53,3 Millionen Follower hat, haben ihre Fans gebeten, ihnen auf Instagram und YouTube zu folgen, falls die App tatsächlich in den USA verboten wird.

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Laut der Washington Post, sagte ein TikTok-Vertreter: “Der Schutz der Privatsphäre der Daten unserer Nutzer ist für TikTok von größter Bedeutung. Wir haben sie nicht an die chinesische Regierung weitergegeben und würden dies auch nicht tun.”

Indien hat TikTok sowie 58 weitere Apps, darunter auch WeChat, vergangenen Monat verboten. In Japan wird ebenfalls ein Verbot der App in Erwägung gezogen und auch in Australien wird darüber nachgedacht.

Triller verklagt TikTok

Triller verklagte kürzlich TikTok wegen einer Patentverletzung. In der Klage wird behauptet, TikTok verletze das Triller-Patent über “Systeme und Methoden zur Erstellung mit einer Tonspur synchronisierten Musikvideos”.

Trillers Patent schreibt den beiden Gründern David Leiberman und Samuel Rubin die Erfindung zu. Es wurde 2015 angemeldet und 2017 erteilt. Das Patent beschreibt eine Methode zur Erstellung von Videos, die mit einer Audio-Spur synchronisiert sind, einschließlich der Fälle, in denen ein oder mehrere Videoaufnahmen aufgenommen werden, während der Ton abgespielt wird. Genau hier liege der Patentverstoß vor, meint man bei Triller, da TikTok seinen Benutzern etwa in den Lyp-Sync-Videos ermöglicht, mehrere Videos zusammenzufügen, während die gleiche Audiospur verwendet wird. Eben dieser “Green-Screen-Video”-Effekt von TikTok wird als Patentverletzung angesehen.

Marni Dixit