Umstrittene Bilder: Vulkanausbruch avanciert zum Lieblingsmotiv auf Instagram
Während mehr als 130.000 Einheimische aus Angst vor einem Vulkanausbruch geflohen sind, ignorieren viele Touristen die Gefahr auf Bali. Der rauchende Mount Agung ist derzeit das neue Lieblingsmotiv zahlreicher Instagrammer.
Der indonesische Katastrophenschutz hat die höchste Alarmstufe ausgerufen und zehn Kilometer im Umkreis des aktiven Vulkans zur Sperrzone erklärt. Doch einige Touristen haben nur spektakuläre Selfies im Kopf. Sogar Schwangere posieren mit Mundschutz und im Bikini für die umstrittenen Vulkan-Fotos – in der Hoffnung, Likes und Follower zu generieren.
„Wenn du alleine im Resort bist, weil Touristen Angst vor dem Vulkan haben, und du im Dschungel chillst und Energie auftankst mit der wunderbaren Aussicht auf diese Kraft der Natur“, schreibt eine Bloggerin, die in einem Pool ihren Bikini-Body präsentiert. „Ich bin begeistert über diese einmalige Chance, die Natur von ihrer härtesten Seite zu sehen“, scheibt sie weiter.
Ähnlich sorglos geht auch Model Karina Kapris aus Dubai mit der Situation um. „Das nenne ich ein ‚Once in a Lifetime’-Foto“, freut sich die Influencerin. Zwar betiteln einige Fans die Vulkan-Bilder als „episch“ oder „wunderschön“, ein Großteil der Follower sieht das Ganze jedoch gebührend kritisch.
That’s what I call one in a lifetime photo ❤️ #KarinaKapris #Bali #volcano
Ein Beitrag geteilt von Karina Kapris Dubai (@karina.kapris) am 28. Nov 2017 um 9:22 Uhr
Ein User, der laut eigener Aussage Familienmitglieder in Indonesien besitzt, kommentierte: „Während Tausende Balinesen ihre Häuser verloren haben, posierst du dort.“ Die meisten sind sich einig und schreiben: „Das ist respektlos!“
Es ist nicht das erste Mal, dass der Gunung Agung (dt,: „Hoher Berg”) die Bewohner in Angst versetzt. 1963/1964 kamen bei Ausbrüchen mehr als 1000 Menschen ums Leben. Dennoch haben es zahlreiche Einheimische in den letzten Tagen abgelehnt, das Gefahrengebiet zu verlassen, da sie Einbrüche und Plünderungen befürchten.
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Die Katastrophenschutzbehörde hat mittlerweile teilweise Entwarnung gegeben, da zuletzt keine Eruptionen mehr festgestellt wurden. Experten geben jedoch zu bedenken, dass der Druck im Inneren des Vulkans noch immer so hoch ist, dass er jederzeit ausbrechen könnte.
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