Umweltsünde: Paar färbt für Gender-Reveal-Party Wasserfall blau
Der Trend Gender-Reveal-Partys ist nicht totzukriegen - und das, obwohl die häufig aufwändig betriebene Geschlechtsenthüllungen von werdenden Eltern immer wieder in Kritik geraten. Ein Paar aus Brasilien hat wegen ihrer Aktion nun sogar die lokale Umweltbehörde am Hals.
Manchen Paaren reicht es, einen Kuchen mit rosa oder blau gefärbtem Teig anzuschneiden oder Luftballons mit entsprechend getöntem Konfetti platzen zu lassen, um das Geschlecht ihres Babys zu erfahren, wenn sie es nicht ohnehin ganz klassisch einfach beim Arzt abfragen. Andere werdende Eltern fahren für sogenannte Gender-Reveal-Partys schwere Geschütze auf und lassen Himmelsschreiber bunten Rauch in den Himmel fliegen oder feuern Rohrbomben ab.
Nicht selten enden die schrägen Geschlechtsenthüllungen der ungeborenen Babys mit Unfällen oder Verletzungen oder - wie nun geschehen - mit schweren Umweltverschmutzungen.
Denn um zu erfahren, ob es ein Mädchen oder einen Jungen erwartet, ließ ein Paar in Brasilien kurzerhand eine große Menge Farbstoff in den Fluss Queima Pé kippen - so viel, dass sich der dazugehörige Wasserfall in grellem Blau färbte (es wird also ein Junge).
Umweltbehörde schaltet sich ein
Das Paar postete ein Video von der Aktion auf Instagram und erntete so viel Kritik, dass es das Video kurze Zeit später wieder löschte - jedoch nicht, bevor es sich im Internet verbreite und noch mehr Ärger auslöste. Der Grund für den Shitstorm: Der Fluss ist die primäre Wasserquelle für die Stadt Tangará da Serra, die noch mit den Nachwirkungen einer extremen Dürre zu kämpfen hat. Ganz zu schweigen von Flora und Fauna, die von dem Farbstoff betroffen sein könnte.
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Deswegen hat das Paar nun nicht nur den Zorn des Internets auf sich gezogen, sondern womöglich auch rechtliche Konsequenzen am Hals. Denn wie unter anderem "Insider" berichtet, ermittelt nun die Umweltbehörde von Moto Grosso in dem Fall. "Die Ermittlungen werden aufzeigen, ob ökologische Schäden durch das Farbmittel hervorgerufen wurden", zitiert das Magazin aus einer Mitteilung der Behörde. Welche Konsequenzen im Falle von akuten Umweltschäden auf das Paar warten, ist noch nicht bekannt.
Unfälle bei Gender Reveal Partys keine Seltenheit
Immer wieder geraten Gender Reveal Partys in die Kritik, zumal es bereits zu schwerwiegenden Unfällen gekommen ist. Im Jahr 2020 startete eine mit Pyrotechnik untermalte Geschlechtsenthüllung einen Flächenbrand in Kalifornien, und 2019 kam eine Frau ums Leben, als eine selbstgebaute Rohrbombe zu früh abgefeuert wurde.
Auf Reddit, wo das Video aus Brasilien ebenfalls geteilt wurde, bringt es ein Nutzer auf den Punkt: "Ich vermisse die guten alten Zeiten, in denen man seine Freunde und Familie einfach angerufen hat und gesagt hat: 'Es wird ein Junge.'" Wer es tatsächlich in Form einer Party machen will, solle einfach auf den guten, alten Kuchen zurückgreifen.
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