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UN-Warnung vor Tuberkulose: "Krankheit der Entbehrung schlechthin"

Die Vereinten Nationen haben einen ehrgeizigen Plan zur Bekämpfung der Tuberkulose in den nächsten fünf Jahren verabschiedet. An dem hochrangigen Treffen im Rahmen der UN-Generalversammlung nahmen zahlreiche führende Politikerinnen und Politiker teil.

Es wurde eine Erklärung verabschiedet, die eine Reihe von Zielen enthält, darunter die Versorgung von mindestens 90 Prozent der Weltbevölkerung mit Präventions- und Pflegemaßnahmen, die Bereitstellung von Hilfsleistungen für alle Tuberkulosepatienten, die Zulassung eines neuen Impfstoffs und die Schließung von Finanzierungslücken bis 2027.

Warnung vor Versorgungslücken

Nach eigenen Angaben hat die Europäische Region der WHO in den vergangenen beiden Jahrzehnten bemerkenswerte Fortschritte im Kampf gegen die Tuberkulose erzielt: der "beeindruckende Rückgang" der Tuberkuloseinzidenz um insgesamt 52 % seit 2012 liege weit über dem weltweiten Durchschnitt von 1,9 %.

Expertinnen und Experten von WHO/Europa warnen aktuell allerdings vor ungedecktem Bedarf, Behandlungslücken und einer Gefährdung der Versorgungssicherheit, insbesondere mit Blick auf den Zugang zu Antituberkulotika in Ländern mit niedriger Infektionsquote.

Düstere Bilanz der WHO

Der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus wies darauf hin, dass im Jahr 2021 mehr als eine Million Menschen an Tuberkulose starben.

Ferner sagte Ghebreyesus: "In der Zeit, die ich brauche, um diese Bemerkungen zu machen, werden irgendwo auf der Welt 10 Menschen an Tuberkulose sterben. Die meisten sind arm, ausgegrenzt oder unterernährt. Und die mit der Behandlung von Tuberkulose verbundenen Kosten bringen sie in finanzielle Not oder treiben sie noch tiefer in die Armut. Tuberkulose ist die Krankheit der Entbehrung schlechthin".