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Unfallrisiko: Darum warnen Verbraucherschützer vor „oBikes“

In einer Lagerhalle wurden mehrere Tausend oBikes verkauft. (Bild: Getty Images)
In einer Lagerhalle wurden mehrere Tausend oBikes verkauft. (Bild: Getty Images)

Vorsicht vor „oBikes“. Die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz warnt davor, die ehemaligen Leihfahrräder für wenig Geld zu kaufen. Es bestehe ein „erhöhtes Unfallrisiko“.

Erst im vergangenen Jahr wurde die stationslose Fahrradvermietung oBike gegründet, schon meldete sie diesen Sommer in der Heimat Singapur Insolvenz an. Also musste der Besitzer der Lagerhalle in Barsbüttel die Fahrräder loswerden: Mehr als 10.000 gingen für 70 Euro pro Modell an Privatkunden und Großhändler. Doch die Freude über das günstige Produkt währte nicht lange.

Die vermeintlichen Schnäppchen wurden nämlich von der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) untersucht. Es kam heraus, dass die „nach der entsprechenden europäischen Norm geforderte Bremskraft für Neufahrräder“ nicht erreicht wird. Man geht davon aus, dass die Ursache in der Bauart der Bremsanlage liegt.

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In einer Pressemitteilung riet der BGV deswegen von den oBikes ab, da ein hohes Unfallrisiko bestehe. Unter diversen Umständen und insbesondere in Gefahrensituationen sei es nicht möglich, sicher abzubremsen. Man könne sich selbst und Dritte gefährden.

Bisher wurde der Verkauf nicht eingestellt. Laut NDR legten die Verkäufer bereits ein Gegengutachten vom TÜV Rheinland in Shanghai vor. Nun soll ein weiteres Gutachten vom Kieler Ministerium über die Bremssicherheit Erkenntnisse liefern. Da die Fahrräder in einer Lagerhalle in Barsbüttel verkauft wurden, ist nämlich Schleswig-Holstein für die Aufklärung zuständig.

Hallenbesitzer Harald Ploß vermutete gegenüber dem NDR übrigens, dass die Bremsen nicht falsch konstruiert, sondern zu schwach eingestellt seien. Den Verkauf führt er aktuell weiter.