So bereitest du dich auf die Zombie-Apokalypse vor

Im 16. Jahrhundert sagte der französische Astrologe Nostradamus eine Zombie-Apokalypse für das Jahr 2021 voraus. Und jetzt, wo es tatsächlich 2021 ist, will die US-amerikanische Behörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) sicherstellen, dass wir vorbereitet sind … nur für den Fall.

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Die CDC glauben, dass es wichtig ist, sich auf eine Zombie-Apokalypse vorzubereiten (Symbolbild. Getty Images)

Die CDC, die zu den Behörden des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums gehören, haben kürzlich die Inhalte zur Vorbereitung auf Zombies auf ihrer Webseite überarbeitet – oh ja, diese gibt es wirklich. Während das Thema auf der Seite nicht neu ist – ursprünglich wurden die Inhalte 2011 veröffentlicht – ist das Timing für ein Update durchaus interessant. Immerhin befinden wir uns inmitten einer globalen Pandemie, die zufällig im Jahr der vorhergesagten Zombie-Apokalypse die Welt in Atem hält.

Die CDC erklären auf der Webseite, dass es sich um einen Scherz handele, allerdings einen mit einer ernsthaften Botschaft zum Thema Vorbereitung für den Katastrophenfall. "Sie wundern sich, weshalb Zombies, eine Zombie-Apokalypse und Vorbereitung auf Zombies noch immer auf einer CDC-Webseite sind?“, steht auf der Landingpage. "Ursprünglich handelte es sich um eine nicht ernstgemeinte Kampagne, um neue Zielgruppen auf die Katastrophenvorsorge aufmerksam zu machen. Diese hat sich aber als so effektiv erwiesen, dass wir über das Thema 'Vorbereitung auf Zombies' nach wie vor eine Vielzahl von Menschen zum Thema 'Vorbereitung auf alle möglichen Katastrophen' erreichen."

Die CDC bieten auf ihrer Webseite Unterrichtsmaterial für Lehrer zum Thema Vorbereitung auf die Zombie-Apokalypse sowie ein Poster zum Download an, auf dem steht: "Get a Kit. Make a Plan. Be Prepared“ (auf Deutsch: Hol' dir Ausrüstung. Mache einen Plan. Sei vorbereitet). Auf dem Poster sieht man außerdem das Gesicht eines Zombies und es sind dazu allgemeine Informationen zur Vorbereitung auf den Katastrophenfall abgedruckt.

Auf einer ähnlichen Unterseite zum Thema Vorbereitung – aber ohne Zombie-Inhalte – erwähnen die CDC wie wichtig es sei, gewisse Dinge wie Lebensmittel, Wasser und Medikamente im Haus zu haben, die für mindestens 72 Stunden reichen. Außerdem seien eine Notstromversorgung, medizinische Unterlagen und ein Notfallvorrat an verschreibungspflichtigen Medikamenten ratsam.

In einem Blogartikel verbinden die CDC die Empfehlungen dann wieder mit den Zombies. Hier wird exakt aufgelistet, was man im Falle eine Zombie-Apokalypse zu Hause vorrätig haben sollte – und natürlich ist dies auch hilfreich im Falle von anderen Katastrophen. Neben einer Gallone Wasser (ca. 3,8 l) pro Person empfehlen die CDC auch eine Erste-Hilfe-Ausrüstung. Sie schreiben: "Du bist zwar erledigt, wenn ein Zombie dich beißt, aber du kannst dieses Material auch verwenden, um kleine Schnitte und Wunden zu behandeln, wenn du während eines Tornados oder Hurrikans verletzt wurdest.“

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Experten für Katastrophenvorsorge und Ärzte scheinen die Kampagne ziemlich clever zu finden.

"Ich finde sie super“, sagte John Sellick, Professor der Jacobs School of Medicine & Biomedical Sciences an der University Buffalo, gegenüber Yahoo Life. "Wie wir beim Coronavirus gesehen haben, ist die Vorbereitung auf einen Katastrophenfall extrem wichtig.“

Cheryl Nelson, FEMA-zertifizierte Ausbilderin für die Vorbereitung auf Naturkatastrophen und Gründerin von Prepare with Cher, stimmt dem zu. "Ich finde sie genial“, sagte sie Yahoo Life. "Sie ist definitiv ein Hingucker und sie macht die Vorbereitung unterhaltsam. Je mehr kreative Wege wir finden, um die Botschaft der Vorbereitung zu verbreiten, desto besser.“

Die CDC versuchen einfach, "die Katastrophenvorsorge für verschiedene Bevölkerungsgruppen verständlich zu machen“, so Mitchell A. Rosen, Privatdozent am Lehrstuhl für Urban and Global Public Health an der Rutgers School of Public Health, gegenüber Yahoo Life. Des Weiteren sagt er, es "macht Spaß etwas über Katastrophenvorsorge zu lernen“, wenn man das Thema um eine Zombie-Apokalypse herum aufbaut.

"Zombies sind interessanter"

Lee Clarke, Soziologieprofessor an der Rutgers University, der State University of New Jersey, erklärt Yahoo Life, dass Zombie-Vorsorge zwar oberflächlich betrachtet "banal, trivial und amüsant“ erscheinen mag, weist aber darauf hin, dass "alle Botschaften enthalten sind. Sie ersetzen ‘Hochwasser’ oder ‘Hurrikan’ einfach mit ‘Zombie’. Zombies sind interessanter und das weckt die Aufmerksamkeit der Leute.“

Obwohl die Verpackung skurril ist, weist Sellick darauf hin, dass die zugrundeliegende Botschaft – auf das Unerwartete vorbereitet zu sein – wichtig und gerade jetzt unglaublich relevant sei. "Abgepacktes Wasser, Mehl, Desinfektionsspray, Toilettenpapier ... vor einem Jahr war es egal, wie viel Geld man hatte. An bestimmte Dinge kam man einfach nicht heran“, sagt er. "Einen Vorrat zu Hause zu haben, hätte einigen von uns helfen können, durchzukommen. Offensichtlich hatten die meisten von uns keine ausreichenden Vorräte.“

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Viele Leute haben sich über eine Zombie-Apokalypse lustig gemacht, aber "2020 hat so etwas nicht mehr so unmöglich erscheinen lassen“, sagt Nelson und fügt hinzu: "Es schafft die Mentalität 'Ach Gott, wenn es eine globale Pandemie geben kann, was kommt dann als nächstes – Zombies? Vielleicht sollte ich mich vorbereiten.‘“

Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass die Zombie-Apokalypse tatsächlich eintritt, sagt Nelson, dass Familien einen eigenen Katastrophenvorsorgeplan aufstellen sollten. "Hätten Sie jemals gedacht, dass es zu unseren Lebzeiten zu einer globalen Pandemie kommen würde? Hätten Sie sich nicht gewünscht, Sie hätten ein Katastrophenvorsorge-Kit mit Dingen wie Handdesinfektionsmittel, Feuchttüchern, Masken und dem so notwendigen Toilettenpapier gehabt, als die Pandemie ausbrach?“, sagt sie. "Nehmen Sie sich die Zeit und bereiten Sie sich jetzt vor. Wenn Sie sich nicht selbst vorbereiten wollen, sorgen Sie für Ihre Lieben vor. Tun Sie es für sie. Sie werden Ihnen dafür dankbar sein.“

Korin Miller

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