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US-Präsidentschaftswahlen 2020: Zeugen kommentieren Trumps "bizarre" Ehe

Melania Trump tritt selten in der Öffentlichkeit auf. Die Meinungen über die First Lady sind geteilt und auch die Ehe mit US-Präsident Donald Trump ist für viele ein Mysterium.

Das Paar ist seit 15 Jahren verheiratet, aber ihre Beziehung bleibt privat und geheimnisvoll. Quelle: Getty
Das Paar ist seit 15 Jahren verheiratet, aber ihre Beziehung bleibt privat und geheimnisvoll. (Bild: Getty Images)

Die Partnerin des US-Präsidenten übernimmt historisch gesehen während ihrer gesamten Zeit im Weißen Haus eine starke Sprecherrolle und setzt sich für positive soziale Initiativen ein.

Aber die geheimnisvolle Persönlichkeit von Melania Trump bringt mit sich, dass sie im Vergleich zu ihrem Ehemann, der das Rampenlicht liebt, kaum in der Öffentlichkeit auftritt. Oftmals füllt Ivanka Trump diese Lücke.

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Die Hintergründe der Ehe des ehemaligen Dessous-Models und jetzigen First Lady und Donald Trump sind schon immer eine Art Mysterium gewesen. Daran hat sich auch in ihren 15 Jahren Ehe nicht viel geändert.

Aufgrund ihrer scheinbar recht ungewöhnlichen Ehe-Vereinbarung stürzen sich viele Schaulustige auf einen nicht enden wollenden Fluss viraler Videos, in denen sie die Maske plötzlich fallen lässt. In ihnen zeigt sie ihre Abneigung gegenüber ihrem Mann oder wehrt sich gegen seine Versuche, ihre Hand vor der Kamera zu halten.

Jetzt, wo die US-Präsidentschaftswahlen 2020 bevorstehen, versuchen auch diejenigen, die der First Lady am nächsten sind, etwas von dem Kuchen abzubekommen. Sie geben der Öffentlichkeit nun nämlich einen seltenen Einblick in das Leben des mächtigsten Paares der Welt.

Haushälter packen über Trumps "bizarre” Ehe aus

Anfang des Jahres sprachen die beiden ehemaligen Haushälterinnen, die für Frau Trump und den US-Präsidenten auf seinem Golfplatz in New Jersey arbeiteten, mit Mary Jordan. Die ist eine amerikanische Journalistin und Pulitzer-Preisträgerin und hat kürzlich eine Biografie mit dem Titel "The Art of Her Deal: The Untold Story of Melania Trump" ("Die Kunst ihres Deals: Die unerzählte Geschichte von Melania Trump") herausgebracht.

"Es ist eine merkwürdige Ehe", sagte die ehemalige Haushälterin Victorina Morales über Trumps Beziehung. Sie ist eine undokumentierte Arbeitskraft aus Guatemala.

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"Ich habe sie nie wie eine normale Familie zusammen am Tisch sitzen, gemeinsam essen oder miteinander reden sehen. Nie, nie, nie. Sie verbringen Zeit am selben Ort, beachten sich aber nicht."

In dem Buch erzählten die früheren Haushälterinnen, dass Frau Trump zwar strikte Anweisungen gegeben, sie aber höflich und respektvoll behandelt hat.

In der Biografie wird berichtet, dass das Paar in getrennten Schlafzimmern schläft, wenn es den Golfclub besucht. Melanias Suite habe außerdem ein separates Zimmer, in dem sie sich regelmäßig massieren lassen kann.

Eine weitere ehemalige Haushälterin, Sandra Diaz, sagte, Trump hätte manchmal "traurig" oder "bedrückt" gewirkt.

First Lady Melania Trump betritt am 26. September den Rosengarten. Quelle: Getty
First Lady Melania Trump betritt am 26. September den Rosengarten. (Bild: Getty Images)

“Wenn sie dich nicht mag, verschwindest du ganz schnell"

Melanias Eltern, die aus ihrem Heimatland Slowenien in die Vereinigten Staaten eingewandert sind, begleiten sie und Sohn Barron normalerweise auf diese Art von Reisen. Ansonsten glaubt Diaz, dass die First Lady ein eher abgeschottetes Leben lebe. Sie habe nur selten Besuch von Freunden gehabt und die meiste Zeit drinnen am Computer verbracht.

Ein Auszug der Washington Post aus dem Buch verrät, dass sich die First Lady nicht davor scheut, ihr Gewicht in der Trump-Administration in die Waagschale zu werfen, und der Präsident schätzt ihre Meinung in bestimmten Angelegenheiten sehr.

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"Sie sucht sich die Anlässe aus, bei denen sie sich durchsetzungsfähig zeigen will, aber wenn sie es tut, hört ihr der Präsident zu. Bei Personalfragen hält er auf jeden Fall mit ihr Rücksprache", so Chris Christie, ehemaliger Gouverneur von New Jersey und Trump-Verbündeter.

Ein offizieller Angestellter aus dem Weißen Haus sagte währenddessen: "Leute begegnen Melania auf eigene Gefahr. Und diese Gefahr ist: Kopf ab! Das ist kein Witz... Wenn sie dich nicht mag, verschwindest du ganz schnell."

Melanias ehemalige beste Freundin veröffentlicht "Rache"-Buch

Stephanie Winston Wolkoff traf Melania Trump 2003, als sie für die Zeitschrift Vogue arbeitete. Sie und die aktuelle First Lady wurden gute Freundinnen. Sie arbeitete auch als Melanias Beraterin, bevor sie 2016 vor der Amtseinführung sehr öffentlich gefeuert wurde.

In diesem Monat war sie die letzte, die versuchte, mit der Veröffentlichung ihres Buches “Melania and Me: The Rise and Fall of My Friendship with the First Lady” den Vorhang ("Melania und ich: Der Aufstieg und Fall meiner Freundschaft mit der First Lady") vor dem Präsidenten und seiner Frau zurückzuziehen.

"Melania ist für die meisten Menschen ein Rätsel", so Winston Wolkoff in einem aktuellen Interview mit der BBC. "Sie hat diese Mauer um sich herum, durch die niemand dringen kann. Sie ist aus Stahl. Sie ist der Grund dafür, dass sie für die Welt weiterhin ein Mysterium ist."

Für die Trumps ist "Wahrnehmung alles", so Winston Wolkoff. Beide haben ihre Beziehung genutzt, um ihr öffentliches Image und ihre Karriere voranzutreiben.

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"Ich bin davon überzeugt, dass es sich bei ihrer Ehe um eine beidseitige Vereinbarung handelt", schreibt sie in ihrem Buch.

"Sie war ein junges Model, wollte hoch hinaus und hatte diesen Erfolg noch nicht. Dann traf sie Donald. Sie heirateten, bekamen einen Sohn, sie erhielt die amerikanische Staatsbürgerschaft und 10 Jahre später ist sie First Lady der Vereinigten Staaten von Amerika."

Laut Winston Wolkoff hat Trump damit eine loyale, wunderschöne Frau an seiner Seite, die bereit dazu ist, die entsprechende Rolle für die Öffentlichkeit zu spielen.

Als Antwort auf das Buch sagte Frau Trumps Stabschefin und Sprecherin Stephanie Grisham, das Buch sei "nicht nur wild selbstverherrlichend, sondern auch einfach nicht wahrheitsgetreu".

Melania Trump ruft zur Einheit der Rassen auf

Bei ihrer Rede vor dem Nationalkonvent der Republikaner im vergangenen Monat rief Melania Trump zur Einheit der Rassen auf, nachdem Polizeibrutalität gegen schwarze US-Bürger zu Protesten und sozialen Unruhen geführt hatten.

"Ich habe über die Rassenunruhen in unserem Land nachgedacht", sagte sie.

"Es ist traurige Realität, dass wir nicht stolz auf diesen Teil der Geschichte sind. Ich möchte euch ermutigen, euch auf die Zukunft zu konzentrieren, während ihr weiterhin aus der Vergangenheit lernt."

In ihrer Heimatstadt Sevnica im Südosten Sloweniens wurde eine lebensgroße Bronzestatue von Melania Trump enthüllt. Sie soll eine Holzfigur ersetzen, die im Juli in Brand gesteckt wurde. (Bild: Getty Images)
In ihrer Heimatstadt Sevnica im Südosten Sloweniens wurde eine lebensgroße Bronzestatue von Melania Trump enthüllt. Sie soll eine Holzfigur ersetzen, die im Juli in Brand gesteckt wurde. (Bild: Getty Images)

In etwas mehr als einem Monat, nämlich am 3. November, werden die US-Wahlen stattfinden. Bisher deutet nichts darauf hin, dass sich die First Lady beim Endspurt des Wahlkampfes von ihrem Platz in eine der hinteren Reihen begeben wird. Doch trotz ihrer absichtlichen Distanziertheit wird allein ihre Position dafür sorgen, dass sie in die Annalen der US-Geschichte eingehen wird.

Tatsächlich wurde Anfang des Monats eine lebensgroße Bronzestatue von ihr in ihrer Heimatstadt Sevnica im Südosten Sloweniens enthüllt. Sie soll eine Holzfigur ersetzen, die im Juli in Brand gesteckt wurde.

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