US-Präsidentschaftswahl: Auch die Ältesten haben ihre Stimme abgegeben
Zahlreiche Wähler*innen im Alter von hundert und mehr Jahren haben in den USA gewählt. Selbst körperliche Gebrechen oder die Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus haben sie nicht abgehalten. Manche sind, zu ihrem eigenen Schutz, besonders kreativ geworden.
Die Wahllokale sind geschlossen. Jetzt warten Menschen – nicht nur in den USA, sondern weltweit – auf das Ergebnis der Präsidentschaftswahl. Mit Sicherheit kann bislang nur gesagt werden: Das Rennen zwischen dem republikanischen Amtsinhaber Donald Trump und seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden ist eng. Und: Jede Stimme zählt.
Davon sind auch große Teile der Amerikaner*innen überzeugt und drücken das mit einer sehr hohen Wahlbeteiligung aus. Die könnte, das schreiben einige Medien, die höchste seit über hundert Jahren sein. Dazu beigetragen hat auch eine ganz besondere Gruppe: die Ältesten unter den Wahlberechtigten. Einige Hundertjährige (und noch ältere Menschen) hat die US-amerikanische Yahoo-Redaktion im Vorfeld der Wahl porträtiert.
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Kreativ und sicher: Mit Schutzanzug zum Briefkasten
Dazu gehört Beatrice Lumpkin. Die 102-Jahre-alte Frau aus Chicago, im US-Bundesstaat Illinois gelegen, hat seit den 1940er Jahren keine Wahl verpasst. Und das sollte sich auch an diesem Dienstag nicht ändern: In einem Schutzanzug, den ihr Urenkel eigens für sie angefertigt hatte, gab sie selbstständig ihre Stimme per Briefwahl ab.
In der texanischen Stadt San Antonio hat Sara Muniz gewählt. Für sie war es ein besonderes Datum, nicht nur aufgrund der zukunftsweisenden Präsidentschaftswahl: Sie feierte am Dienstag ihren 106. Geburtstag. Für ihren Einsatz hat sich sogar der Bürgermeister ihrer Heimatstadt, Ron Nirenberg, persönlich bei ihr bedankt. Wie ein Video auf Twitter zeigt, sagte er zu Muniz: “Sie sind heute meine Heldin.”
“You’re my hero today,” @Ron_Nirenberg said to Sara Muniz after she voted for her 106th birthday. @KABBFOX29 @News4SA #ElectionDay #VOTE pic.twitter.com/YqYWTdwAHc
— Joe Galli (@JoeGalliNews) November 3, 2020
80 Jahre, nachdem sie das erste Mal stimmberechtigt war – damals wählte sie Franklin D. Roosevelt – hat Talu Massey wieder einen neuen Präsidenten gewählt. Die mittlerweile 103-Jährige aus Detroit, im US-Bundesstaat Michigan gelegen, sagte in einem Interview: “Als US-amerikanische Bürgerin habe ich das Recht mit meiner Stimme mitzuentscheiden, wer Präsident oder Präsidentin wird und damit die Regierung anführt.”
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Hillary Clinton applaudiert auf Twitter
Die 104-jährige Ruth Rosner aus New York wählte 1936 das erste Mal. Als sie dieses Jahr ihre Stimme abgab, applaudierten zahlreiche Menschen um sie herum. Rosner wurde sogar ein Hashtag auf Twitter gewidmet: “#ruthtothebooth“. Darunter äußerte sich auch die Demokratin und letzte Herausforderin Trumps, Hillary Clinton: “Wenn sogar Ruth wählen geht, haben wir anderen keine Ausrede.”
If Ruth can get out to vote, the rest of us don’t have much excuse.
Let’s bring this home. https://t.co/QemLQ317Cb— Hillary Clinton (@HillaryClinton) October 26, 2020
Rosner war es wichtig, dieses Jahr und inmitten der Coronavirus-Pandemie, wählen zu gehen. Denn sie hat ihren Vater im Jahr 1918 an eine ebenfalls tödliche Krankheit verloren: die Spanische Grippe.
Barrierefreies Wählen? Nicht überall möglich
Selbst ein gebrochener Arm und steife Glieder konnten die 101-jährige Bernice Chilton nicht davon abhalten, wählen zu gehen. Ein Gesetz im Bundesstaat Pennsylvania sieht es vor, dass alle Wähler*innen ihre Stimme persönlich abgeben müssen. Auch Chilton, obwohl sie aufgrund von Arthritis kaum in der Lage ist, zu laufen. Geschweige denn, Stufen zu steigen. Weil es beim Aufgang zu ihrem Wahllokal in der Stadt York aber keine Rampe gab, musste sie sich mithilfe ihrer Tochter die Treppe nach oben kämpfen. Mit Erfolg. Am Ende sagte sie: “Ich habe noch nie eine Wahl verpasst.”
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At 101 years old, Bernice Chilton has been voting for as long as she can remember. https://t.co/W5f9E3YVRL
— YDR online (@ydrcom) October 30, 2020
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