USA: Russlands Gespräche mit Nordkorea über Waffenlieferungen gehen "aktiv voran"
Russland führt nach Angaben des Weißen Hauses geheime Gespräche mit Nordkorea über mögliche Munitionslieferungen für Moskaus Kampf in der Ukraine. Die Verhandlungen über Waffenlieferungen zwischen Russland und Nordkorea "schreiten aktiv voran", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby, am Mittwoch. Ein Schwerpunkt der Gespräche liege auf Artilleriemunition für Moskaus Streitkräfte.
Kirby sagte, Nordkorea habe im vergangenen Jahr trotz seiner Dementis Infanterieraketen und andere Geschosse an Russland für den Einsatz der Söldnertruppe Wagner geliefert. Kürzlich sei Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu nach Nordkorea gereist, um zusätzliche Munition für den Krieg zu beschaffen.
Seit diesem Besuch hätten sich Russlands Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un Briefe geschrieben, "in denen sie sich zu einer verstärkten bilateralen Zusammenarbeit verpflichteten", sagte Kirby.
Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, fügte in einer im Namen der USA, Japans, Südkoreas und Großbritanniens verlesenen Erklärung hinzu, "Russland verhandelt mit Nordkorea über potenzielle Abkommen über erhebliche Mengen und verschiedene Arten von Munition, um sie gegen die Ukraine einzusetzen".
Sie verurteilte erneut Schoigus Besuch in Nordkorea Ende Juli. Dieser Besuch sei "mehr als ein Fototermin" gewesen. Das Treffen sei dazu bestimmt gewesen, "Pjöngjang zum Verkauf von Artilleriemunition zu überzeugen".
Thomas-Greenfield erklärte, "ein solches Waffengeschäft wäre eine schwere Verletzung von Resolutionen des UN-Sicherheitsrats". Sie forderte Pjöngjang auf, die Verhandlungen mit Moskau zu beenden und drohte mit Sanktionen gegen Einzelpersonen und Organisationen rund um ein mögliches Abkommen zwischen Russland und Nordkorea.
Mitte August hatten sich Moskau und Pjöngjang für eine verstärkte Zusammenarbeit ausgesprochen, unter anderem im Verteidigungsbereich. Russland gehört zu den wenigen Ländern, die Kontakt zu Nordkorea halten. Nordkorea hatte von Beginn an die russische Offensive in der Ukraine unterstützt.
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