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Verbraucherzentrale rät von beheizbarer Kleidung ab

Kuschlige Jacken, dicke Socken und wärmende Schals – im Winter mögen es die meisten Menschen mollig warm. Beheizbar sollte Kleidung aus verschiedenen Gründen aber nicht sein, rät die Verbraucherzentrale.

Beheizbare Kleidung ist laut Verbraucherzentrale nicht empfehlenswert. (Beispielbild: Getty Images)
Beheizbare Kleidung ist laut Verbraucherzentrale nicht empfehlenswert. (Beispielbild: Getty Images)

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung – wer hat diesen Spruch nicht schon einmal zu hören bekommen? Dennoch: Selbst gut eingepackt hat mancher bei niedrigen Temperaturen mit der Kälte zu kämpfen. Finger wollen trotz Handschuhen einfach nicht warm werden und Füße fühlen sich bei einer Wanderung durch den Schnee nach einer gewissen Zeit an wie Eisklumpen.

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Abhilfe versprechen Hersteller von beheizbarer Kleidung. Ob Socken, Hausschuhe, Hoodies oder Schuheinlagen, mittlerweile gibt es nahezu alle Kleidungsstücke auch elektrisch beheizbar. Die sind mit Heizelementen sowie aufladbaren Akkus ausgestattet und auf Knopfdruck oder per Smartphone-App kann meist sogar die gewünschte Temperatur eingestellt werden. Wohlige Wärme ist damit über Stunden garantiert, versprechen die Hersteller.

Brandgefahr bei Akkus

Was komfortabel klingt, ist aber mit zahlreichen Problemen für Mensch und Umwelt verbunden, so die Verbraucherzentrale Hamburg. Sie rät vom Kauf der trendigen Kleidungsstücke ab. Gründe dafür gibt es gleich mehrere. Problematisch seien in erster Linie die Akkus. "Das in den Lithium-Ionen-Akkus verbaute Lithium-Kobaltoxid ist eine begrenzte Rohstoffressource und wird unter problematischen Bedingungen gewonnen. Vor allem bei tiefen Temperaturen sind die Akkus zudem besonders störanfällig, was bei Spezialkleidung für den Winter ein handfestes Problem darstellt", so die Verbraucherschützer. Das sowie auch unregelmäßiges Aufladen der Akkus könne zu Defekten führen und die hochenergetische Li-Zelle im schlimmsten Fall sogar zur Brandgefahr werden.

Auch auf ihrer Facebook-Seite weist die Verbraucherzentrale Hamburg auf die Nachteile beheizter Kleidung hin:

Nachteilige Wirkungen auf den Körper und die Umwelt

Auch die Wirkung auf den Körper sei nicht zu unterschätzen und könne von Nachteil sein. Denn durch das Tragen stets aufgeheizter Kleidung werde der Mensch kälteempfindlicher und der körpereigene Ausgleichsmechanismus für Kälte und Wärme werde reduziert.

Zudem würden beheizbare Kleidungsstücke zum Umweltproblem, wenn sie entsorgt werden sollen. Denn bevor sie in den Altkleidercontainer dürfen, müssen alle elektronischen und elektrischen Bestandteile entfernt werden. So werde die Kleidung komplett zerstört oder sei aufwendig zu recycelnder Elektroschrott.

Deshalb rät die Verbraucherzentrale: "Einzig für Menschen mit bestimmten Krankheiten in extremen Kältesituationen könnten beheizbare Jacken, Mützen, Handschuhe oder Socken sinnvoll sein. Für den Alltagsgebrauch raten wir davon ab."

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