Unsinnige Corona-Maßnahme: Frau badet ihre kompletten Einkäufe
Wie weit soll man gehen, um sich vor dem Coronavirus zu schützen? Die Antwort scheint für manche: ziemlich weit. Die baden dann zum Beispiel ihre kompletten Einkäufe oder bügeln ihre Geldscheine.
Das Foto sorgte für ziemliche Heiterkeit: Evie Lancaster hatte auf Twitter ein Bild geteilt, auf dem zu sehen ist, wie ihre Mutter den gesamten gelieferten Einkauf vom Supermarkt gründlich in der Badewanne einweichen lässt. Ihre Logik dahinter: So werden alle möglichen Spuren des Covid-19-Virus abgewaschen.
What precautions are you all taking during the global pandemic? My mum is bathing her Tesco delivery pic.twitter.com/96TnBPgjwO
— Evie Lancaster (@EvieLancaster) March 27, 2020
Inzwischen hat der Post von Evie Lancaster fast 100.000 Likes gesammelt. Hervorstechend fanden übrigens besonders viele Kommentatoren die Packung Eis, die links am Badewannenrand von dem Schaumbad verschont blieb. “Alles außer der Eiscreme. Eiscreme kann man immer vertrauen”, schrieb eine Userin dazu. Andere teilten Erfahrungen aus ihren Familien. Ein User schrieb auf Twitter, dass seine Mutter angeblich die Post jedes Mal in die Mikrowelle stecken würde seit dem Beginn der Corona-Krise.
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My mum has been microwaving the post... pic.twitter.com/ipwKlf7ipy
— Andy Ev (@BeachRunr) March 28, 2020
Das habe seine Mutter mit Bibliotheksbüchern auch gemacht, kam prompt die Antwort eines anderen Users. Bis das erste Buch Feuer gefangen habe. Besondere Aufmerksamkeit bekam auch das Foto dieser irischen Mutter, die sorgfältig jede einzelne Banknote heiß bügelt. So sieht das Geld zumindest hübsch ordentlich aus.
My mum.... 😂 pic.twitter.com/7j0Usu9L21
— HEALY #1 NUI Seanad Election (@MichelleHealy_1) March 27, 2020
Nicht ganz so erfreut war dagegen vermutlich der Ehemann dieser Userin. Der musste sich nämlich nach dem Einkauf bis auf die Hose ausziehen und stand mit den Tüten und klappernden Zähnen im frischen Märzwind auf der Veranda.
My husband went out today to get basic supplies . When he got back he put the shopping on the deck for cleaning and I made him strip off outside except for pants He wasn’t that pleased as it was blowing a gale and rather chilly 😳🥶
— jane turnbull⭐️🖤 (@janeturnbull17) March 28, 2020
Leitlinien zum Alltag
So witzig und schrullig viele dieser Maßnahmen sind, so wenig sinnvoll sind sie zum Schutz vor dem Coronavirus. Das US-amerikanische Center for Disease Control (CDC) hat zum Umgang mit Alltagsgegenständen und Einkäufen umfassende Leitlinien veröffentlicht. Die Hauptübertragung findet demnach von Mensch zu Mensch statt. Nicht abschließend geklärt ist, wie lange und wie ansteckend sich das Virus auf Oberflächen hält. Deshalb ist die Empfehlung des CDC, oft berührte Gegenstände regelmäßig zu säubern und zu desinfizieren. Das gilt zum Beispiel für Türklinken, Lichtschalter, Wasserhähne oder auch das Autolenkrad. Natürlich kann niemand seine komplette Wohnung täglich desinfizieren, deshalb gilt nach wie vor die Sauberkeit der eigenen Hände als Hauptmaßstab.
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Die gute Nachricht für alle, die gerade schon kurz davor waren, den Brokkoli für eine Stunde ins Schaumbad zu legen: Die Übertragung durch Lebensmittel wird als äußerst gering eingestuft. Frisches Obst und Gemüse sollte einfach wie gewohnt gründlich kalt gewaschen werden, von Seife rät das CDC ausdrücklich ab. Die Hände sollte man dagegen nach jedem Supermarktbesuch und vorm Kochen gut und lange mit Seife waschen.
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