Viraler Hit: Warum dieser afrikanische Tanz gerade um die Welt geht

Der südafrikanische Dance-Track "Jerusalema" von DJ Master KG und Nomcebo Zikode bringt Leute auf der ganzen Welt mit seinen Gute-Laune-Beats zum Tanzen. Dass dieser Hype ausgerechnet in Covid-19-Zeiten aufflammt, ist kein Zufall.

Der Song ist nicht neu – wurde aber erst in den vergangenen Wochen zum Riesenerfolg. (Bild: Screenshot YouTube / Openmic Productions)
Der Song ist nicht neu – wurde aber erst in den vergangenen Wochen zum Riesenerfolg. (Bild: Screenshot YouTube / Openmic Productions)

Ein bisschen Gospel, ein bisschen House und eine Wahnsinnsstimme: so lässt sich der Track "Jerusalema" ganz gut beschreiben. Über 84 Millionen Mal ist der Song der Südafrikaner DJ Master KG und Nomcebo Zikode mittlerweile allein bei YouTube aufgerufen worden; das Duo kommt aus der Limpopo-Provinz und singt in der Zulu-Sprache.

Aber damit nicht genug: Ähnlich wie "Macarena", der "Ketchup Song" oder die brasilianische Party-Hymne "Ai se eu te pego", begründet der motivierende Sommerhit einen eigenen Tanz, der nun um die Welt geht. Auf Marktplätzen und Schulhöfen, in Gärten und an Stränden tanzen Menschen aller Konfessionen, Alters- und Berufsgruppen miteinander zu den Rhythmen von DJ Master KG und Nomcebo Zikode.

#JerusalemaChallenge erobert den Globus

Zu verdanken ist dieses Phänomen wohl der Corona-Pandemie. Denn obwohl das Video zu "Jerusalema" bereits im Dezember 2019 veröffentlicht wurde, gewann das Lied erst im Sommer diesen Jahres an Popularität. Besonders während der Lockdowns, die das Virus in vielen Ländern erfordert hat, nutzten viele Menschen die Choreographie zu dem fröhlichen Song, um ihrer Lebensfreude auch in dieser bedrückenden Zeit Ausdruck zu verschaffen; denn Nachtclubs sind an den meisten Orten immer noch geschlossen.

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Der offizielle Tanz zu "Jerusalema" stammt jedoch nicht von den Künstlern selbst, sondern von einer Gruppe angolanischer Fans. Das Beste daran: die Schritte lassen sich wunderbar unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes von zwei Metern ausüben. Polizistinnen im südafrikanischen Durban führten den Tanz zudem mit Maske auf:

Ein weiterer Grund, wieso die Choreografie so viel Anklang auf der Welt findet? Die Schritte sind einfach genug, dass auch weniger erfahrene Tänzer sie sich merken und sie ausführen können. So wie das Team einer französischen Consulting Firma, das sich der #JerusalemaChallenge in seinem Garten stellte.

Auch das Personal einer polnischen Pflegeeinrichtung machte gemeinsam mit einer Gruppe von Rollstuhlfahrern bei der Challenge mit.

Auf dem italienischen Campingplatz Marina di Venezia organisierten die Angestellten sogar einen gigantischen Flash Mob.

DJ wird zum Kulturbotschafter

Dass der Song die Kultur der südafrikanischen Provinz nun in die ganze Welt trägt, hat den Künstlern sogar eine der höchsten Ehren eingebracht: Südafrikas Regierung erklärte DJ Master KG und Nomcebo Zikode zu Kultur-Botschaftern ihres Landes. "Inmitten der Pandemie - die die Künstler angesichts vieler verbotener Veranstaltungen hart trifft - macht uns Master KG stolz", lobte die Kulturministerin Limpopos, Thandi Moraka, vergangene Woche bei der Übergabe einer Auszeichnung.

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