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Virtueller Tourismus: Färöer lassen Fremdenführer aus der Ferne steuern

Auch die Färöer-Inseln haben den Tourismus in der Coronakrise weitgehend eingestellt: Reisenden wird mindestens bis Mai abgeraten, die Inselgruppe aufzusuchen. Tun sie es doch, müssen sie zunächst zwei Wochen in Quarantäne.

Die Färöer lassen sich derzeit nur virtuell erkunden (Bild: Getty Images)
Die Färöer lassen sich derzeit nur virtuell erkunden (Bild: Getty Images)

Als kleines Trostpflaster bietet die Tourismusbehörde der Färöer nun virtuelle Führungen auf den Inseln an - mit einem besonderen Clou: Die digitalen Touristen können die mit Helmkameras ausgestatteten Reiseleiter wie in einem Videospiel steuern.

“Wenn ihr ‘vorwärts’ drückt, gehen wir vorwärts. Wenn ihr ‘links’ drückt, drehen wir nach links um. Und wenn ihr ‘springen’ drückt, nun, dann springen wir”, erklärt Direktorin Guðrið Højgaard in einem Werbevideo. Natürlich bringen sich die Mitarbeiter dabei nicht selbst in Gefahr.

Der virtuelle Controller dazu ist auf der Seite “remote-tourism.com” zu finden. Jeder Nutzer bekommt dazu eine Minute, aufgrund des hohen Andrangs gibt es lange Warteschlangen. Die Führungen werden zudem auf Facebook übertragen. Sie finden zweimal am Tag statt und werden zunächst bis zum 25. April angeboten.

Es ist nicht der erste erfolgreiche Vorstoß der Färöer in den virtuellen Tourismus: 2016 ermöglichte das Projekt “Sheepview360” die Erkundung der Inseln aus der Sicht von Schafen - zugleich wurden sie auf diese Weise für Google Street View erfasst.

Der Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle für die halbautonomen Inseln, die mit ihrer unberührten Natur werben. Ein wiederkehrendes Image-Problem sind unterdessen die jährlichen Treibjagden auf Kleinwale und Delfine, die in den Buchten der Inseln zusammengetrieben und getötet werden. Tierschützer protestieren regelmäßig vor Ort und rufen zum Boykott der Färöer auf.

Video: Kurioser Anblick auf Färöern - Wasserfall fließt nach oben