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Von 11.000 Liter auf null: Jeans-Produktion soll bis 2025 wasserfrei werden

Der ökologische Fußabdruck von Jeans soll in den kommenden Jahren drastisch reduziert werden. (Bild: Jakop Tanyakam/EyeEm/Getty Images)
Der ökologische Fußabdruck von Jeans soll in den kommenden Jahren drastisch reduziert werden. (Bild: Jakop Tanyakam/EyeEm/Getty Images)

Die wenigsten sind sich bewusst, wieviel Wasser die Produktion von Kleidung verschlingt. Allein für ein Paar Jeans werden Tausende Liter verbraucht. Das soll sich ändern: Bis 2025 soll die Jeansproduktion völlig ohne Wasser auskommen – das stellt der Geschäftsführer einer spanischen Technologiefirma in Aussicht. Auch andere Hersteller setzen auf ökologisch nachhaltige Strategien.

Sie gehört längst zu den bekanntesten und etabliertesten Kleidungsstücken überhaupt, ihre Herstellung hinterlässt jedoch einen massiven ökologischen Fußabdruck: 11.000 Liter Wasser benötigt die Herstellung einer einzigen Jeans. Laut der Website „waterfootprint.org“ werden 85 Prozent dieser Menge für die Herstellung der Baumwolle benötigt, der Rest fließt in die anderen Verarbeitungsschritte. Geht es nach dem Vorsitzenden einer spanischen Technologiefirma, soll sich dies in den kommenden Jahren fundamental ändern. Das berichtet unter anderem das Magazin „Sourcing Journal“.

Enrique Silla, Geschäftsführer der Firma Jeanologia, zeigt sich überzeugt: „2025 könnten weltweit alle Jeans wasserfrei sein.“ Die Firma hat sich auf die Entwicklung ökologisch nachhaltiger Textilproduktionsarten spezialisiert. Ihre Produkte wie der Jeanologia-Laser sowie die sogenannten Ozon- und e-Flow-Technologien werden in 60 Ländern genutzt. Die Firma sieht sich künftig selbst in einer federführenden Rolle: „Mit Jeanologia als Expertenpartner in Sachen Technik ist es möglich, innerhalb weniger Jahre für die Produktion kein Wasser mehr zu benötigen und keinen Abfall zu produzieren […]“, so Silla.

Der Firmenchef weiter: „Wenn wir Produkte auf ökologisch effiziente Art entwickeln, werden wir nachhaltige Produkte schaffen […] und unser Firmenziel erreichen: die Auswirkungen auf die Umwelt gänzlich zu reduzieren und sie nicht nur teilweise abzuschwächen.“

Dass ein ökologisches Umdenken bei der Produktion angesagt ist, haben auch zahlreiche Hersteller bereits erkannt. Die bekannte Textilfirma Levi Strauss fertigt seit 2011 die Linie „Water-less“, deren Produktion laut eigenen Angaben bei manchen Modellen bis zu 96 Prozent Wasser einspart. „Water-less“-Jeans werden beim Stonewash-Vorgang tatsächlich nur mit Steinen und ohne Wasser gewaschen.

Gemeinsam mit einem chinesischen Zulieferbetrieb entwickelte Levi’s ein Wasser-Rücklauf-System. Dieses leitet recyceltes Wasser zurück in Industrie-Waschmaschinen. Insgesamt gibt die Firma auf der Website der „Water-less“-Linie an, bei 13 Millionen Produkten bereits 172 Millionen Liter Wasser eingespart zu haben.

Wie „Sourcing Journal“ berichtet, setzt auch die italienische Technikfirma Tonello auf die UP-Technologie, die ebenfalls die benötigte Wassermenge mit Wasser-Recycling beim Waschprozess deutlich kleiner halten soll. Zudem entwickelte Tonello andere Technologien wie „ECO2free“ für Waschen mit Ozon bzw. setzt – wie auch Levi Strauss – auf ein ökologisch nachhaltigeres Stonewash-Verfahren.

Auf Recycling beim Material an sich setzt hingegen die kanadische Firma „Candiani“ mit dem „Re-Gen Denim“: Für Kette und Schuss werden wiederverwertete Stoffe genutzt.
Wie auch immer die Produktion der Zukunft aussehen wird, eines steht fest: Die Zukunft der Jeans soll deutlich umweltverträglicher sein als ihre ressourcenintensive Gegenwart.