Vorgeschobener Dresscode? Restaurant feuert Türsteher wegen Rassismus

Fragwürdige Kleiderordnung: In einem Restaurant sind „keine Turnschuhe erlaubt“. (Bild: AP Photo)
Fragwürdige Kleiderordnung: In einem Restaurant sind „keine Turnschuhe erlaubt“. (Bild: AP Photo)

Benutzen Restaurants einen angeblichen Dresscode, um farbige Gäste fernzuhalten? Diesem Vorwurf sah sich ein Lokal in Washington, D.C. ausgesetzt. Der Besitzer hat jetzt reagiert und seinem Türsteher gekündigt.

Am Samstagabend vor Weihnachten wurde Brian Gordon der Zutritt zum Restaurant El Centro D.F. in der US-Hauptstadt verweigert. Die Begründung des Türstehers: Die Turnschuhe des Afroamerikaners verstießen gegen den Dresscode des Hauses. Drinnen wartete die Journalistin Yesha Callahan auf ihren Freund. Sie staunte nicht schlecht, als sie hörte, warum Gordon das mexikanische Restaurant nicht betreten durfte. „Denn direkt vor mir stand eine Gruppe weißer Männer, die – Sie werden es erraten – Turnschuhe trugen“, schrieb Callahan für das Online-Magazin „The Root“. Sie verbreitete ein Foto der Gäste auf Twitter.

Gordon durfte dann zwar doch noch in das mexikanische Restaurant, nachdem der befreundete Barkeeper des Lokals sich für ihn stark gemacht hatte. Das machte die Angelegenheit für ihn aber nicht weniger beleidigend. Er stoße sich nicht generell an Kleidungsvorschriften, sagte Gordon der Zeitung „The Washington Post“, „aber es ist ein Problem, wenn sie nicht für jeden gelten“. Er betonte zudem, er habe neue, saubere Converse-Sneaker aus weißem Leder getragen. „Es ist nicht so, als ob ich in fünf Jahre alten Chucks aufgetaucht wäre.“

Warum ein Dresscode für ein Taco-Restaurant?

Callahan stellte grundsätzlich die Frage, warum ein legeres Taco-Restaurant überhaupt einen vermeintlichen Dresscode erlasse. Ihre Theorie: Das Verbot von Turnschuhen sei nur vorgeschoben, um nicht-weißen Gästen den Zutritt verwehren zu können. Sie verwies auf frühere Bewertungen des Restaurants, in denen den Türstehern ebenfalls Rassismus unterstellt wurde.

Der Manager der Betreiberfirma, Ayyaz Rashid, wies den Vorwurf zurück, dass Gäste mit bestimmter Hautfarbe im El Centro D.F. nicht erwünscht seien. „Ich bin selbst farbig“, betonte Rashid. Er erklärte, dass das Restaurant ab einem bestimmten Zeitpunkt zu einem Nachtclub werde. Der Dresscode habe nur für den Club gegolten. Das Lokal hat nach dem Vorfall aber sein Turnschuhverbot aufgehoben. Der Türsteher, der Gordon den Zutritt verwehrt hatte, wurde entlassen.

Folgt uns auf Facebook und Instagram und lasst euch täglich von Style-Trends und coolen Storys inspirieren!