Vorsicht, Motten in der Kleidung! Schuld ist das Waschverhalten

Wer Kleidung falsch reinigt, holt sich Motten ins Haus. Denn die Waschgewohnheiten können die Fortpflanzungsmöglichkeiten von Motten beeinflussen. (Bild: Getty Images/Kerkez)
Wer Kleidung falsch reinigt, holt sich Motten ins Haus. Denn die Waschgewohnheiten können die Fortpflanzungsmöglichkeiten von Motten beeinflussen. (Bild: Getty Images/Kerkez)

Englische Haushalte leiden unter einer Mottenplage. Doch schuld daran sind nicht die sommerlichen Temperaturen auf der Insel, sondern vielmehr falsche Waschgewohnheiten – die ideal für das Überleben von Kleidermotten sind.

Motten mögen warmes Wetter und daher vielleicht auch die aktuell ungewöhnlich warmen Temperaturen im sonst notorisch kalten England. Das leidet nämlich unter einem Anstieg der Schädlinge. Dem britischen „Independent“ zufolge hat Mottenbekämpfung in Häusern und Wohnungen derzeit Hochkonjunktur: Das Ungeziefervernichtungs-Unternehmen Rentokil etwa verzeichnete zwischen April und Mai dieses Jahres einen Anstieg der Fälle um mehr als 110 Prozent.

Laut einer Befragung von Rentokil könnte der Mottenbefall aber weniger am warmen Wetter, sondern vielmehr an den Waschgewohnheiten der Betroffenen liegen – denn es geht vor allem um Motten, die die fiesen Löcher in die Kleidung fressen. Der Umfrage zufolge waschen 54 Prozent der knapp 2.000 befragten Kunden ihre Wäsche eher mit 30 Grad und damit niedriger temperiert, als noch vor fünf Jahren. Die Folge: Haben sich Motten in der Kleidung eingenistet, überleben sie mit größerer Wahrscheinlichkeit den Waschgang. Und können sich so ungestört vermehren. Denn die Tiere beziehungsweise deren Larven in den Textilien werden meist nur durch heißes Wasser in der Maschine abgetötet.

Hinzu kommt, dass immer häufiger hochwertige Naturfasern gekauft werden. Ein gefundenes Fressen für Motten: Die lieben nämlich das Protein Keratin, das sich vor allem in hochwertigen natürlichen Materialien wie Wolle, Seide und Pelz findet. Das Problem dabei: Diese Materialien dürfen nicht heiß gewaschen werden. Somit ergeben Naturfasern in Kombination mit niedrigen Waschtemperaturen die ideale Basis für Motten.

Motten stehen auf das Protein Keratin, das vor allem in hochwertigen Naturfasern steckt. (Bild: Getty Images)
Motten stehen auf das Protein Keratin, das vor allem in hochwertigen Naturfasern steckt. (Bild: Getty Images)

Was also tun? Zum einen sollte Schmutzwäsche niemals im Kleiderschrank aufbewahrt werden, weil Motten besonders auf feuchte, verschwitzte Wäsche abfahren. Kleidung aus Wolle sollte im besten Fall in luftdicht versiegelten Plastiktüten aufbewahrt werden. Das ist zwar nicht besonders praktisch und auch aufwendig, hilft aber dabei, geliebte Wollmäntel über die Sommermonate hinweg vor den fiesen Schädlingen zu schützen.

Auch die Sauberkeit zu Hause spielt eine Rolle. Weil Motten überall ihre Fäden spinnen, wo es dunkel ist und sie ungestört agieren können, sollte regelmäßig unter Bett, Couch, hinter Heizkörpern und auf Teppichen gesaugt werden. Außerdem ist es ratsam, die Kleidung gelegentlich zur Reinigung zu bringen und so Motten erst gar keine Chance zu geben.