Warum du jetzt alte Freundschaften wiederbeleben solltest
Während der Corona-Pandemie hat sich das Sozialleben stark verändert. Auf einmal sind Kontakte zu Menschen, die wir sonst oft und gerne gesehen haben, selten geworden und auch viele Unternehmungen nicht mehr in der Form möglich, wie zuvor. Zeit, sich wieder auf alte Freunde und Kontakte zu besinnen, die bis jetzt zu kurz gekommen sind.
Bei all den Ängsten und Einschränkungen, die die Coronavirus-Pandemie mit sich bringt, suchen sich Menschen bestimmte Strategien, mit denen sie die ungewöhnliche Zeit besser durchstehen können. Während manche neue Hobbys für sich entdecken oder die Gartenlaube renovieren, würde sich laut Experten ein Projekt besonders positiv auf das Gemüt auswirken: Alte Freundschaften oder Beziehungen wieder aufleben zu lassen.
Bei sozialen Kontakten spielt auch Bequemlichkeit eine Rolle
In der ”Today Show“ bei NBC sagte Scott Lewis vom UPMC Western Psychiatric Hospital in Pittsburgh, die Menschen hätten momentan viele Ängste und litten unter Langeweile sowie dem Mangel an sozialen Interaktionen mit Freunden, Bekannten und Familienmitgliedern. Im stressigen Alltag verabreden sich die meisten Menschen normalerweise vor allem mit Freunden und Angehörigen, die in ihrer direkten Umgebung leben und mit denen sie sich relativ unkompliziert treffen können.
Doch gerade jetzt, wo viele Aktivitäten komplizierter geworden sind oder ganz wegfallen, ergibt sich daraus auch eine besondere Chance.
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Nostalgie hilft durch schwierige Situationen
Laut der Psychologin Mary Fristad vom Ohio State University Wexner Medical Center könnten vor allem die Kontakte zu Menschen die Laune heben, die wir in der Vergangenheit aus den Augen verloren haben. Entweder, weil sie mittlerweile weiter entfernt leben oder auch, weil ein Konflikt die einst enge Beziehung verändert hat.
Die Nostalgie, sie solche Kontakte heraufbeschwören, passe gut zur derzeitigen Lebenssituation. In unsicheren Zeiten helfen die Erinnerungen an frühere Zeiten uns dabei, uns daran zu erinnern, wer wir sind und wie wir es in der Vergangenheit geschafft haben, mit besonderen Herausforderungen fertig zu werden.
Das Leben ist reich – wir müssen uns nur daran erinnern
”Wir erfahren Dinge, die wir früher oft und vielleicht seit Jahren nicht mehr gemacht haben, völlig neu“, sagt Lewis Scott. ”Das erinnert uns an Bestandteile des eigenen Selbst, die wir schon vergessen haben. Und das gibt uns das Gefühl, dass wir uns selbst auffrischen.“ In den Worten von Mary Fristad klingt das so: ”Jede Verbindung und gerade solche, die uns an frühere Zeiten erinnern, erinnert uns daran, wie reich unser Leben ist.“ Zudem steigern soziale Kontakte unser Selbstwertgefühl und helfen uns dabei, Stress abzubauen.
Mit Freunden zusammenwohnen? Ganz schlechte Idee!
Vergebung macht glücklich
Sollte zuvor ein Streit zu dem Kontaktabbruch geführt haben, rät die Psychologin dazu, auch einmal über den eigenen Schatten zu springen und das Vorgefallene zu vergeben. ”Verzeihen zu können ist eine wunderbare Gabe.“ Vielleicht sei es an der Zeit, den Schmerz und die negativen Gefühle hinter sich zu lassen und sich auf die 95 Prozent der Beziehung zu besinnen, die mit positiven Erinnerungen verknüpft sind. Das könne eine sehr befreiende Erfahrung sein.
