Warum leiden wir während der Ausgangssperre an Hautproblemen?

Warum leiden wir während der Ausgangssperre an Hautproblemen?
Wir tragen kein Make-up und trotzdem hat sich unsere Haut während der Ausgangssperre extrem verschlechtert. Woran liegt das? (Bild: Getty Images)

Derzeit genießen wir die kleinen Freuden des Lebens und eigentlich würde man denken, dass auch eine Verbesserung der Haut dazugehören würde. Das ist aber nicht der Fall - im Gegenteil, viele haben unreinere Haut als sonst.

Viele von uns arbeiten während der Coronavirus-Ausgangssperre von Zuhause. Wir hatten gehofft, der Verzicht auf Make-up und das Wegfallen des Pendelns in schmuddeligen öffentlichen Verkehrsmitteln sowie weniger Luftverschmutzung (laut BBC ist die Luftverschmutzung in vielen Städten stark zurückgegangen) würden uns eine sauberere und strahlendere Haut bescheren. Aber eine kurze Umfrage im “Büro“ von Yahoo UK hat ergeben, dass bei vielen genau das Gegenteil der Fall ist: Viele berichten von vermehrt unreiner Haut und Pickeln seit Inkrafttreten der Ausgangssperre.

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Woran liegt das?

Laut Hautexperten gibt es viele Gründe, weshalb wir derzeit unter unreiner Haut leiden. Es gibt allerdings ein paar Hauptverursacher. „Es gibt so viele Faktoren, die eine Rolle spielen, weshalb wir derzeit Hautprobleme haben“, erklärt Dr. Mark Hudson-Peacock, beratender Dermatologe bei www.stratumclinics.com. „Wenn es keine bestehende Hauterkrankung gab (da die Ausgangssperre diese verschlimmern kann), können die möglichen Ursachen Stress, veränderte Essgewohnheiten, fehlendes Vitamin D und Änderungen der täglichen Hautpflege sein.“

Aber zum Glück kann man etwas dagegen tun.

Wir sind gestresst

Wir befinden uns mitten in einer globalen Pandemie. Es ist also kein Wunder, dass das Stress-Level ein wenig erhöht ist – und all die Sorgen und Ängste wirken sich auch auf unsere Haut aus. „Es ist bekannt, dass Stress und Erschöpfung das Immunsystem schwächen und die meisten Hautprobleme verschlimmern oder zumindest ein Aufflammen begünstigen“, erklärt der Dermatologe Dr. Adam Friedmann.

Stress kann auch den Schlaf stören und zu wenig Schlaf kann wiederum die Heilungsfähigkeit der Haut beeinträchtigen. Die Haut selbst leidet bei zu wenig Schlaf zwar nicht allzu sehr, aber die Muskeln im Gesichtsbereich neigen dazu, müde zu sein. Das kann dazu führen, dass die Haut um die Augen geschwollen und fahl erscheint. „Viel Schlaf hilft da auf jeden Fall, aber manchmal wird Stress durch eine Veränderung der persönlichen Lebensumstände, wie sie jeder derzeit durchmacht, ausgelöst und Hautprobleme sind unvermeidbar“, fügt Friedmann hinzu.

Die Lösung: Versuche dir etwas Zeit für dich selbst zu nehmen. „Je mehr man auf sich achtet, desto besser funktioniert das Immunsystem und desto weniger dieser Dinge werden zu einem Problem“, erklärt Dr. Friedmann.

Warum leiden wir während der Ausgangssperre an Hautproblemen?
Was tun, wenn man während der Ausgangssperre unter Hautproblemen leidet? (Bild: Getty Images)

Unsere Ernährung hat sich verändert

Stress ist möglicherweise der größte Faktor, aber auch unsere Ernährung während der Selbst-Isolation und all das Frust-Backen helfen auch nicht wirklich. „Die Leute essen derzeit vielleicht nicht so gesund“, erklärt Dr. Friedmann. „Egal ob das daran liegt, dass man nicht wie gewohnt rausgehen und einkaufen kann oder ob es einfach nur die Veränderung der täglichen Routine ist – all das kann unsere Essgewohnheiten beeinflussen, was wiederum Hautprobleme verursacht.“

„Es ist wichtig, sich gesund und ausgewogen zu ernähren, um alle Mineralien und natürlichen Öle zu erhalten“, empfiehlt Dr. Friedmann. „Viel Gemüse und Salate zu essen, hilft, die freien Radikale in Schach zu halten und verbessert das Aussehen und das Gefühl der Haut.“

Wir sitzen drinnen fest

Mehr Zeit drinnen zu verbringen, bedeutet auch, dass wird nicht ausreichend Vitamin D bekommen. Vitamin D, das häufig auch als ‚Sonnenschein-Vitamin‘ bezeichnet wird, spielt eine zentrale Rolle für den Schutz und die Erneuerung der Haut“, erklärt Dr. Hudson-Peacock. „Es wird in der Haut durch UV-B-Strahlung aktiviert und in aktivierter Form als Calcitriol ist Vitamin D am Wachstum, an der Reparatur und am Stoffwechsel der Hautzellen beteiligt.“ „Es verbessert auch das Immunsystem der Haut und hilft, die freien Radikale zu zerstören, die zu vorzeitiger Hautalterung durch Sonneneinstrahlung führen können.“

Auch das Aufdrehen der Heizung kann zu einem Verlust von Vitamin D in der Haut führen. Dadurch sieht die Haut fahl und bleich aus. Was dann helfen kann, ist eine regelmäßige Feuchtigkeitszufuhr. Außerdem kann eine nährstoffreiche Ernährung mit Lebensmitteln wie fettem Fisch, Käse und Eiern, die alle viel Vitamin D enthalten, helfen.

Wir verzichten auf unsere Hautpflege-Routine

Da wir momentan wahrscheinlich die saubersten Hände haben, die wir je hatten, ist es verständlich, wenn unsere normale Reinigungs-Routine ein wenig in den Hintergrund gerückt ist. Aber selbst, wenn du derzeit kein Make-up aufträgst, sammelt sich über den Tag Schweiß, Talg und Schmutz auf deiner Gesichtshaut an. Deshalb ist es so wichtig, die gewohnte Pflegeroutine beizubehalten. „Aus dermatologischer Sicht sollte das normale Hautpflege-Programm daraus bestehen, sich zweimal pro Tag das Gesicht mit einem Seifenersatz (um Irritationen zu vermeiden) zu reinigen und anschließend reichhaltig Feuchtigkeit aufzutragen“, sagt Dr. Friedmann.

„Wenn deine Haut beginnt, sich trocken anzufühlen und zu jucken, solltest du deine herkömmliche Seife oder dein Duschbad gegen einen milderen Seifenersatz und parfümfreie, hypoallergene Produkte austauschen. Eine sanfte Gesichtsreinigung mit einem Linderungsmittel wie einer wasserhaltigen Creme ist ein guter Beginn für ein Hautpflege-Programm. Wenn die Haut fettig ist oder zu Akne neigt, kann ein sanfter Reiniger verwendet werden.“ Auch ein beruhigendes Serum kann helfen.

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Und wenn du plötzlich Pickel bekommst, dann empfiehlt er, diese mit topischen Cremes (normalerweise werden diese von einem Arzt oder Dermatologen verschrieben) zu behandeln und nur eine leichte Feuchtigkeitscreme zu verwenden. Und vergiss nicht, wenn du für deine tägliche Runde Sport nach draußen gehst, Sonnencreme aufzutragen. „Normalerweise empfehle ich einen hohen LSF. Durch die Ausgangssperre ist dieser vielleicht nicht mehr so wichtig. Diejenigen, die spazieren gehen, wenn es sonnig ist, sollten allerdings immer einen Sonnenschutz verwenden“, fügt Dr. Friedmann hinzu.

Warum leiden wir während der Ausgangssperre an Hautproblemen?
Während der Ausgangssperre leidet unsere Haut. (Bild: Getty Images)

Eventuell trinkt man mehr Alkohol

Auch Alkohol kann zu Hautirritationen führen. „Ein zu häufiger Alkoholkonsum kann zu einer Erweiterung der Blutgefäße führen, wodurch das Gesicht rot erscheint”, erklärt Dr. Friedmann. „Das liegt daran, dass Alkohol die Blutgefäße erweitert und die Herzleistung erhöht, sodass alles röter wird.“

„Akne Rosazea ist die bekannteste Hauterkrankung, die sich durch Alkohol verschlechtert. Die Kombination von wiederholtem Alkoholkonsum und Gefäßerweiterung kann chronische Rötungen verursachen.“ Die Lösung für dieses Problem ist einfach: Einfach mal ein oder zwei Tage lang keinen Alkohol trinken.

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