Darum sollte man keinen Plätzchenteig naschen

Wenn es beim weihnachtlichen Backen wunderbar duftet, nascht mancher schon mal schnell vom Teig. Doch es gibt zwei Gründe, warum das keine gute Idee ist.

Das Bundesamt warnt vor dem Verzehr von rohem Plätzchenteig. (Bild: Getty Images)
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt vor dem Verzehr von rohem Plätzchenteig. (Bild: Getty Images)

Vanille, Schokolade, Nüsse, Marzipan und Kokosflocken – wenn leckere Zutaten zu Plätzchenteig verarbeitet werden, kann mancher nicht widerstehen und nascht schon vor dem Backen. Doch auch wenn es verlockend ist, das sollte man lieber bleiben lassen. Denn Teigessen kann sehr krank machen.

Jedes elfte Mehl betroffen

Der Grund: Das im Teig enthaltene Weizenmehl kann sogenannte STEC-Bakterien enthalten, die akute Darmentzündungen verursachen können, warnt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).

Leider sind diese Bakterien keine Seltenheit, wie das BVL mitteilt. Für eine aktuelle Untersuchung wurden 242 Proben von Weizenmehl auf STEC untersucht. Jede elfte Probe war positiv. 22 Mehle enthielten die potentiell krankmachenden Bakterien.

Verbraucher*innen sollten die Warnung unbedingt ernst nehmen. Shiga-Toxin bildende E. coli (STEC) sind Bakterien, die akute Darmentzündungen hervorrufen können, die zum Teil einen schweren Verlauf nehmen. Insbesondere Kinder sind dadurch gefährdet. Bei ihnen kann eine Infektion mit STEC zur Ausbildung eines hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS) führen, das oft akutes Nierenversagen zur Folge hat.

Erhitzen tötet die Bakterien ab

Nach dem Backen der Plätzchen besteht keine Gefahr mehr und die Leckereien können bedenkenlos verzehrt werden. "Essen Sie Keks- oder Plätzchenteig möglichst nicht roh. Erst bei vollständiger Erhitzung im Backofen werden mögliche STEC-Bakterien im Mehl abgetötet; vorher sollten Sie Ihre Kinder nicht naschen lassen", empfiehlt Friedel Cramer, Präsident des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Zudem sei es wichtig, eine angemessene Küchenhygiene einzuhalten, um die Übertragung von STEC-Bakterien vom Mehl auf andere Lebensmittel zu verhindern.

Um die Bakterien im Mehl unschädlich zu machen, braucht es noch eine weitere Komponente, erklärt Annabel Dierks, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Bremen: "Leider hilft es auch nicht, das Mehl vor dem Rohverzehr im Backofen oder Topf zu erhitzen. Zum Beseitigen von Keimen muss eine bestimmte Menge Feuchtigkeit vorhanden sein." Allen, die gerne rohen Teig naschen möchten, rät sie, lieber zu verzehrfertigem Cookie Dough zu greifen.

Eier können ebenfalls problematisch sein

Die Verbraucherzentrale Bremen warnt auf Facebook außerdem vor dem Verzehr von Plätzchenteig aufgrund einer anderen Zutat: Nicht nur verunreinigtes Mehl sei ein Problem, sondern auch eventuell verwendete Eier, die Salmonellen enthalten könnten. Salmonellen werden ebenfalls durch Erhitzen vollständig abgetötet.

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