Werbung

Warum Mandelmilch keine gute Milch-Alternative ist

Milch ist ungesund, Milch ist schlecht verdaulich, Milch ist umweltschädlich: Der einst als so gesund propagierten Kuhmilch haftet ein schlechter Ruf an. Kein Wunder, dass Alternativen aus Mandeln, Hafer oder Soja immer mehr Anklang bei den Verbrauchern finden. Doch gerade von der Mandelmilch sollten wir aus Umweltbilanz-Sicht die Finger lassen.

Lecker, gesund - und auch umweltfreundlich? Die Mandelmilch verdient ihren guten Ruf nicht (Bild: Getty Images)
Lecker, gesund - und auch umweltfreundlich? Die Mandelmilch verdient ihren guten Ruf nicht (Bild: Getty Images)

Immer wieder gibt es Diskussionen um die gesundheitlichen Nachteile, die Kuhmilch mit sich bringt, befeuert durch den deutschlandweiten Rückruf, der vor wenigen Tagen gemeldet wurde: Bestimmte Packungen fettarmer Milch sollen Bakterien enthalten, die schweren Durchfall auslösen können. Nicht zuletzt ist für viele Verbraucher die Nachhaltigkeit ein entscheidender Faktor. Und tatsächlich: Laut Albert Schweitzer Stiftung verursacht die Herstellung von einem Liter Kuhmilch ebenso viel Kohlendioxid wie die Verbrennung von einem Liter Benzin.

Warum Kuhmilch als ungesund gilt: Was steckt hinter den Bovine Meat and Milk Factors?

Mandelmilch ist auch keine Alternative

Zum Glück gibt es reichlich Alternativen. Milchersatz aus Reis, Soja, Hafer oder Mandeln gibt es mittlerweile in jedem gut sortierten Supermarkt. Doch wer Wert auf eine gute Umweltbilanz legt, sollte auf Mandeldrinks lieber verzichten.

Gerade die sind sehr beliebt, denn sie sind lecker und vergleichsweise kalorien- und fettarm, doch in Sachen Ökobilanz bekleckern sie sich nicht mit Ruhm.

80 Prozent der verarbeiteten Mandeln kommen aus Kalifornien. Die werden auf enormen Flächen in Monokulturen angebaut, wobei für die durstigen Bäume enorm viel Wasser benötigt wird. Bei der Herstellung von Mandelmilch werden etwa ein Zehntel weniger Treibhausgase freigesetzt, sie braucht jedoch 17 Mal mehr Wasser.

Von wegen gesund: Sind Saftkuren & Milchalternativen schlecht für die Zähne?

Darüber hinaus werden die Bäume mithilfe von Bienen bestäubt, die nicht auf den Plantagen heimisch sind, sondern industriell gehalten und mit Lastern vor Ort gebracht werden. Diese Praktiken gelten als einer der Gründe für das Bienensterben.

Öko-Sieger Hafermilch

Die beste Bilanz aller Milchalternativen weisen Haferdrinks auf. Wie die Albert Schweitzer Stiftung herausfand, wirken diese sich im Vergleich zu Kuhmilch um 70 Prozent weniger auf die Umwelt aus und brauchen in der Herstellung nur 40 Prozent der Energie.

Auch die Sojamilch ist besser als ihr Ruf. Zwar werden für Sojaplantagen in Brasilien Regenwälder gerodet. Der Soja aus diesem Anbau wird jedoch vorwiegend als Futtermittel verwendet - auch für Kühe. Der Soja in unserer Pflanzenmilch stammt vornehmlich aus Europa oder Kanada.

Video: Andere Milchsorten sind derweil noch purer Luxus - zum Beispiel Eselsmilch