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Was passiert im Körper, wenn man Schnee isst?

Gilt nicht nur für Kinder – und auch nicht nur für die berüchtigten “gelben Stellen“: Schnee zu essen ist nicht empfehlenswert. Doch wie ungesund ist es wirklich – und was passiert im Körper?

Es wird wirklich nicht empfohlen, Schnee zu essen. (Bild: Getty Images)
Es wird wirklich nicht empfohlen, Schnee zu essen (Bild: Getty Images)

Keinesfalls, also unter keinerlei Umständen, solle man Schnee essen, hieß es noch vor einigen Jahren aus dem Umfeld von Medizin und anderen Wissenschaften. Heute ist aus dem panischen Appell eine gelassenere Empfehlung geworden – doch gesund ist der “Genuss“ einer oder gleich mehrerer Handvoll Schnee immer noch nicht.

Schnee essen – das sagt die Wissenschaft

Ein Grund hierfür liegt auf der Hand: Schnee, der bis zum Auftreffen auf dem Boden schon eine weite Strecke hinter sich gelegt hat, nimmt Schadstoffe aus der Luft auf, auf der Erde kommen Bodenverschmutzung und Abgase hinzu. Vom Streusalz ganz zu schweigen – was diese doch eigentlich so weiße und reine Pracht also alles beinhaltet, ist wirklich nicht zu empfehlen.

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Wichtiger für die Gesundheit und die Aufnahme im Körper ist jedoch, was Schnee nicht enthält: nämlich Mineralien und Elektrolyte. Schnee ähnelt in dieser Hinsicht destilliertem Wasser und kann bei übermäßigem Genuss im Körper eine Osmose verursachen.

Was passiert bei einer Osmose?

Mit der Aufnahme von solch “reinem“ Wasser werden dem Körper Mineralstoffe und Elektrolyte entzogen, zusätzlich verliert der Körper bei diesem biochemischen Vorgang auch noch Flüssigkeit. Beide Faktoren sind für den Körper ungefährlich, solange sich zum einen die Menge des aufgenommenen Schnees in Grenzen hält und man zum anderen weitere Flüssigkeiten und einigermaßen ausgewogene Nahrung zu sich nimmt.

Der Organismus braucht Energie, um Schneewasser auf Körpertemperatur anzuwärmen

Schon gewusst? Kaltes Schmelzwasser regt die Darmaktivität an – und ist ein Grund dafür, warum Kinder nach dem Essen von Schnee gerne mal Durchfall bekommen, was den Elektrolyteverlust noch verstärken kann. Verunreinigungen des Schnees tragen dazu jedoch mit Sicherheit auch ihren Teil bei. Kleinere Durchfallerkrankungen oder auch Magenkrämpfe, die durch das Essen von Schnee hervorgerufen wurden, sind in der Regel allerdings nicht gefährlich, solange man den Mineral- und Elektrolyteverlust durch gesunde Ernährung wieder wettmacht und ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt.

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Unendliche Mengen an Schnee kann der Organismus aber sowieso nicht vertragen: Der Körper braucht viel Energie, um den kalten Schnee im Mund zu schmelzen und im Verdauungstrakt auf Körpertemperatur anzuwärmen. Auf Dauer ist das Essen von Schnee energetisch gesehen also ein Minusgeschäft – und weder geschmacklich noch aus gesundheitlicher Perspektive in größeren Mengen zu empfehlen.

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