Was Propolis alles (nicht) kann

Dem Naturprodukt Propolis werden zahlreiche positive Eigenschaften und gesundheitsfördernde Effekte zugeschrieben. Als Nahrungsergänzungsmittel, Salben, Pastillen oder Sprays – die von den Bienen produzierte Substanz kommt in einem breiten Spektrum zum Einsatz. Wir zeigen, was Propolis alles kann – und was nicht.

Propolis dient den Bienen zum Abdichten von kleinen Öffnungen, Spalten und Rissen im Bienenstock.
Propolis dient den Bienen zum Abdichten von kleinen Öffnungen, Spalten und Rissen im Bienenstock. Zugleich wird durch die antibiotische und antivirale Wirkung der harzartigen Masse die Grundgesundheit des Stocks aufrechterhalten. (Symbolbild: Getty Images)
  • Propolis ist die braun-gelb gefärbte, aromatisch duftende Substanz, die entsteht, wenn Bienen Harze verschiedener Bäume von den Knospen und der Rinde sammeln und mit Wachs, Pollenanteilen, ätherischen Ölen und Speichelsekreten anreichern. In kleinen Mengen sind auch Zucker, Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß-Bausteine (Aminosäuren) enthalten.

  • Propolis wird auch Bienenharz, Bienenpastenharz, Pastenharz oder Pastenwachs genannt.

  • Bienen verwenden das Harz, um Bienenstöcke vor Bakterien zu schützen und kleine Löcher und Risse abzudichten.

  • Die Eigenschaft, die Propolis besitzt: Schutz vor Kälte, Feuchtigkeit, Fäulnis, Bakterien, Viren und Pilzen.

  • Propolis ist ein Naturprodukt. Es wirkt entzündungshemmend, antimikrobiell und wundheilungsfördernd.

Dass Bienenvölker wahre Baumeister sind, ist bekannt. Sie produzieren sogar ihr Baumaterial selbst: Propolis ist eine braun-gelbe, harzartige Masse, die von den Bienen hergestellt wird. Das Gemisch besteht aus Harzen, das die Bienen von den Knospen (gut zu sehen zum Beispiel an den klebrigen Knospen von Kastanien) und der Rinde verschiedener Bäume sammeln, mit Wachs, Pollen und Speichelsekret anreichern und es als Baumaterial zum Abdichten oder der Reparatur des Bienenstocks bzw. zur Abwehr von Bakterien und Pilzen verwenden.

Der Ursprung und die Bedeutung des Namens sagen es schon: Propolis ist abgeleitet aus den griechischen Worten pro = "vor" und Polis = "Stadt" und bedeutet soviel wie "das Verteidigungssystem der Stadt".

So wird Propolis gewonnen und verarbeitet

Gewonnen wird das Bienenharz mit sogenannten Propolis-Gittern. Diese werden auf die Waben gelegt. Die Bienen versuchen dann, die Lücken im Gitter mit Propolis zu verschließen. Hat man das Propolis-Wachs vom Gitter gelöst, kann die gereinigte Masse verarbeitet werden: Daraus entstehen Pulver, Pastillen und Kapseln zur Einnahme, Tinkturen, Tropfen, Sprays, Salben, Cremes, Zahncremes, Mundspülung, Seifen oder Haarpflegeprodukte zur äußerlichen Anwendung.

Auch das manuelle Abtragen durch den Imker, der mit einer Spatel das Propolis von den Waben und an den Fluglöchern des Bienenstocks vorsichtig abträgt, ist ein Weg der Gewinnung.

Das gewonnene Propolis wird tiefgekühlt, danach ist es braun, hart und glasig.
Das gewonnene Propolis wird tiefgekühlt, danach ist es braun, hart und glasig. (Symbolbild: Getty Images)

Propolis und seine Wirkung auf die Gesundheit – die Anwendungsgebiete

Bereits im alten Ägypten nutzen die Menschen Propolis für sich, somit ist es eines der bekanntesten volks- und alternativmedizinisch eingesetzten Naturprodukte. Tote wurden mit Propolis einbalsamiert und mumifiziert. In der Antike war Propolis aufgrund seiner entzündungshemmenden und wundheilungsfördernden Eigenschaften ein beliebtes Mittel zur Wundversorgung, weil es das Wachstum verschiedener Krankheitserreger hemmt.

Und auch heutzutage erfreut sich Propolis, dessen Wirkweise in zahlreichen Studien einer eingehenden Prüfung unterzogen wurde, großer Beliebtheit. Grundsätzlich werden Propolis folgende Wirkungen und positive Effekte auf den Körper zugeschrieben:

  • Das Immunsystem wird gestärkt, Propolis kommt als Nahrungsergänzungsmittel zum Einsatz.

  • entzündungshemmende, wundheilungsfördernde Wirkung, also zur allgemeinen Vorbeugung von Erkältungskrankheiten sowie bei Verbrennungen, Halsschmerzen oder Rachenschmerzen

  • antivirale Eigenschaft, z.B. bei Influenza oder Herpes

  • antibakterielle Wirkung, z.B. Streptokokken

  • pilzhemmende (antimykotische) Eigenschaft

  • verstärkender Effekt auf die Wirkung antibiotischer Arzneimittel

  • antiallergische Wirkung; kann zur Desensibilisierung bspw. bei Heuschnupfen beitragen

  • kann die Mundhygiene unterstützen

  • kosmetische Anwendung durch enthaltene Antioxidantien, die freie Radikale neutralisieren und die Haut schützen

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In diesen Produkten wird Propolis verarbeitet

Propolis als Naturprodukt kommt dank seiner antibakteriellen Eigenschaften in Salben, Nasenölen oder Mundpflege-Produkten, wohltuenden Halspastillen bei Schleimhautentzündungen im Hals- und Rachenbereich zum Einsatz. Als Nahrungsergänzungsmittel zur Stärkung und Kräftigung des Allgemeinbefindens und des Immunsystems wird Propolis als Pulver, Granulat, als Shot zum Trinken oder in Kapselform eingenommen.

Im kosmetischen Bereich gibt es Zahncremes, Mundwasser, Cremes, Lotionen oder Emulsionen mit Propolis-Anteil.

Nachteile: Propolis nicht für Allergiker, Schwangere und Babys geeignet

Leider gibt es ein paar Ausnahmen bei der Einnahme und Anwendung von Produkten mit Propolis: Es können allergische Reaktionen ausgelöst werden, insbesondere Kontaktallergien bei Anwendungen auf der Haut. Die Folge: Hautrötungen, Schwellungen oder juckende Ausschläge. Betroffen sind hiervon Menschen mit einer bekannten Allergie gegen Bienen- beziehungsweise Wespen-Stiche oder mit Allergien gegen Honig und Gelée Royale.

Auch Schwangere und Stillende sollten Produkte mit Propolis meiden, da es nur unzureichende Erfahrungswerte bzw. Untersuchungen gibt. Selbes gilt für Babys und Kleinkinder unter einem Jahr, da Propolis Honiganteile enthalten kann; Säuglinge und Kinder bis zu einem Alter von mindestens 12 Monaten sollten keinen Honig bekommen, da dies zum sogenannten "Säuglingsbotulismus" führen, was im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Die Gabe von Propolis (und Honig) ist ab einem Alter von zwei bis drei Jahren unbedenklich.

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