Wegen diesem Klassenfoto geht Facebook-Post einer Mutter viral

Weil Katherine im Rollstuhl sitzt, wurde sie auf dem Klassenfoto am äußersten Rand platziert. (Bild: Facebook/Diana Sanita)
Weil Katherine im Rollstuhl sitzt, wurde sie auf dem Klassenfoto am äußersten Rand platziert. (Bild: Facebook/Diana Sanita)

Derzeit geht ein Klassenfoto im Netz viral, auf dem eine Schülerin im Rollstuhl getrennt von den anderen Kindern positioniert wurde. Ihre Mutter macht ihrer Wut auf Facebook Luft.

Klassenfotos werden seit Jahrzehnten nach dem gleichen Schema aufgenommen: Die Schüler positionieren sich in Reih und Glied auf Bänken, während die Kleineren vorn sitzen und die Größeren hinten stehen. Dass diese Form wenig Flexibilität zulässt, beweist nun ein Gruppenfoto, auf dem auch eine Schülerin mit Behinderung zu sehen ist.

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Auf dem Klassenfoto, das Diana Sanita auf Facebook teilte, sitzt deren Tochter Katherine abseits von ihren Mitschülern – der Grund: ihr Rollstuhl. Das Mädchen aus dem kanadischen Ontario wurde mit Zerebralparese geboren. Zusätzlich leide es an Epilepsie. In dem Facebook-Beitrag machte die Mutter ihrem Ärger Luft:

“Bitte lesen und teilen. Ich möchte, dass diese Nachricht so viele Schüler, Lehrer, Fotografen etc. erreicht wie möglich. Das ist Katherines Klassenfoto. […]”

Diana Sanita fordert den Betrachter dazu auf, sich vorzustellen, wie es aussehen würde, wenn ein anderes oder sogar das eigene Kind anstelle ihrer Tochter stünde. “Ist das okay? Was würden die Eltern sagen? Wahrscheinlich: Warum steht Jimmy an der Seite?” Die Mutter fordert, dass sich diese altmodische Art, Fotos zu schießen, ändern müsse.

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“Es muss beachtet werden, dass manche Kinder nicht schön auf einer Schulbank stehen oder sitzen können”, schreibt sie. Ihr würden mindestens drei alternative Anordnungen einfallen. Kein Kind solle sich jemals wie ein Außenseiter fühlen müssen.

So reagierte das Netz

Diana Sanita stieß mit ihrem Facebook-Post auf große Zustimmung. Unter ihrem Beitrag meldeten sich viele Personen mit Vorschlägen zu Wort, wie man das Foto besser hätte schießen können.

“Setzt die zwei mittleren Kinder um, lasst alle nach unten rutschen und stellt den Rollstuhl in die Mitte der ersten Reihe. Zack, ist sie mit allen auf dem Bild.”

“Traurig, so etwas zu sehen! Wir hatten großes Glück mit der Schule, die unsere Enkeltochter im Rollstuhl besucht. Sie haben ihre Gewohnheiten geändert, um sie in alles einzubinden, was an der Schule passiert.”

Ein weiterer Facebook-Nutzer verweist darauf, dass es inzwischen vielerorts üblich sei, auf Gruppenfotos komplett zu verzichten.

“Die Schule meiner Kinder fertigt eine Collage mit einzelnen Bildern an. Es ist kein Gruppenfoto.”

Kein Einzelfall

2013 kursierte ein ähnliches Bild. Es zeigt eine Schulklasse, die eng zusammen auf Bänken platziert ist – und den damals siebenjährigen Miles Ambridge im Rollstuhl, der weit entfernt von seinen Mitschülern am Rand sitzt. “Ich kann nicht begreifen, dass der Fotograf durch seine Linse blickte und dachte, dass das eine gute Bildkomposition wäre”, sagte Anne Belanger damals gegenüber dem “Toronto Star”. Die Mutter des Jungen hätte sich gefragt, warum man ihren Sohn nicht einfach in die Mitte nahm. Um ihn nicht zu verletzen, hätte sie ihm das Bild anschließend nicht gezeigt.

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