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Wegen Russland: Das litauische Unbehagen

Den baltischen Staaten und Polen könnte eine Schlüsselrolle zukommen, um ukrainische Getreidelieferungen trotz Kriegswirren auf den Weltmarkt zu bringen. Über die ukrainischen Schwarzmeerhäfen ist eine Ausfuhr derzeit nicht möglich.

euronews sprach beim Weltwirtschaftsforum in Davos mit dem litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda über dieses Thema.

„Eine Aufhebung der Abriegelung der Häfen wäre die wahrscheinlich angemessenste Alternative, um diese Schwierigkeiten beizulegen. Aber selbst wenn es nicht gelingen sollte, Odessa wieder zugänglich zu machen, gibt es auch andere Alternativen, Kanäle und logistische Wege, um Getreide über polnische und baltische Hafenstädte auszuführen“, sagte Nauseda.

Gemeinsame Landgrenze mit russischer Exklave

Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad, was viele Menschen in dem baltischen Land nicht eben beruhigt. Nauseda: „Die Ukraine kämpft nicht nur für ihre, sondern auch für unsere Freiheit. Wir wissen wie wohl sonst niemand in Europa, wie es ist, diesem gefährlichen Land, dessen Namen sie kennen, sehr nahe zu sein." In Litauen ist ein Teil der Bevölkerung russisch beziehungsweise russischstämmig.

Litauen hat entschieden, seinen Botschafter am 1. Juni aus Russland abzuziehen. Der russische Vertreter in dem baltischen Staat wurde bereits Anfang April ausgewiesen.