Wegen sexistischer Party: Koblenzer Club erntet Shitstorm
Ein Social-Media-Post mit dem die Diskothek Agostea im rheinland-pfälzischen Koblenz eine Party beworben hat, zieht den Zorn vieler Nutzer auf sich. Der Grund: Das Etablissement lockt mit Freigetränken für Frauen in Hotpants und Minirock.
Dass ein Club mit Freigetränken wirbt, um seine Tanzflächen zu füllen, ist natürlich nichts Ungewöhnliches. Diese werden zum Beispiel gerne einer bestimmten Anzahl an früh erscheinenden Partygästen in Aussicht gestellt, getreu dem Motto, der frühe Vogel fängt den Wurm. Oder aber es gibt eine Mottoparty inklusive Kostümwettbewerb, bei dem statt einem Preisgeld gratis Getränke gewonnen werden können. Freigetränke im Austausch gegen nackte Haut zu versprechen, ist hingegen ein Marketing-Ansatz, der einen unangenehmen Beigeschmack hat.
Minirockträgerinnen trinken gratis
Doch der Betreiber des Koblenzer Clubs Agostea hatten Anfang Juli mit eben dieser Strategie zu einer "Girls Attack"-Nacht eingeladen. Nun fragt ihr euch vielleicht genauso wie wir, was es mit dieser Party genau auf sich haben soll. Tja: Wie man der Werbung, die der Club dafür auf Facebook und Instagram veröffentlicht hat, entnehmen kann, handelt es sich dabei um einen Abend, an dem Männer nichts zu sagen, dafür aber "viel zu gucken" hätten. Denn: "Heute Nacht stürmen die hübschesten und partytauglichsten Ladys den Club". Sofern diese in "Mädels-Gruppen ab 5 Girls" ins Agostea kommen, bekommen sie zudem eine Flasche Sekt geschenkt.
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Und damit nicht genug, um zu gewährleisten, dass Männer beim "Gucken" auf ihre Kosten kommen, verspricht der Club weiterhin: "Wir spendieren bei Check in bis 23 Uhr allen Girls in High Heels mit Minirock oder Hotpants 15 Euro Freiverzehr."
Mal ehrlich: Klingt das nach einer Party, die Frauen einen geschützten Raum zum Tanzen und Feiern bietet?
So reagieren Facebook-Nutzer auf die Party-Ankündigung
Für viele Nutzer, die den Werbe-Post auf Facebook und Instagram sahen, wohl kaum. Neben zahlreichen wütenden Emoji-Reaktionen finden sich auch einige kritische Fragen unter der Ankündigung. "Könnt ihr Stimmung nur mit Sekt und Sexismus erschaffen?", fragt etwa eine Userin. Ein anderer stört sich ebenfalls am Gratis-Sekt: "Welchen Sinn hat der Sekt? Gibt's die gleiche Party auch mit Männern in Badehose? Nein? Aha. Wieso nicht?", will er wissen. Dass die Kommentare auf Instagram nicht weniger kritisch ausfielen, lässt sich anhand der deaktivierten Kommentarfunktion zumindest erahnen.
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Auf einen besonders problematischen Aspekt der Werbe-Aktion macht eine weitere Facebook-Nutzerin aufmerksam: Der Einlass zur "Girls Attack"-Party im Agostea ist ab 16 Jahren. "Ihr wollt ernsthaft, dass Teenies sich für Freisuff ausziehen?", fragt die Frau fassungslos und folgert, dass Sexualisierung als Marketing-Strategie im Jahr 2022 einfach nur noch peinlich sei.
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