Weihnachtswunder: 23-Jähriger findet obdachlosen Vater wieder
Jason Kelly war zwölf Jahre alt, als er seinen Vater zum letzten Mal gesehen hatte. In seiner Erinnerung war David immer noch der Mann, auf dessen Schultern er geritten war und der ihm das Fahrradfahren beigebracht hatte. Mit einem Facebook-Aufruf hat Jason nun dafür gesorgt, dass neue Erinnerungen die alten ergänzen werden.
Das einzige Foto, das der 23-jährige Jason Kelly von seinem Vater hatte, war für sein Vorhaben nicht gerade zweckdienlich. Es stammt aus den Neunzigerjahren und darauf zu sehen war sein Vater, der seitdem nicht nur maßgeblich gealtert sein musste, sondern auch noch die Augen geschlossen hatte.
Ein sportlicher Mann, immer unterwegs
Sein Vater hätte immer Shorts getragen, schrieb Jason zu einem Aufruf, den er bei Facebook startete. Er wäre oft mit mehreren Beuteln an seinem Fahrradlenker herumgefahren und sei mit Wasserkanistern auf dem Rücken joggen gegangen, um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen. Er selbst danke jedem für etwaige Hilfe bei der Suche nach seinem Vater. Er müsse einfach wissen, dass es ihm gutgehe.
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Als David Kelly seine Familie verließ, war Jason gerade einmal zwei Jahre alt, erzählte der Sohn der Zeitung "Liverpool Echo", die auf den Fall aufmerksam wurde. Der Grund für die Trennung seiner Eltern war durchaus außergewöhnlich: Sein Vater hätte sich in geschlossenen Räumen schnell unwohl und eingesperrt gefühlt, weshalb er selbst nachts darauf bestanden hätte, Türen und Fenster der Familienwohnung offen zu lassen. Für Jasons Mutter, die neben ihrem jüngsten noch weitere Kinder hatte, ein Unding. Der Vater sei also ausgezogen, hätte die Familie bis zu seinem achten Lebensjahr aber regelmäßig besucht, erzählte Jason weiter. Zum letzten Mal gesehen hätte er seinen Vater, als er selbst zwölf gewesen sei. Dieser sei damals an ihm vorbeigeradelt und hätte ihn angelächelt.
Erst Flucht, dann Freudentränen
Das Einzige, was die Familie wusste, war, dass der Vater als Obdachloser noch immer in Liverpool lebte. Lange lebte er in einem Park, bevor er von dort vertreiben wurde und sich seine Spur verlor. Bis zu dem Aufruf jedenfalls, auf den sich tatsächlich jemand meldete und Jason eine Adresse nannte. Man kann sich vorstellen, wie aufgeregt der 23-Jährige war, als er am 24. Dezember tatsächlich dorthin fuhr und seinen Vater auch wirklich antraf. Der allerdings war so verblüfft, dass er im ersten Schreck vor seinem Sohn davonlief. Letztendlich habe er dann aber doch angehalten, mit Tränen in den Augen, und sich nach der gesamten Familie erkundigt.
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Dieses Weihnachten wird die Familie nicht wieder vergessen
Nur einen Tag später sahen sich Vater und Sohn wieder. Jason brachte David etwas zu essen nebst einem Mobiltelefon. Als nächstes will er sich darum kümmern, dass sein Vater, der heute 67 Jahre ist und bisher weder Sozialhilfe beantragt noch einen Rentenantrag ausgefüllt hat, versorgt ist. Und natürlich wünscht er sich, dass der Kontakt, den er so lange schmerzlich vermisste, nie wieder abbricht.
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