Welche Hortensien muss man jetzt unbedingt schneiden?
Achtung, ein falscher Rückschnitt im Spätwinter kann Sie die Blüten Ihrer Hortensien kosten. Wir verraten, welche Arten jetzt geschnitten werden müssen – und welche nicht.
Der Schnittzeitpunkt von Hortensien (Hydrangea) richtet sich danach, wann die Gehölze ihre Blüten für das nächste Jahr ansetzen. Wenn das schon im Sommer der Fall ist, wäre ein starker Rückschnitt im Frühjahr fatal – die Blüte würde komplett ausfallen. Nach diesen Eigenschaften lassen sich Hortensien in zwei Gruppen einteilen: Zur ersten Gruppe gehören diejenigen Arten, die ihre Blüten schon im Vorjahr anlegen. Das sind zum Beispiel Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla), Teller-Hortensien (Hydrangea serrata), Samt-Hortensien (Hydrangea sargentiana) oder auch Kletterhortensien (Hydrangea petiolaris). Diese lassen Sie allerdings möglichst in Ruhe – Kletterhortensien wachsen ohne Schnitt am besten. Die anderen Arten aus der zweiten Gruppe, im Folgenden erklärt, schneiden Sie im Spätwinter zurück.
Welche Hortensien muss man im Spätwinter zurückschneiden?
Zur zweiten Gruppe gehören Hortensien, die ihre Blüten so wie Rispen- und Schneeballhortensien (Hydrangea paniculata beziehungsweise Hydrangea arborescens) an den im Frühling neu gewachsenen Trieben bilden. Diese Arten blühen besser und verzweigen sich willig, wenn man sie im Spätwinter stark schneidet, damit sie frisch austreiben können. Zu dieser Gruppe gehören auch die Bauern-Hortensien ‘Endless Summer’ beziehungsweise ‘The Bride’ als Sonderfall. Ein Schnitt im Herbst ist bei diesen Hortensien möglich, aber nur in wintermilden Regionen, da starker Frost den Trieben schaden kann. Ein früher Rückschnitt führt übrigens in der nächsten Saison schneller zu blühenden Pflanzen, da die Hortensien dann schon eher die neuen Blütenknospen ausbilden können.
Wie weit schneidet man Hortensien zurück?
Die Arten der ersten Gruppe sollten Sie nur wenig schneiden – kappen Sie nur die alten Blüten direkt über dem nächsten frischen Knospenpaar. Nicht tiefer, sonst sind die Blütenanlagen weg. Durch diesen behutsamen Schnitt verzweigen sich die Triebe natürlich nicht und werden immer länger. Um die Verzweigung zu fördern, sollten Sie dann doch ab und zu mal einige Triebe tiefer abschneiden und eine geringe Blüte in Kauf nehmen. Schneiden Sie nach dem Winter generell offensichtlich erfrorene und abgestorbene Triebe komplett ab.
Bei Hortensien der zweiten Gruppe können Sie im Spätwinter beherzter zur Schere greifen und sämtliche Vorjahrestriebe bis auf kurze Stummel abschneiden. Davon sollte jeder noch mindestens ein Knospenpaar behalten, aus dem sie austreiben können. Auf diese Weise werden die Hortensien von Jahr zu Jahr dichter, weshalb Sie ältere Pflanzen alle paar Jahre auch auslichten sollten.
Denken Sie daran, dass durch das Bundesnaturschutzgesetz starke Rückschnitte ab Anfang März verboten sind, da dann die Brutsaison beginnt.