Von welchem Elternteil Kinder ihre Intelligenz erben? Diese Studie verrät es

Von diesem Elternteil erben Kinder ihre Intelligenz
Interessant ist, dass die Entwicklung der Intelligenz von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird. Jedoch wird sie nur von einem Elternteil vererbtGetty Images,

Disclaimer direkt zu Beginn: Mit den Begriffen Mutter, Vater, Mama, Papa sowie Frau oder Mann ist hier rein das biologische Geschlecht gemeint, also, welche Chromosome ein Mensch hat. Der Übersichtlichkeit halber wird bei diesen Bezeichnungen auf das Gendern verzichtet.

Wenn Väter sagen „Das hat die*der Kleine von mir!", dann mag das auf viele Dinge zutreffen, aber auf eine Sache definitiv nicht: die Intelligenz. Sorry, Männer, aber die kommt nicht von Euch! Denn den Intellekt hat der Nachwuchs tatsächlich von der Mama. Und nein, das ist kein Männer-Bashing, sondern sogar wissenschaftlich mit einer Studie bewiesen.

Laut Studie: Die Intelligenz haben die Kinder von ... Mama!

Wie die Psychologin Jennifer Delgado Suárez erklärt, sind die sogenannten „konditionierten Gene“ für unsere Intelligenz verantwortlich. Diese können von dem Mann und der Frau weitergegeben werden. Jedoch kann das Intelligenz-Gen ausschließlich über das X-Chromosom vererbt werden – und davon haben Frauen eben eines mehr als die Herren der Schöpfung. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Nachwuchs die Intelligenz von Mama vererbt bekommt, logischerweise doppelt so hoch.

Zur Erinnerung: biologisch weibliche Menschen haben zwei X-Chromosomen (XX), biologisch als Mann geborene hingen nur eins, dafür aber noch ein Y-Chromosom (XY).

Für die Intelligenz der Kinder relevant: Neben den Genen auch die Bildung und Erziehung

Aber nicht nur die Gene sind entscheidend für die Klugheit des Sprösslings, sondern auch die Beziehung der biologischen Mutter zum Kind. So haben Forschende der University of Minnesota herausgefunden, dass zweijährige Kinder, mit besonders starker Bindung zu ihrer Mama,komplexe Aufgaben leichter lösen konnten, als Gleichaltrige, die vergleichsweise weniger Zuneigung und Nestwärme bekamen.

Aber, liebe Papas, nicht traurig sein … Schätzungen zufolge sind sowieso nur 40 bis 60 Prozent der Intelligenz vererbbar. Der Rest wird beeinflusst vom Umfeld und den Erziehungsmethoden – und da habt ihr ja auch immer noch ein Wörtchen mitzureden!

Natürlich haben Kinder immer Anteile beider Eltern, es gibt aber – wie eben bei der Intelligenz – Bereiche, die eher von einem biologischen Geschlecht vererbt werden. Und, weil es jetzt viel um Mütter ging, kommt hier noch, was der Nachwuchs von Papa bekommt. Beispielsweise ähneln die Fingerabrücke eher denen des Vaters, aber auch die Lebensdauer hängt von seinen Genen ab. Natürlich nur, wenn keine Krankheiten oder Unfälle im Spiel sind. Das liegt an den sogenannten Telomeren, die für den Schutz der Erbanlagen verantwortlich sind. Je kürzer sie sind, desto anfälliger ist eine Person für Krankheiten. Die Länge der Telomere wird rein vom Vater an das Kind vererbt.

Und zu guter Letzt: Allein das Spermium ist bei der Befruchtung der Eizelle für das biologische Geschlecht des Kindes verantwortlich. Außerdem zeigt eine Studie aus den 90ern, dass auch die Gene des Großvaters Einfluss auf das biologische Geschlecht der eigenen Kinder haben. Denn bei Männern, die viele Brüder haben, ist es wahrscheinlich, dass auch sie eher Söhne als Töchter bekommen werden. Männer mit Schwestern dagegen bekommen auch selbst eher Töchter.

Wie bereits gesagt, ist nur ein Teil der Intelligenz vorbestimmt, zu großen Teilen können Sie durch die Erziehung und gezielte Förderung dazu beitragen, dass Ihr Kind intelligent wird. Dabei gibt es verschiedene Methoden, die nachgewiesen die Intelligenz fördern können.

Soziologin Joanna Sikora von der Australian National University stellte fest: Viele Bücher im Haushalt zu haben, verschafft Kindern einen Vorteil bei der Sprachentwicklung. Ab einer Anzahl von 80 Büchern beobachteten die Forschenden eine Verbesserung der sprachlichen Kompetenz. Dieser Effekt verstärkte sich bis zu einer Größe der Hausbibliothek von 350 Büchern.

Vorschule ist eine gute Idee, um die Intelligenz des Kindes zu fördern. Mit Gleichaltrigen beisammen zu sein, fördert kognitive Prozesse, erklärt die Psychologin.

Loben kann man Kinder (eigentlich) nicht genug, doch die Art und Weise spielt eine entscheidende Rolle. Ein Lob für eine konkrete Tätigkeit, die ein Kind ausgeführt hat, ist wertvoller als etwa ein Lob für eine seiner Eigenschaften.

Eine Studie der Universität Berkeley zeigt, umso mehr die Eltern mit ihren Kindern sprechen, desto leichter fällt den Kindern der Spracherwerb und auch das Vorstellen komplexer Zusammenhänge. Dabei hilft vor allem eine gewählte Ausdrucksweise der Eltern, die wenig verkürzt oder für die Kinder simplifiziert ist.

Indem Sie ihren Kleinen auch mal schwierige Fragen stellen, fördern Eltern deren Sprachkompetenz. Denn die Kinder müssen sich ganz genau überlegen, was sie antworten wollen und wie sie sich ausdrücken. Das können zum Beispiel Fragen zu Alltagsbeobachtungen oder zum Befinden sein oder der Klassiker: „Wie war dein Tag?“

Die Forschenden der "University of Edinburgh" fanden heraus, dass Erstgeborene tatsächlich schlauer sind als ihre Geschwister – "schuld" daran seien die Eltern. Viele der teilnehmenden Eltern stimulierten ihre zweiten und dritten Kinder weniger mental. Gemeinsame Aktivitäten wie Lesen, Basteln oder Musik-Instrument spielen nahmen ab.