Studie: Welcher Alkohol verursacht den schlimmsten Kater?

Verursachen verschiedene Alkoholsorten eine unterschiedlich ausgeprägte Katerstimmung? Forscher wollen belegt haben, dass die Intensität des Hangovers von der Farbe des Alkohols abhängig ist. Doch so einfach ist es nicht.

Können wir die Intensität der Katerstimmung mit bestimmten Alkoholsorten beeinflussen? Damit hat sich nun die Forschung beschäftigt. (Bild: Getty Images)
Können wir die Intensität der Katerstimmung mit bestimmten Alkoholsorten beeinflussen? Damit hat sich nun die Forschung beschäftigt. (Bild: Getty Images)

Der Bier-Kater ist mittelschlimm, für Wein-Eskapaden lieber den nächsten Tag freinehmen und nach Schnaps am besten das ganze Wochenende im abgedunkelten Zimmer verbringen? Jeder, der dann und wann ein Glas über den Durst trinkt, hat seine ganz eigenen Erfahrungen gemacht, wie die unterschiedlichen Drinks vertragen werden – und wie der Kater danach ausfällt. Der eine experimentiert deshalb mit der Reihenfolge der Drinks, der zweite isst vor der Kneipentour möglichst fetthaltig, der dritte trinkt nach jedem Shot ein Glas Wasser. Soweit die Laienexperimente – doch auch die Forschung beschäftigt sich regelmäßig mit dem Thema und eine wissenschaftliche Erkenntnis fällt besonders auf.

Forscher lassen Bourbon und Wodka verköstigen

Eine Studie der Brown University versuchte die Intensität des Katers mit der Art des Alkohols in Verbindung zu bringen und ließ zwei homogene Versuchsgruppen Bourbon bzw. Wodka im Vergleich zu einem Placebo trinken. Bourbon verursachte dabei den schlimmeren Kater als Wodka. Die Forscher führen dies auf die Anzahl der Kongenere zurück: Bourbon enthält im Vergleich zu Wodka einen rund 37-fach höheren Anteil dieser chemischen Substanzen, die bei der Gewinnung von Alkohol entstehen.

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Das Interessante daran: Besonders in dunklen alkoholischen Getränken wie Whiskey, Brandy oder auch Rotwein ist der Kongeneranteil sehr hoch. Aus Geschmacksgründen werden dem Getränk zum Teil auch Kongenere absichtlich beigefügt. In Weißwein, Wodka oder Gin ist der Anteil viel geringer - deshalb ist der Kater danach, davon sind die Forscher überzeugt, weniger schlimm.

Die Ergebnisse sind nicht unumstritten

Also sollte man sich, um den schlimmsten Kater zu vermeiden, einfach an hellen, möglichst farblosen Alkohol halten? Ganz so einfach ist es jedoch nicht, denn die Ergebnisse der Studie sind unter Experten umstritten und decken nicht das ganze Wirkungsspektrum von Alkohol ab. Und auch nicht alle Inhaltsstoffe, die einen Kater bedingen: So sind im Alkohol auch noch andere Chemikalien wie etwa Histamine enthalten, die (je nach Alkoholart, Empfindlichkeit des Trinkers und auch davon abhängig, was zuvor gegessen und getrunken wurde) Kopfschmerzen und juckende Augen verursachen können.

Auch, wenn sich die Forschung mit dem Kater befasst – die besten Ergebnisse bringt doch die eigene Erfahrung. (Bild: Getty Images)
Auch, wenn sich die Forschung mit dem Kater befasst – die besten Ergebnisse bringt doch die eigene Erfahrung. (Bild: Getty Images)

Besonders Champagner und Rotwein sollen viel Histamin enthalten - ein Glas (zu viel) am Abend könnte bei Histaminempfindlichkeit das Zünglein an der Waage sein, das eine Reaktion des Körpers auslöst. Auch auf Sulfite reagieren viele Menschen unverträglich: Der Stoff, der in Wein oder Bier enthalten ist, kann eine Magenverstimmung oder auch Schwindel verursachen – beides Symptome, die einen Kater nahezu unerträglich machen.

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Und nicht zuletzt ist es die individuelle Verträglichkeit des Trinkers, die die Intensität und Art des Katers ausmacht. Werden Drinks im Allgemeinen gut verstoffwechselt oder wird man schon nach dem ersten Glas rot und fängt an zu schwitzen? Geht Bier immer schon besser als Wein und ergibt es immer Sinn, auf den Absacker-Schnaps zu verzichten? Wer seinen Körper kennt und beobachtet, weiß, welcher Alkohol den schlimmsten Kater verursacht – und kann das Leiden danach zumindest verringern, indem man zwischen den Drinks isst oder Wasser trinkt. Den Hangover am nächsten Tag verhindern kann man nur, indem man komplett auf Alkohol verzichtet. Das ist nicht nur das Günstigste und Gesündeste – sondern aus wissenschaftlicher Sicht auch das einfachste: Denn für diese Erkenntnis braucht man nicht mal eine Studie.

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