Welttag der Migranten: Papst kritisiert "grausame Menschenschmuggler"
Die Katholische Kirche begeht an diesem Sonntag den 1914 ins Leben gerufenen Welttag der Migranten und Flüchtlinge, der mitten in die Migrationskrise in Europa fällt.
Ein Thema, das auch im Zentrum des zweitägigen Papst-Besuches in Marseille stand. Franziskus diskutierte dort die Probleme unter anderem mit Dutzenden Bischöfen aus dem Mittelmeerraum und äußerte sich auch auf dem Rückflug nach Rom - mit einem weiteren Appell an die Weltgemeinschaft: "Migranten müssen aufgenommen, begleitet, gefördert und integriert werden. Wenn Sie jemand in Ihrem Land nicht integrieren können, begleiten und integrieren Sie ihn in seinem Land, aber überlassen Sie ihn nicht diesen grausamen Menschenschmugglern."
Die Schwierigkeiten bei der Aufnahme von Migranten seien nicht zu übersehen, sagte der Papst. Aber das Hauptkriterium dürfe nicht der Erhalt des eigenen Wohlstandes sein, sondern vielmehr die Wahrung der Menschenwürde.
Zum Abschluss seines Marseille-Besuchs hatte Franziskus vor knapp 60 000 Menschen eine Freiluftmesse im Stadion Vélodrome abgehalten. Viele der Teilnehmenden waren junge Menschen. Zeitgleich endete in Marseille das internationale Jugendtreffen "Mediterrane Begegnungen".
Papst-Gespräch mit Macron
An dem Gottesdienst im Vélodrome nahm auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron teil, der sich zuvor mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche zu einem Gespräch getroffen hatte.
Nach dem jüngsten massiven Zustrom von Geflüchteten auf der italienischen Insel Lampedusa hatte Frankreich angekündigt, keine Neuankömmlinge von dem Eiland aufnehmen zu wollen.
Fast alle Migrantinnen und Migranten auf Lampedusa sind inzwischen auf das italienische Festland umquartiert worden. Französische Behörden gehen davon aus, dass viele von ihnen versuchen werden, von Italien über die Alpen in das Nachbarland zu gelangen.