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„Stamp Out Hunger“: Darum färben sich in den USA gerade Tausende Postangestellte die Haare blau

Mit blauer Haarpracht wollen Angestellte in US-Zustellbetrieben auf die Aktion „Stamp Out Hunger“ aufmerksam machen. (Bild: Yahoo/ Candace Lincoln)
Mit blauer Haarpracht wollen Angestellte in US-Zustellbetrieben auf die Aktion „Stamp Out Hunger“ aufmerksam machen. (Bild: Yahoo/ Candace Lincoln)

Für die Lebensmittel-Sammelaktion „Stamp Out Hunger“ färben sich derzeit in den USA Tausende von Postmännern und -frauen ihre Haare blau.

Im US-Bundesstaat Idaho tragen die Postler ihre Haarpracht derzeit blau: Um auf die „Stamp Out Hunger“ Lebensmittel-Sammelaktion aufmerksam zu machen, die seit 1993 einmal jährlich stattfindet. Am kommenden Samstag ist es wieder so weit. Dann werden die 212.000 amerikanischen Postler zusätzlich zu Briefen und Paketen auch Tüten voller Essen einsammeln, um sie zu den karitativen Tafeln der Stadt zu liefern.

Die Farbe orientiert sich an der Farbe des Postamts, erzählt Candace Lincoln „Yahoo Lifestyle“. Sie wird bei der Arbeit immer wieder auf die ungewöhnliche Haarpracht angesprochen. „Ich liebe es, wenn das passiert“, sagt sie. „Es ist die perfekte Gelegenheit, um zu erklären, warum wir das machen.“

„Postleute bekommen für ‚Stamp Out Hunger’ blaue Haare.“

Die Idee mit den blauen Haaren nahm ihren Anfang, als der Postmeister Dan Corral im Jahr 2016 versprach, seine Haare vor der nächsten Sammelaktion blau zu färben, falls 175.000 Pfund an Lebensmitteln, also umgerechnet 80.000 Kilogramm, zusammenkämen. Er hielt sein Versprechen ein, und andere machten mit.

Im Vorjahr hatte Candace Lincoln noch zu einer blauen Perücke gegriffen, aber in diesem Jahr besuchte auch sie den Friseursalon für eine vorübergehende Tönung. Andere Zusteller stecken sich einen Pin an oder tragen blaue T-Shirts, um auf die Aktion aufmerksam zu machen. „Es ist ganz nett, mal etwas anderes zu tragen“, sagt sie angesichts der schlichten Uniform, die Postler für gewöhnlich tragen.

Zeitlich kommt „Stamp Out Hunger“ genau richtig: Am Ende des Jahres können karitative Einrichtungen meist ihre Vorräte füllen, aber bis zum Muttertag Mitte Mai sind die Vorratskammern meist wieder leer.

Im letzten Jahr kamen US-weit auf diesem Weg insgesamt 75 Millionen (35 Millionen Kilogramm) an Lebensmitteln zusammen. Eine ganze Menge schweren Gepäcks, das die Postler stemmen müssen.

„Man könnte meinen, ‚Oh nein, noch mehr zu tragen‘, aber es ist großartig, zu wissen, dass uns die Leute da draußen unterstützen“, sagt John Paige, Präsident der National Association of Letter Carriers (NALC) im Bundesstaat Idaho. Denn: „Hunger gibt es auch in unserer Community.“ Seine Kollegin Candace Lincoln sagt dazu: „Es rührt mich fast zu Tränen, zu sehen, wie wichtig es den Leuten ist, und wie sehr sie helfen wollen. Wir sind alle schon mal durch das Raster gefallen oder kennen jemanden, dem das passiert ist, oder es wird uns mal passieren.“ Der karitative Zweck macht die schmerzenden Rücken also wieder wett.