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Wer nachts schlecht sieht, ist nicht gleich nachtblind. Das steckt dahinter!

Wer beim Autofahren schlecht sieht, ist nicht automatisch nachtblind. Es könnten andere Faktoren dahinter stecken. (Bild: Getty Images)

Viele Menschen kennen das Phänomen: Man setzt sich in der Dunkelheit ins Auto und plötzlich fällt es den Augen schwer, die Fahrspuren oder Hinweisschilder zu erkennen. Andere Fahrzeuge werden nur noch als Silhouetten wahrgenommen und die Lichter von entgegenkommenden Autos oder Ampeln blenden zusätzlich. Leidet man deshalb gleich an Nachtblindheit? Nicht unbedingt, es könnten auch andere Faktoren dahinter stecken.

Zunächst einmal liegt es in der Natur des Menschen, dass er tagsüber eine bessere Orientierung hat als bei Nacht. Am Tag sieht das gesunde Auge grundsätzlich mit den farbempfindlichen Lichtrezeptoren, den sogenannten “Zapfen”. Bei Dämmerung oder in der Nacht sind üblicherweise die lichtempfindlichen Zellen, die sogenannten “Stäbchen” aktiv. Diese können keine Farbe, sondern nur unterschiedliche Grautöne beziehungsweise Hell und Dunkel wahrnehmen. Bei einer Nachtblindheit liegt meist eine Schädigung dieser Stäbchen vor.

Mögliche Ursachen für Nachtblindheit

Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Zum einen kann es sich um einen genetischen Defekt handeln, der bereits bei der Geburt festgestellt werden kann. Aber auch andere Erkrankungen, wie Diabetes oder ein Vitamin-A-Mangel können zur Nachtblindheit führen. Letzterer wird am häufigsten als Ursache für das schlechte Sehen in der Dunkelheit vermutet. Jedoch kommt dies in Westeuropa praktisch nicht vor, da bei einer ausgewogenen Ernährung im Normalfall ausreichende Versorgung besteht.

Nicht jeder, der nachts schlecht sieht, ist gleich nachtblind

Viele, die sich umgangssprachlich als “nachtblind” bezeichnen, sind es im eigentlichen Sinne aber gar nicht. Oft leiden Menschen unter einer schlechteren Sicht bei Nacht, weil sie unter einer Linsentrübung, beispielsweise beim grauen Star, oder an Kurzsichtigkeit leiden. Hierbei kann es sogar sein, dass der Betroffene tagsüber alles scharf sieht, nachts aber eine sogenannte Nachtkurzsichtigkeit entwickelt.

Was kann man dagegen tun?

Zunächst einmal sollte man beim Augenarzt untersuchen lassen, woher das schlechtere Sehen bei Nacht kommt. Eine angeborene Nachtblindheit lässt sich nicht heilen. Ebenso die Nachtblindheit, die durch andere Erkrankungen hervorgerufen wird. Sollte der unwahrscheinliche Fall eines Vitamin-A-Mangels eintreten, lässt sich das Sehproblem durch eine ausgewogene Ernährung – dazu gehören vor allem Fisch, Fleisch, Eier, rotes und gelbes Gemüse – meist beheben. In den häufigsten Fällen sollten jedoch eine Brille oder Kontaktlinsen schnell Abhilfe schaffen. Zudem sollte man vor dem Fahren bei Nacht die Windschutzscheibe gut säubern, die Scheinwerfer richtig einstellen und nicht direkt in die entgegenkommenden Lichter, sondern an den Fahrbahnrand blicken, um nicht geblendet zu werden.