Er ist eine deutsche Filmlegende. Am 5. September 2022 feiert Werner Herzog seinen 80. Geburtstag. Ob Regie führen, schauspielern, Drehbücher schreiben oder Opern inszenieren — der Filmemacher gilt weltweit als Pionier des modernen deutschen Kinos.

"Ich versuche, ein guter Soldat zu bleiben. Ein guter Soldat des Kinos", ist der Jubilar in dem Porträt 'Werner Herzog — Radical Dreamer' zu hören, welches im Oktober erscheint.

Das Magazin 'Time' führte ihn 2009 auf der Liste der 100 einflussreichsten Menschen. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören 'Fitzcarraldo', das Remake von 'Nosferatu' und 'Rescue Dawn'.

Sein französischer Kollege François Truffaut nannte Herzog gar den "wichtigsten lebenden Regisseur."

Lob gab es auch von dem amerikanischen Filmkritiker Roger Ebert, der bewundernd feststellte, dass Herzog keinen einzigen Film gemacht habe, bei dem er Kompromisse einging, für den er sich schämen müsste, pragmatisch oder uninteressant war. "Selbst sein Scheitern war spektakulär".

Legendär war Herzogs Zusammenarbeit mit Skandal-Schauspieler Klaus Kinski. Die beiden verband eine Art Hassliebe. Erstmals arbeiteten beide 1972 bei 'Aguirre, der Zorn Gottes' miteinander, und sein Hauptdarsteller wollte sogar die Flucht ergreifen.

"Ich sagte ihm, ich habe ein Gewehr. Er würde höchstens die nächste Flussbiegung erreichen und dann würde er acht Kugeln durch den Kopf haben – und die neunte wäre für mich. Er hatte Instinkt genug zu wissen: Das war jetzt kein Spaß mehr."

Als die beiden gemeinsam den Film 'Fitzcarraldo' drehten, sollen indigene Statisten Werner Herzog sogar angeboten haben, seinen Star umzubringen. Dieser lehnte pragmatisch ab, schließlich habe er einen Film fertigzustellen.

Skurril ging es immer zu bei Werner Herzog. So schloss er mit den Darsteller*innen seines zweiten Films "Auch Zwerge haben klein angefangen" eine Wette ab: Sollten alle die Dreharbeiten überleben, würde er in einen Kaktus springen. Alle überlebten, er hielt Wort.

Eine weitere verlorene Wette führte dazu, dass der Filmemacher (hier mit seiner Frau Lena) vor laufender Kamera seinen Schuh aß, den er zuvor mit Knoblauch gefüllt und gekochte hatte. Der Kurzfilm 'Werner Herzog Eats His Shoe' hat bis heute Kultcharakter.

Bleibt zu hoffen, dass es zu seinem Geburtstag nicht nur Schuhsohle gibt. Herzlichen Glückwunsch, Werner Herzog!