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Wie Designer auf der Paris Fashion Week Rekorde brechen

Designer Valentino hat für seine Herbst/Winter-Kollektion 2019/20 mit Undercover-Designer Jun Takahashi zusammengearbeitet. (Bild: Getty Images)
Designer Valentino hat für seine Herbst/Winter-Kollektion 2019/20 mit Undercover-Designer Jun Takahashi zusammengearbeitet. (Bild: Getty Images)

Während es vor wenigen Jahren noch als altmodisch galt, zu viele Looks bei einer Fashion Show zu zeigen, präsentieren viele Designer mittlerweile mehr als 100 Modelle bei einer einzigen Show. Auch auf der Paris Fashion Week brachen viele Designer diesmal Rekorde.

Zurückhaltung sieht anders aus! Von Paris bis New York haben viele Designer offenbar beschlossen, mit Masse auf den Laufstegen zu überzeugen. Viele Labels zeigen immer mehr Modelle bei einer einzigen Show. Während man ab den Achtzigerjahren eher auf Zurückhaltung setzte und 40 Looks bei einer Modenschau Standard waren, sind volle Laufstege seit einiger Zeit wieder en vogue und 100 Looks pro Schau nicht unüblich. Eine Fashion Show, die früher nach zehn Minuten zu Ende war, kann heute gut und gerne eine halbe Stunde dauern.

Dolce & Gabbana zeigt 128 Looks in Paris

Bei der Paris Fashion Week gab es in dieser Saison gleich mehrere Shows mit über 100 Looks – so viele, dass man nicht nur manchmal überlegen musste, ob man einen Look nicht bereits gesehen hat, sondern dass Designer auch auf das berühmte Finale verzichtet haben. Das Label Balenciaga zeigte 109 Looks bei seiner Herbst/Winter-Präsentation für 2019/20. Dolce & Gabbana setzte noch einen drauf und präsentierte 128 Looks in Paris. Giorgio Armani und Saint Laurent waren etwas zurückhaltender, knackten aber auch die Hundertermarke mit 103 Looks. Und Gucci und Balmain hielten sich mit ihren rund 80 beziehungsweise 90 Looks noch verhältnismäßig stark zurück.

“Alle gemeinsam beim finalen Walk der D&G Eleganza Women’s Fashion Show.”

Eine derart große Menge an Looks auf den Laufstegen hat ihre Konsequenzen. Bei manchen Labels führt die Fülle an Kreationen zu einer großen Bandbreite an Stilen – bei anderen eher zu Eintönigkeit:

Balenciaga präsentierte eine vielfältige Kollektion

Balenciaga trickste bei der Pariser Fashion Week gewissermaßen. Das Label verzichtete in dieser Saison auf sogenannte Pre-Collections und kam offenbar deshalb über 100 Looks bei seiner Fashion Show. Außerdem schickte Balenciaga männliche und weibliche Models gleichzeitig über den Laufsteg. Die Präsentation von Balenciaga fällt in die Kategorie “vielfältig durch Masse”, denn die Herbst/Winter-Kreationen für die kommende Saison des Luxus-Labels reichten in ihrer Vielfalt von tragbaren Zweiteilern und breitschultrigen Mänteln bis hin zu ungewöhnlichen ärmellosen Kleidern aus silbernen Fäden.

Balenciaga kreierte für den kommenden Herbst und Winter eine sehr vielfältige Kollektion. (Bild: Getty Images)
Balenciaga kreierte für den kommenden Herbst und Winter eine sehr vielfältige Kollektion. (Bild: Getty Images)

Tommy Hilfiger setzt wichtiges Statement

Während Tommy Hilfiger bei der Paris Fashion Week mit seiner Kollaboration mit der 22-jährigen Schauspielerin Zendaya mit einer Auswahl von ausschließlich dunkelhäutigen Models sowie einer Kollektion in den Größen 32 bis 46 und mit Models in verschiedenen Altersklassen gleich mehrere wichtige Statements im Zeichen der Vielfalt sendet, war die Fülle an Kreationen des Labels dagegen eher eintönig. Und das lag nicht an der Farbgestaltung der Mode, die zum Teil sehr bunt entworfen war. Mit Auftritten von Stars wie Grace Jones, Tyra Banks und Gigi Hadid unter den Zuschauern war die Präsentation bei der Paris Fashion Week eher eine Star-Party mit politischer Schlagkraft als eine Präsentation von innovativen Designs.

Sängerin Grace Jones tanzte sich über den Laufsteg von Tommy Hilfiger bei der Paris Fashion Week. (Bild: Getty Images)
Sängerin Grace Jones tanzte sich über den Laufsteg von Tommy Hilfiger bei der Paris Fashion Week. (Bild: Getty Images)