Wieso Fake Follower nur schaden

Die Menschen, die versuchen, einen erfolgreichen Blog aufzuziehen, wissen genau, wie schwer und auch wichtig es ist, Follower zu bekommen.
Sie sagen zwar nichts über die Qualität deiner Beiträge oder des gesamten Blogs aus, doch trotzdem gehen vor allem kooperationswillige Firmen fast nur noch nach Followerzahlen.

Das ist natürlich ein Dilemma: Man selbst weiß, dass Qualität nicht in Zahlen messbar ist. Die, die dir deine Miete und dein täglich Brot zahlen, wissen das meist auch (PR-Agenturen), doch die Firmen, die für die Werbung schließlich zahlen, wissen es nicht. Oder sie wissen es und es interessiert sie schlichtweg nicht.

Mittlerweile gibt es in Deutschland nur noch 5-6 Blogger, die einfach alle Aufträge von allen Firmen an Land holen, während der Rest daneben steht und langsam aber sicher untergeht.
An sich ist das nicht verwerfliches und schön für diejenigen, ich gönne das auch jedem. Ich möchte nicht, dass andere weniger Erfolg haben, bis jetzt wurde keine Kerze heller, wenn man die umstehenden ausgepustet hat.

Aber was ich fordere und auch sehen will, sind echte Blogger. Jana von bekleidet ist für mich noch eine der SEHR Wenigen in Deutschland, die wirklich was zu sagen hat, zu zeigen hat, was auf dem Kasten hat. Und in ihrem Instagram Profil findet sich ein schlauer Satz: “I’m not an influencer, I’m a Blogger!”

Blogger sind Menschen, die Texte verfassen und diese mit ihrer Leserschaft teilen. Influencer sind Barbies, die Posts auf Instagram und Co nicht ordentlich als Werbung deklarieren, es aber trotzdem posten, weil das “ja eigentlich keine richtige Werbung ist, weil ich mag das ja auch.”

Richtig guten Content finde ich mittlerweile immer öfter bei kleineren Bloggern, die noch “unverdorben” sind und was zu sagen haben, sich Mühe geben, weil sie sich Mühe geben müssen, um überhaupt noch beachtet zu werden.

Aber reich wird man dadurch nicht. Nichtmal ein bisschen. Nichtmal 100€ im Monat sind dir sicher, wenn du keine mehrere 10.000 Leser hast im Monat.

Was schlecht ist.

Und somit ensteht der Followerdruck. Wir brauchen Follower, um Geld zu verdienen, denn das, was wir zu sagen haben, ist egal - wie vielen wir es aber sagen ist wichtig. Was ich schreibe ist auch egal, hauptsache, ein Link ist im Text, ein Produkt wurde namentlich genannt und die Klicks stimmen. Man wird nach Zahlen sortiert und wir machen mit, denn wir kaufen Follower, um uns größer zu machen, als wir sind.

Man könnte den Firmen jetzt vorwerfen, dass sie uns dazu getrieben haben, aber das stimmt so nicht. Den “Kaufen”-Button muss man noch immer selbst klicken. Und wer sich wirklich dazu verleiten lässt, ist in meinen Augen schwach. Schwach sein darf man, ich gestehe nicht selten meine Schwächen, von denen ich viel zu viele habe, ein. Aber man sollte nicht stolz mit gefälschten Zahlen und gefälschtem Stolz hausieren gehen, wenn man doch so gar nichts von dem erreicht hat, was die Abo-Zahl über einen aussagt.

Diese schamlose Betrügerei macht es den ehrlichen Bloggern nur noch schwerer, wirklich etwas zu erreichen oder an gute Angebote zu kommen. Oder überhaupt an irgendwelche Angebote zu kommen.
Nicht nur Follower werden gekauft, sondern auch Likes, damit die “Like Follower Ratio” oben bleibt. Alles ist Fake und es wird immer mehr. Das ganze Business wurde durch falsche Blogger, falsche Zahlen und gierige Firmen so immens beschädigt, dass ich mich frage, ob wir es überhaupt noch einmal hinbekommen, dass Bloggen wieder Spaß macht.

Dass es um Texte geht. Geschichten. Ehrliche Produkte.
Und nicht um sinnloses Fake-Snapchat-Gekicher, Schleichwerbung und gekaufte Fans.