Wissens-Adventskalender: Türchen 7 - Wie Ohrwürmer entstehen und was du dagegen tun kannst

Schon gewusst, dass Ohrwürmer nur Menschen befallen, deren Gehirn gerade eine Menge Kapazitäten frei hat? Unser Adventskalender versorgt dich täglich mit spannenden und kuriosen Fakten rund um die Weihnachtszeit, die dich schlauer machen – und unterhaltsamen Gesprächsstoff für die Feiertage liefern!

In der Weihnachtszeit kommt man um Ohrwürmer genauso wenig herum wie um leuchtende Deko. (Bild: Getty Images)
In der Weihnachtszeit kommt man um Ohrwürmer genauso wenig herum wie um leuchtende Deko. (Bild: Getty Images)

Wer sich in der Vorweihnachtszeit mit ihrer allumfänglichen Musikbeschallung fühlt wie Bill Murray, der in "Und täglich grüßt das Murmeltier" jeden Morgen aufs Neue mit dem gleichen Lied aufwacht, könnte Wham! für ihren Dauer-Hit "Last Christmas" schon auch verfluchen. Aber auch "White Christmas" von Bing Crosby, "Feliz Navidad" von José Feliciano oder "All I Want for Christmas Is You" von Mariah Carey können einem den Kamm schwellen lassen, wenn sie im Kopf auch abseits aller Geschäfte und Weihnachtsmarktbuden munter weiterdudeln.

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Wenn das Gehirn sich langweilt, sucht es sich eine Beschäftigung

Doch wie kommt es eigentlich dazu, dass manche Lieder einem einfach keine Ruhe mehr lassen? Forscher sind sich darin einig, dass Ohrwürmer zumeist nur in Situationen entstehen, in denen das Gehirn sonst nichts weiter zu tun hat und sich langweilt. Aufräumen, Abwaschen oder Staubsaugen sind solch klassische Alltagssituationen. Dazu ist aber auch gute Laune dazu angetan, das Entstehen eines Ohrwurms zu fördern. Zum Beispiel, während man gerade gemütlich mit einer Waffel in der Hand über einen Weihnachtsmarkt schlendert und die Vorweihnachtsfreude voll durchschlägt…

Bei diesem Anblick dürfte der Ohrwurm gleich loslegen... (Bild: Getty Images)
Bei diesem Anblick dürfte der Ohrwurm gleich loslegen... (Bild: Getty Images)

Gegenüber der "Welt" hat der Musikwissenschaftler Jan Hemming von der Universität Kassel einmal noch einen weiteren Punkt ins Feld geführt. Demnach könnte das Gehirn gerade auch dann einen Ohrwurm produzieren, wenn es gerade allzu ruhig ist. Das Gehirn reagiert damit quasi auf die Abwesenheit von Musik. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Lied zu einem Ohrwurm wird, wenn man es bereits gut kennt, was bei den All-time Favorites unter den Weihnachtsliedern auf jeden Fall gegeben ist.

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Man liebt sie oder man hasst sie

In einer Studie fand der Kasseler Wissenschaftler auch heraus, dass Lieder mit Text ein größeres Ohrwurmpotenzial haben als reine Instrumentalstücke. Wichtig ist zudem eine emotionale Verbindung zu dem Lied, die in beide Richtungen funktioniert. Entweder, weil man das Lied persönlich mag, weil es einen zum Beispiel ans gemeinsame Plätzchenbacken in der Kindheit erinnert, oder auch, weil man es besonders schrecklich findet.

Sich zu wehren, ist kontraproduktiv

Zur Dauer eines Ohrwurms kann man übrigens nur eines sagen: Man kann nie wissen, wie lange er andauern wird. Bei manchen sind es nur ein paar Minuten, bei anderen kommt das Lied über Wochen immer wieder hoch. Solltest du selbst einen Ohrwurm haben, der dir wirklich auf die Nerven geht, gibt es nur einen Tipp: Versuche nicht, ihn krampfhaft loszuwerden, indem du dich zum Beispiel abzulenken versuchst. Nach einer an der University of Reading in Großbritannien durchgeführten Studie hielten sich Ohrwürmer durchschnittlich 22 Minuten bei Probanden, die sich darum nicht weiter kümmerten. Bei denjenigen, die sie bewusst loszuwerden versuchten, dagegen ganze 40 Minuten.

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