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"Wir wissen noch, was der Euro wert ist"

"Wir haben uns in den letzten zwölf Jahren auch von der Fernsehbranche nicht verbiegen lassen": Die Geissens (von links: Shania, Carmen, Davina und Robert) blicken nicht ohne Stolz auf das Kapitel TV-Geschichte, das sie selbst geschrieben haben. Am 3. Januar geht es mit der Millionärsfamilie bei RTLZWEI in eine neue Staffel. (Bild: RTLZWEI / Niklas Niessner)

Wie lässt es sich im Umfeld der Reichen und Schönen vermeiden, total abzuheben? - Carmen und Robert Geiss sprechen im weihnachtlichen Interview frank und frei über trügerischen Glamour, ihren Bezug zum Geld und die Werte, die sie ihren Töchtern Shania und Davina vermitteln wollen.

Zwölf Jahre "Die Geissens": Kaum jemand hat ein so gut dokumentiertes Familienalbum wie die "schrecklich glamouröse Familie". In der mittlerweile 20. Staffel (ab Montag, 3. Januar, 20.15 Uhr, bei RTLZWEI) zeigen Selfmade-Millionär Robert Geiss (57), Ehefrau Carmen (56) sowie die Töchter Shania (17) und Davina (18) wieder, was sie können und vor allem wie sie so leben - unter anderem in New York, Dubai und der Dominikanischen Republik.

teleschau: Trotz Corona als Jetsetter rund um die Welt fliegen und eine neue "Geissens"-Staffel am Start: Wann nehmen Sie sich eigentlich jemals Zeit zum Luftholen?

Robert Geiss: Wir sind gerade dabei und eigentlich schon in den Weihnachtsferien in unserem Chalet in den französischen Alpen. Als Selbständiger ist Urlaub zwar nur eine halbe Nummer, aber das Schönste ist für uns, wenn man bei der Arbeit Spaß hat.

teleschau: Wie wählt Sie aus, was das Fernsehpublikum von Ihnen sieht, und was halten Sie lieber privat?

Robert Geiss: Wir zeigen gerne viel von unserem Leben. "Die Geissens" sind ja grundsätzlich nicht geskriptet, also kein Format, wo jemand draufsitzt, und sagt: "So geht morgen früh die Geschichte los." Da passiert alles relativ spontan. Wir überlegen mit der Familie den Ort der nächsten Drehs und lassen ihn dann auf uns wirken. Für die neue Staffel wollten wir zum Beispiel wissen, was gerade wieder in Amerika geht, und wir sind Mitte November, eine Woche nach der neuen Öffnung für Touristen, in die USA geflogen. Ohne großen Plan sind wir durch New York gezogen und wollten am Freitag, den 13., das tun, was man dort halt so macht: Ein bisschen shoppen.

Carmen Geiss: Freitag der 13.?

Robert Geiss: Äh, ich meine natürlich den Black Friday. Beide sind für mich schwarze Tage (lacht), da hat meine Frau gut aufgepasst. Wir sind an Thanksgiving angekommen, aber haben keinen Truthahn mehr bekommen. Also mussten wir Steaks essen.

teleschau: Mussten Sie auch sonst mehr improvisieren als gewohnt?

Robert Geiss: Der Unterschied zu früher ist schon gravierend. Corona hat in den USA ziemlich zugeschlagen und in New York das ganze Straßenbild verändert. Wo vor den Restaurants früher Parkplätze waren, stehen jetzt Holzbaracken mit Heizstrahlern, wo die Menschen essen und Wein trinken. Bilder wie aus einem Wintersportort, dazu viel mehr Obdachlose. Und ganz oft riecht es nach Gras, das teilweise legal aus VW-Bussen verkauft wird.

Carmen Geiss: In Miami war es ähnlich: Auf der Flaniermeile Ocean Drive, wo früher das neue Auto gezeigt wurde, kann man jetzt nur noch zu Fuß gehen. Auf der Lincoln Road ist jeder zweite Laden weg - auch unser Lieblings-Steakhouse!

"An Weihnachten gibt es immer Fondue oder Hühnchen und tolle selbstgemachte Geschenke von den Kindern": Die Geissens (von links: Carmen, Shania, Robert und Davina) feiern Weihnachten in trauter Familienrunde. (Bild: RTLZWEI / Niklas Niessner)
"An Weihnachten gibt es immer Fondue oder Hühnchen und tolle selbstgemachte Geschenke von den Kindern": Die Geissens (von links: Carmen, Shania, Robert und Davina) feiern Weihnachten in trauter Familienrunde. (Bild: RTLZWEI / Niklas Niessner)

"Wir haben jetzt einen Zweierhaushalt"

teleschau: Ihre Töchter Shania und Davina sind immer mit von der Partie, aber aktuell dabei, sich von Ihnen abzunabeln. Wie fühlt es sich an, dass sie jetzt bald auf eigenen Füßen stehen?

Robert Geiss: Sie haben von Anfang an bei den "Geissens" mitgemacht, was für uns als Eltern toll war: Während ein Bankkaufmann mit geregeltem Arbeitstag seine Familie nur drei Stunden am Tag sehen kann, waren wir immer ein Team. Jetzt starten die Mädels mit ihrem eigenen Format durch, das hauptsächlich in Monaco spielt (der Arbeitstitel ist "Rich Kids of Monaco", Näheres zu Produktion und Ausstrahlung stehen noch nicht fest, d. Red.).

Carmen Geiss: Sie haben da jetzt ihre eigene Wohnung. Aber Shania und Davina werden weiterhin bei den "Geissens" zu sehen sein. Vielleicht nicht so häufig wie früher, denn sie haben jetzt ihren eigenen Haushalt, den sie selber versorgen müssen - mal sehen, wie das wird.

teleschayu: Was bedeutet das für Sie als Paar?

Carmen Geiss: Eine Riesenumstellung! Wir haben jetzt einen Zweierhaushalt.

Robert Geiss: Unser ganzer Rhythmus hat sich verändert. Beim Wocheneinkauf füllt sich nicht mehr der ganze Kofferraum, es gibt keinen Sack voller Möhren mehr, nur noch zwei Stück. Abends sitzen wir dann in unserem Apartment und fragen uns: "Was kochen wir jetzt?" Und dann gehen wir essen, weil es sich einfach nicht lohnt.

Ein Paar, das zur Marke wurde und Fernsehgeschichte schrieb: Robert und Carmen Geiss kennt in Deutschland jedes Kind. (Bild: RTLZWEI / Niklas Niessner)
Ein Paar, das zur Marke wurde und Fernsehgeschichte schrieb: Robert und Carmen Geiss kennt in Deutschland jedes Kind. (Bild: RTLZWEI / Niklas Niessner)

Carmen Geiss: "Keiner kocht so gut wie mein Mann!"

teleschau: Feiern Sie Weihnachten noch zusammen?

Carmen Geiss: Auf jeden Fall. Shania und Davina kommen ins Chalet nach Frankreich und genießen mit uns das Landleben. Hier haben wir zum Beispiel keine Putzfrau, keine Köche und können einfach nur Mensch sein.

Robert Geiss: Das macht Carmen sogar richtig Spaß, nach dem Motto: Endlich mal wieder einen Staubsauger in der Hand haben! Ich habe zum Beispiel den ganzen Weihnachtsschmuck übernommen und widme mich dem Essen.

Carmen Geiss: Keiner kocht so gut wie mein Mann! Ansonsten renovieren wir das Haus und machen es uns gemütlich - das kann einfach niemand besser als wir selbst. Das sind Sachen, die haben wir uns nie nehmen lassen.

teleschau: Sind Sie in dieser Bodenständigkeit auch Vorbilder für Ihre Kinder?

Carmen Geiss: Dass alle mit anpacken, sollen sie auf jeden Fall von uns lernen. In Monaco werden viele Kinder sehr verwöhnt. Die haben Köche, Nannys, Bodyguards, aber können nicht selbst den Kamin anmachen. Wenn sie das Leben mal in die Wildnis wirft, überleben die das fast nicht. Unsere sehr wohl!

Auf der Sonnenseite des Lebens: "Die Geissens" halten als Familie fest zusammen. (Bild: RTLZWEI / Niklas Niessner)
Auf der Sonnenseite des Lebens: "Die Geissens" halten als Familie fest zusammen. (Bild: RTLZWEI / Niklas Niessner)

Robert Geiss: "Werden uns an eine neue Normalität gewöhnen müssen"

teleschau: Wie lässt es sich im Umfeld der Reichen und Schönen vermeiden, total abzuheben?

Carmen Geiss: Das geht! Man sagt zwar immer "Geld verdirbt den Charakter", aber das war bei uns nicht so. Wahrscheinlich, weil wir uns unser Geld selbst erarbeitet haben und wissen, wie schwer das ist.

Robert Geiss: Wir haben uns in den letzten zwölf Jahren auch von der Fernsehbranche nicht verbiegen lassen. Wenn jemand versucht hat, uns in eine bestimmte Richtung zu bringen, sind wir als Familie nicht darauf eingestiegen. Wir haben unser Ding immer selbständig durchgezogen, leben unser Leben und können uns das eine oder andere leisten. Darauf bin ich stolz, denn wir wissen noch, was der Euro wert ist.

teleschau: Haben Sie gemeinsame Traditionen, die diese Bodenhaftung unterstützen?

Carmen Geiss: Wir reisen zwar viel durch die Welt, Anfang Februar geht es für uns wieder in die Staaten, und auch in Dubai, wo wir ein neues Penthouse haben, finden wir die Entwicklung spannend. Aber an Weihnachten gibt es zum Beispiel immer Fondue oder Hühnchen und tolle selbstgemachte Geschenke von den Kindern.

teleschau: Was steht auf Ihrem Wunschzettel für das kommende Jahr?

Robert Geiss: Glück und Gesundheit wie auf jedem anderen. Dass sich die Corona-Geschichte nicht in Luft auflösen wird, ist klar, aber wir werden uns an eine neue Normalität gewöhnen müssen. Für uns war es schwer, als es keine Flugverbindungen mehr gab und wir das Abitur unserer Tochter mit Abstand von 1,5 Metern, einer Flasche Wasser und Plastikstühlen feiern mussten - das hatte der Yacht Club von Monaco so noch nicht gesehen! Ich hoffe und bete, dass wir solche Sachen wieder in den Griff bekommen.

Carmen Geiss: Ich habe meine Mutter jetzt zwei Jahre nicht gesehen. Das sind Zustände jenseits von gut und böse, und ich hoffe, dass es nicht noch mehr Spaltungen zwischen den Menschen geben wird.

Stolzer Papa: Robert und Shania Geiss posen mal wieder im gehobenen Ambiente. (Bild: RTLZWEI / Niklas Niessner)
Stolzer Papa: Robert und Shania Geiss posen mal wieder im gehobenen Ambiente. (Bild: RTLZWEI / Niklas Niessner)