Wissens-Adventskalender: Türchen 6 - 10 Dinge, die du über den Nikolaus wahrscheinlich nicht gewusst hast

Schon gewusst, dass der Nikolaus ein echter Karrieretyp war? Unser Adventskalender versorgt dich täglich mit spannenden und kuriosen Fakten rund um die Weihnachtszeit, die dich schlauer machen – und unterhaltsamen Gesprächsstoff für die Feiertage liefern!

Der 6. Dezember ist der Gedenktag für den heiligen Nikolaus von Myra. (Bild: Getty Images)
Der 6. Dezember ist der Gedenktag für den heiligen Nikolaus von Myra. (Bild: Getty Images)

1. Nikolaus war ein echter Karrieretyp

Der 6. Dezember ist der Gedenktag für den heiligen Nikolaus von Myra, etwa 100 Kilometer südöstlich von Antalya. Nikolaus, der im 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. lebte, war der Überlieferung zufolge ein echter Karrieretyp: Er wurde schon mit 19 Jahren zum Priester geweiht und übernahm im Eiltempo als Abt bald ein Kloster.

Doch wie bei jedem erfolgreichen Geschäftsmann gab es auch bei Nikolaus einen Bruch im Lebenslauf – in diesem Fall handelte es sich um den Tod seiner Eltern, nach dem er deren gesamtes Vermögen den Armen spendete. Als dann auch noch sein Onkel starb, ging Nikolaus auf Pilgerreise, um nach seiner Rückkehr schließlich zum Bischof geweiht zu werden. Das war natürlich nur ein kurzer Abriss seines Wirkens als Held und Wundertäter (siehe dazu auch Punkt 3!) – passend dazu bedeutet der altgriechische Name Nikolaos übrigens “Sieg des Volkes”.

Warum der Nikolaus Stiefel und Socken mit Süßigkeiten füllt, hat einen nicht jugendfreien Hintergrund. (Bild: Getty Images)
Warum der Nikolaus Stiefel und Socken mit Süßigkeiten füllt, hat einen nicht jugendfreien Hintergrund. (Bild: Getty Images)

2. Die Sache mit den Stiefeln

Am Nikolaustag ist der Stiefel vor der Tür wie durch ein Wunder mit Mandarinen, Nüssen und kleinen Geschenken gefüllt – wenn man brav war, natürlich. Worauf diese Legende zurückgeht? Auf die Überlieferung, dass Nikolaus mehrere junge Frauen vor der Prostitution rettete, indem er ihnen über Nacht durch den offenen Kamin oder durchs Fenster Geld in die Socken und Schuhe steckte. Mit dieser Finanzspritze konnten sie damals ihre Mitgift bezahlen, ohne sich prostituieren zu müssen.

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3. So viele Wunder durch Sankt Nikolaus!

Die Nummer mit den Schuhen war nur ein Punkt auf der recht langen Liste der Wunder- und Heldentaten durch den heiligen Nikolaus. Da wäre zum Beispiel noch die Rettung von in Not geratenen Seeleuten, indem Nikolaus den Wind beruhigte und die Segel richtig setzte. Auch das Kornwunder wird Nikolaus zugeschrieben: Demnach gab er als Bischof von Myra während einer Hungersnot einem mit Getreide beladenen Schiff die Anweisung, die Hälfte seines Korns an Land abzugeben.

Wie durch ein Wunder hatte sich danach das Gewicht des geladenen Korns nicht verringert, an Land jedoch reichte das Korn, um die Hungersnot langfristig zu lindern. Auch der bereits verstorbene Bischof von Myra wirkte noch Wunder, indem er ein entführtes Kind von einem Wirbelwind erfassen ließ und vor der Kirche absetzte, in der die Eltern für dessen Rückkehr beteten.

4. Nikolaus international

St. Nick, Saint Nicolas, San Nicola – in den USA, Frankreich und Italien trägt der Nikolaus jeweils einen ähnlichen Namen. Es geht aber auch anders: In den Niederlanden etwa ist Sinterklaas unterwegs. In Dänemark ist Nikolaus am ehesten mit Julemand zu vergleichen, in Russland mit Großväterchen Frost, der in der Neujahrsnacht mit seiner Enkelin Schneeflocke Geschenke an die Kinder verteilt.

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In Skandinavien ist Nikolaus per Rentier-Schlitten unterwegs. (Bild: Getty Images)
In Skandinavien ist Nikolaus per Rentier-Schlitten unterwegs. (Bild: Getty Images)

5. Andere Länder, andere Bräuche

In den Niederlanden kommt Sinterklaas bereits am 5. Dezember zu den Kindern. In Luxemburg findet die große Bescherung schon am 6. Dezember statt – Kinder der Vor- und Grundschule haben an diesem Tag sogar frei. In Skandinavien ist Nikolaus per Rentier-Schlitten unterwegs, in Dänemark kommt der Julemand aus Grönland angefahren, für die Finnen reist er aus Lappland an. In den USA hat St. Nick vor allem durch Santa Claus Konkurrenz bekommen und ist vorrangig noch in Milwaukee, Cincinnati und St. Louis (Gegenden mit hoher deutscher Einwandererdichte) bekannt. St. Nick gilt dort übrigens als Helfer von Santa Claus.

6. Die dunkle Seite des Nikolaus

Je nach Region heißt er Knecht Ruprecht, Belzebub, Krampus oder Belznickel (und in den Niederlanden sogar “zwarte Piet” (“schwarzer Peter”) – doch einen gruseligen Begleiter hat der Nikolaus fast überall. Seine Aufgabe ist es, als Vertreter der Hölle das böse Pendant zum Himmelsboten Nikolaus darzustellen. Entsprechend gibt’s für die braven Kinder Süßes vom Nikolaus, für die frechen Hiebe vom Knecht Ruprecht.

7. Und wer schimpft mit den Erwachsenen?

Auch das so genannte “Bischofsspiel” ist auf St. Nikolaus zurückzuführen: Bei dem Brauch aus dem 14. Jahrhundert durften Schüler der Klosterschulen für einen Tag einen “Kinderbischof” aus den eigenen Reihen wählen. Dieser durfte als Bischof fungieren und dabei auch das Verhalten der Erwachsenen tadeln. Das Bischofsspiel fand erst am Tag der Unschuldigen Kindlein und später am Nikolaustag statt. Wahrscheinlich entstand auch daraus der Brauch, dass der Nikolaus die Kinder beschenkt – seit 1555 ist dem “Heiligenlexikon” zufolge der Nikolaus als Gabenbringer für die Kinder belegt.

8. Nikolaus oder Weihnachtsmann?

St. Nick oder Santa Claus, Nikolaus oder Weihnachtsmann – und wie war das mit dem Christkind? Martin Luther soll den Nikolaus als Gabenbringer für die Kleinsten kindisch gefunden haben und deshalb den Heiligen Christ (später: Christkind) als Gabenbringer am 25. Dezember etabliert haben. Der Nikolausbrauch blieb bestehen – und angelehnt an seine Gestalt entstand im 19. Jahrhundert der Weihnachtsmann, der dem Christkind Konkurrenz machte.

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9. Das Rot-Weiß des Nikolauses kommt doch von Coca-Cola, oder?

Irgendwas war da doch, oder? Richtig ist: Der amerikanische Santa Claus in seiner modernen Darstellung mit dem rot-weißen Mantel und dem langen Rauschebart ist eine Erfindung des Getränkeherstellers, diese krönten ihn in den 1920ern als fiktiven Werbebotschafter. Die Farbkombination Rot-Weiß jedoch hat in der lateinischen Kirche durchaus Tradition und war neben Gold-Weiß in vielen Gebieten üblich für die Gewänder von katholischen Bischöfen.

10. Was das Wetter an Nikolaus über den Rest des Winters aussagt

“Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich’s Wetter – oder es bleibt wie es ist.” Wie gut, dass die Bauernregel zu St. Nikolaus mehr Sinn als diese Redewendung macht: “Regnet es an Nikolaus, wird der Winter streng, ein Graus. Trockener St. Nikolaus, milder Winter rund ums Haus.”

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