Wissenschaftler erkennen am Gehirn, wer zu exzessivem Alkoholkonsum neigt

Die Vorweihnachts- und Weihnachtszeit sind, was Alkoholkonsum angeht, ziemlich verführerisch. Überall gibt es Glühwein oder Feuerzangenbowle und manche Kollegen wie Familienmitglieder lassen sich bei Feiern mit Alkohol einfacher besser ertragen. Wer dann dazu neigt, zu viel zu trinken, können Wissenschaftler anhand von Gehirnstrukturen vorhersagen.

Wer kann das Glas wegstellen und wer "muss" weitertrinken? Das hat wohl etwas mit unserem Gehirn zu tun. (Symbolbild: Getty Images)
Wer kann das Glas wegstellen und wer "muss" weitertrinken? Das hat wohl etwas mit unserem Gehirn zu tun. (Symbolbild: Getty Images)

Der Dezember mit all seinen Weihnachtsmärkten und Feiern steckt für Menschen, die gerne mal ein Schlückchen trinken, voller Verführungen. Neurowissenschaftler der amerikanischen Vanderbuilt University und Forscher des kalifornischen Salk Institutes for Biological Studies haben jetzt untersucht, was darüber entscheidet, ob Menschen Alkohol in Maßen genießen können oder einfach immer und immer weitertrinken. Dafür untersuchten sie die Gehirne von Mäusen, die freien Zugang zu Alkohol hatten und konnten vorhersagen, welche von ihnen quasi zwanghaft immer weitertrinken würden.

Bei exzessiven Trinkern fehlt es an "Bestrafungssignalen"

Als so genannte "Binge Drinker" definierten die Forscher Menschen, "die weiter trinken, obwohl ihr Verhalten negative Folgen haben wird." Exzessiven Trinkern fehlt etwas, was die Forscher "Bestrafungssignale" nennen. Diese können zum Beispiel im Gedanken daran bestehen, wie es einem am nächsten Morgen gehen wird, wenn man nicht aufhört zu trinken. Funktionieren diese Signale, hören die Menschen schneller auf zu trinken und lassen es erst gar nicht bis zu einem Absturz kommen.

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Umgekehrt gilt, dass die Menschen, bei denen diese Signale nicht oder stark vermindert zum Einsatz kommen, viel eher dazu neigen, bis zum Exzess weiterzutrinken. In diesen Fällen ist die Kommunikation zwischen dem präfrontalen Cortex und dem Hirnstamm unzureichend.

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Das Gehirn verrät, bei wem Kontrollmechanismen greifen oder versagen

Im Test konnten die Wissenschaftler anhand der neuronalen Aktivitäten in den Gehirnen der Mäuse vorhersagen, welche von ihnen den Alkohol maßvoll und welche maßlos trinken würden. Der Wissenschaftler Cody Siciliano sagte, dass etwa ein Drittel der Erwachsenen zwanghaft weitertrinken würde, sobald man ihnen Alkohol anbiete. Die Studie könne ein Anfang sein, die Kultur des exzessiven Trinkens, wie sie zum Beispiel gerade auch bei Firmenfeiern vorherrscht, zu bekämpfen.

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