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Die Kunst des richtigen Schenkens: Das sagt die Wissenschaft

Sie glauben, mit Ihren Geschenken genau richtig zu liegen? Laut neuen Forschungsergebnissen irren Sie sich höchstwahrscheinlich (Bild: Getty Images)

Erinnern Sie sich an dieses eine Mal, als Sie sich entschieden haben, gewohnte Pfade zu verlassen und Ihrer Freundin etwas ganz Besonderes zum Geburtstag zu schenken? Oder das andere Mal, als Sie die clevere Idee hatten, Ihrem Bruder eine richtige Überraschung zu Weihnachten zu bereiten – und das, obwohl er Ihnen nicht ganz unauffällig einen Link zu seiner Amazon-Wunschliste geschickt hatte? Sie haben vielleicht die besten Intentionen, aber laut neuen Forschungsergebnissen in der Fachzeitschrift "Current Directions in Psychological Science" ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie trotzdem daneben liegen.

Wie sich herausstellt, sind Schenker und Beschenkter meist völlig unterschiedlicher Ansicht. Die Krux bei dieser falschen Kommunikation liegt darin, dass die meisten Schenkenden sich auf den Moment konzentrieren, wenn sich die Augen des Beschenkten vor Freude weiten, was ja generell ganz süß ist – außer wenn das Geschenk nicht den Erwartungen des Empfängers entspricht. Laut einer Pressemitteilung zur Studie sind die Beschenkten "mehr auf den Langzeitwert oder den praktischen Nutzen des Geschenkes fokussiert". Mit anderen Worten: Diese Schneekugel mit Nussknacker ist süß und alles, aber Ihre Mutter würde sich mehr über den Vitamix freuen, den sie zu Weihnachten haben wollte – und sich den "Nussknacker" lieber nur im Fernsehen ansehen.

Nächstenliebe macht auf Dauer nicht glücklich

Laut der Studie sind die gängigsten Fehler beim Schenken, dass man auf ausgefallene Ideen kommt, selbst wenn der Empfänger zuvor eine Wunschliste oder ein Register erstellt hat (wie bereits erwähnt), dass man sich auf materielle Dinge statt auf erlebnisorientierte Geschenke, wie etwa einen Kurzurlaub oder einen Kochkurs konzentriert (was auf lange Sicht die meiste Freude bringt), und leider auch, dass man im Namen des Beschenkten eine Spende für wohltätige Zwecke tätigt, "was zwar im Moment des Schenkens eine gute Idee zu sein scheint, aber praktisch nie längerfristigen Wert für den Beschenkten hat." Soviel zur Nächstenliebe!

Jeff Galak von der Carnegie Mellon University Tepper School of Business leitete die Studie. Er sagt über seine Vorgehensweise: "Wir haben die bestehenden Rahmenbedingungen und viele Forschungsergebnisse aus diesem Bereich untersucht, um einen gemeinsamen Nenner zwischen ihnen zu finden. Was wir herausgefunden haben, ist, dass der Schenkende diesen 'Wow-Effekt' beim Beschenkten auslösen will, der sofort genossen werden kann, während der Beschenkte eher auf ein Geschenk aus ist, das über die Zeit an Wert gewinnt. Die Gedankengänge und Motivationen von Schenker und Beschenktem passen nicht zusammen. Anders ausgedrückt kann es Zeiten geben, in denen der Staubsauger, ein Geschenk, das bei den wenigsten Beschenkten im ersten Moment Freude auslöst, ganz oben auf der Einkaufsliste stehen sollte, denn er kann lange genutzt und gebraucht werden."

Einfühlungsvermögen ist gefragt

Aber Sie können ein besserer Weihnachtsmann werden – und die Lösung ist gar kein so großes Geheimnis: Seien Sie bei der Wahl der Geschenke pragmatischer und versetzen Sie sich in die Rolle des Beschenkten: Was kann er wirklich gebrauchen? Nehmen Sie sich selbst zurück, empfiehlt die Studie, und schenken Sie wirklich selbstlos – falls Sie das nicht ohnehin schon tun. Galak erkennt an, dass viele Leute sich gegenseitig mit der Absicht beschenken, die Beziehung zwischen Schenkendem und Beschenktem zu stärken, aber häufig bedenken wir nicht den praktischen Langzeitnutzen eines Geschenks. Wir wollen unseren Liebsten einfach ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.

"Wenn wir berücksichtigen, wie wertvoll Geschenke über längere Zeit für den Beschenkten sein können, statt ein großes Lächeln des Beschenkten beim Öffnen zu erwarten, können wir diese Ziele erreichen und nützliche Geschenke schenken, die Anklang finden", empfiehlt Galak.

Kristine Solomon

Yahoo Style

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