Wodka-Tomatensauce? Wie Marken mit verrückten Kombinationen punkten

Absolut Vodka und Heinz bringen eine gemeinsame Tomatensauce heraus. Findet ihr seltsam? Die beiden Marken sind nicht die ersten, die mit merkwürdigen Kollaborationen überraschen...

Die Pasta in Form einer Wodka-Flasche aufzutürmen, dürfte auch nicht jedem gelingen. (Bild: Absolut Vodka)
Die Pasta in Form einer Wodka-Flasche aufzutürmen, dürfte auch nicht jedem gelingen. (Bild: Absolut Vodka)

In Deutschland wird es die erstaunliche Kombination aus Alkohol und klassischer Pasta-Sauce vorerst nicht geben. Die limitierte Sonderedition kommt zunächst nur in Großbritannien auf den Markt. "Eine unerwartete Freundschaft" nennt die Wodka-Marke die Kollaboration auf der offiziellen Instagram-Seite. Und schwärmt vom "ersten Cocktail mit Pasta".

Kollabo nach viralem Gigi Hadid-Rezept

So überraschend die Zusammenkunft der beiden Marken sein mag, so wenig innovativ ist die Grundidee. Denn Pasta mit einer Tomaten-Wodka-Sauce gab es bereits zuvor als Rezept. Supermodel Gigi Hadid hatte ihre eigene Version 2021 auf Instagram gepostet, schnell verbreitete es sich als virales TikTok-Video in zahlreichen Variationen. Viele User*innen posteten auch eigene Rezepte zum einfachen Nachkochen.

Kein Wunder also, dass die Marken an so einem viralen Trend teilhaben wollten. Bis zur Kollab zwischen Absolut und Heinz dauerte es nach dem Gigi Hadid-Hype zwar noch ein Weilchen, nun ist die Pasta-Sauce aber marktreif. Umgerechnet 2,80 Euro soll das Gläschen kosten.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Unternehmen in total ungewöhnlichen Kombinationen zusammentun. Schließlich verspricht allein der Überraschungseffekt Neugier bei den Kund*innen und damit Reichweite. Besonders bei Lebensmitteln gibt es ziemlich probierfreudige Unternehmen.

Wodka mit Pommes-Geschmack

Die US-amerikanische Fastfood-Kette Arby's tat sich 2021 ebenfalls mit einer Wodka-Marke zusammen. Gemeinsam mit Tattersall Distilling in Minneapolis entwickelte das Burger-Restaurant zwei Wodka-Sorten, die nach Pommes schmecken. Obwohl es auf den ersten Blick extrem verrückt klingt, ist das gar nicht so eine absurde Idee. Schließlich wird Wodka ebenfalls aus Kartoffeln gewonnen. Die Sonderedition gab es in den Geschmacksrichtungen "Curly Fries" und "Crinkle Cut" für einen eingeschränkten Zeitraum zu kaufen.

Eis mit Likör- ...

Oft finden sich für die Kombinationen Marken zusammen, die zumindest auf den ersten Blick nicht völlig absurd klingen. So ging es bei der speziellen Eissorte von Häagen-Dazs und Baileys wohl eher darum, dass beide Marken vom jeweiligen Bekanntheitsgrad des Kooperations-Partners profitieren. So schockierend ist die Vorstellung des ohnehin süßlichen Baileys mit Eiscreme dann aber nicht.

... und Mac'n'Cheese-Geschmack

Ein wenig anders sah das dann bei dieser Eissorte aus. Zum "Mac and Cheese-Tag" brachte der Eishersteller Van Leeuwen gemeinsam mit Kraft eine Sonderedition heraus, die nach Mac and Cheese schmecken sollte. Und wie nicht anders zu erwarten, drehte das Internet durch. Während einige User*innen überrascht beteuerten, dass das Eis tatsächlich lecker sei, schrieben andere vernichtende Kritiken wie: "Damit wird man an der Pforte zur Hölle begrüßt." Oder: "Wir verdienen alles, was uns als Nation zustößt."

Selbst Befürworter der eigenwilligen Eissorte waren sich offensichtlich ihres eigenen Geschmacks nicht ganz sicher: "Es tut uns leid, Sie zu informieren, das Van Leeuwen's Kraft mac and cheese ice cream sehr gut schmeckt." Das Interesse war jedenfalls so groß, dass die Homepage des Herstellers kurzzeitig kollabierte.

Rotwein-Kekse

Diese Zusammenarbeit zweier Marken dürfte wohl ebenfalls die Geschmäcker spalten. Der Keksfabrikant Oreos, bekannt für eigenwillige Schöpfungen wie etwa seine Lady Gaga-Kekse, tat sich nämlich mit einem Wein-Hersteller zusammen. Gemeinsam mit Barefoot Wine wurde eine Weinsorte mit Oreo-Geschmack und eine Kekssorte mit Wein-Geschmack auf den Markt gebracht.

Die seltsame Mischung schien nicht schlecht anzukommen. Auf Instagram verkündete der Weinhersteller kurz nach dem Release, dass die Special Edition ausverkauft sei.

Lippenstift mit Soft Drink-Geschmack

Es ist vermutlich eine der ältesten Co-Branding-Einfälle, die es in der Geschichte des Marketings gibt. Schon seit 1975 bringt das Kosmetikunternehmen Bonne Bell seinen "Lip Smacker" Lippenpflegestift in Zusammenarbeit mit dem Soft-Drink-Riesen Dr. Pepper heraus. Das Produkt war vor allem in den Neunziger Jahren extrem erfolgreich - und hat unzählige Nachahmer in der Kosmetikbranche inspiriert, die ebenfalls Lippenstifte und -balsame mit den verschiedensten Geschmacksrichtungen herausbrachten.

Während in anderen Branchen wie in Tech- und Mode-Industrie oft Crossover Promotion und Co-Branding als Marketing-Instrumente eingesetzt werden, ist der Effekt wohl nirgends so groß, wie bei einer unerwarteten Lebensmittel-Fusion. Wir dürfen also gespannt sein, welche Marken uns in Zukunft noch so mit ungewöhnlichen Kombinationen überraschen...

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