Zahnpflege: So wichtig ist der RDA-Wert einer Zahnpasta

Zur täglichen Zahnhygiene gehört die richtige Zahncreme. (Bild: Getty Images)
Zur täglichen Zahnhygiene gehört die richtige Zahncreme. (Bild: Getty Images)

Zähneputzen gehört zur täglichen Bad-Routine. Deshalb ist es besonders wichtig, die richtige Zahnpasta zu wählen. Um aus der Flut an Produkten auszuwählen, sollten wir dabei nicht ausschließlich auf Geschmack oder Farbe der Paste setzen. Besonders wichtig ist der RDA-Wert, der die Putzkraft der Zahnpasta bestimmt.

Die Reinigungskraft einer Zahncreme wird durch die Hinzugabe von kleinen Partikeln erhöht, die Plaque und Verfärbungen von den Zähnen schmirgeln. Doch nicht nur der Schmutz wird auf diese Weise weggerieben, sondern auch die Zähne selbst. Um zu ermitteln, wie stark die Zahncreme auf der Zahnoberfläche wirkt, wird in Labortests ihr RDA-Wert, ihre „Relative Dentin-Abrasion“, ermittelt.

Getestet wird also, wie viel Dentin die Paste im normalen Gebrauch von einer Oberfläche abreibt. Das körpereigene Material Dentin ist im Volksmund auch als „Zahnbein“ bekannt und wird bei gesunden Zähnen von der „Außenhülle“ des Zahnes, dem Zahnschmelz, verborgen. Eine zu aggressive Zahnpasta kann den Zahnschmelz und das Dentin aber auf Dauer schädigen.

Der RDA-Wert sollte nur in Ausnahmefällen über 70 liegen

Wie hoch sollte der RDA-Wert aber sein? „Zahn ist nicht gleich Zahn“, sagt dazu der Berliner Zahnarzt Dr. Hendrik Felke gegenüber Yahoo: „Bei Patienten mit starken Zähnen ist ein RDA-Wert zwischen 40 und maximal 70 ok.“ Bei einem hohen RDA-Wert wie 70 sollte man allerdings nicht zu viel Druck mit der Zahnbürste ausüben. Viele Patienten neigen dazu, ihre Zähne zu stark zu putzen, wenn sie weißere Zähne haben wollen. In Verbindung mit einem hohen RDA-Wert könne es dann zu nachhaltigen Schäden kommen.

Ist der Patient aber zum Beispiel ein „Knirscher“, so sollte der RDA-Wert entsprechend angepasst werden. „Wenn der Zahnhals sehr sensibel ist, sollte man auf den RDA-Wert fast verzichten“, fügt der Dentist an.

Kinderzahnpasta hat oft einen höheren RDA-Wert. (Bild: Getty Images)
Kinderzahnpasta hat oft einen höheren RDA-Wert. (Bild: Getty Images)

Zahnpasta mit einem RDA-Wert von unter 20 hat Seltenheitswert, bei vielen Pasten ist der Wert im Zweifel zu hoch. Produkte mit einem „Super-Weiß“-Versprechen können schon mal über 200 liegen. Solche Cremes sollten nie auf Dauer verwendet werden und auch dann am besten nur in Rücksprache mit einem Zahnarzt. Beim Vergleich fällt auf, dass Kinder-Zahnpasta oft einen hohen RDA-Werte ab 60 aufweist. „Der Zahnschmelz bei Milchzähnen ist resistenter“, beruhigt Dr. Felke, „das ist schon ok.“

Obwohl dieser Wert beim Zahnpasta-Kauf entscheidend ist, schreiben ihn nur wenige Hersteller auf die Verpackung. Für die Wahl der richtigen Zahncreme ist der Zahnarzt der richtige Ansprechpartner. Dr. Felke empfiehlt außerdem, sich bei Verbraucherzentralen oder beim Hersteller selbst nach dem RDA-Wert zu erkundigen. Außerdem haben viele Praxen auf ihrer Webseite Listen mit dem RDA-Wert der bekanntesten Produkte veröffentlicht.