Zement-Fließestrich: Eigenschaften, Anwendung und Vorteile
Selbstnivellierend und selbstverdichtend: Das sind zwei entscheidende Eigenschaften von Zement-Fließestrich. Er kommt meist im Wohnungsbau zum Einsatz. Wir stellen Ihnen alles Wissenswertes über den Baustoff vor.
Das Wichtigste in Kürze
Zement-Fließestrich ist eine Weiterentwicklung von Zementestrich.
Fließmittel verleihen dem Estrich seine selbstnivellierende Wirkung.
Zementgebundener Fließestrich kann für alle Estrichkonstruktionen im Innenbereich verwendet werden.
Was ist Zement-Fließestrich?
Fließestrich muss nicht mehr nur aus Calciumsulfat bestehen, das mit Gips gebunden ist. Mittlerweile gibt es auch Zement-Fließestrich (CTF), der eine weiterentwickelte Variante von klassischem Zementestrich (CT) ist. Die beiden unterscheiden sich nur in wenigen Punkten. Bei der Herstellung des fließfähigem Zementestrichs setzt man ebenso auf Zement als Bindemittel und Gesteinskörnung. Der Unterschied ist die Zugabe von Fließmitteln, wodurch der Estrich seine fließfähige Konsistenz bekommt. Wie gut die Fließeigenschaften sind, gibt der w/z-Faktor (Wasser zu Zement) an. Dabei gilt ein Wert von 0,8 als sehr gut. Dem Zement-Fließestrich können Fasern beigemischt werden, um die Rissbindung während der Trocknung zu verhindern. Man spricht dann von faserarmiertem Zementestrich.
Zement-Fließestrich ist nach DIN EN 13813 ein CE-gekennzeichneter Estrichmörtel und die Anwendung des Estrichs wird in der Norm DIN 18560 definiert. Es gibt ihn in unterschiedlichen Lieferformen. Dazu gehören fertig gemischter Frischmörtel, der per Fahrmischer geliefert wird, Mehrkammer-Silomörtel oder als Trockenmörtel. Diesen kann man als Sack- oder Siloware kaufen.
Eigenschaften von Zement-Fließestrich
Die hervorstechendste Eigenschaft von Zement-Fließestrich ist, dass er selbstnivellierend und selbstverdichtend ist. Auf diese Weise breitet er sich selbst aus und gleicht unebenen Oberfläche aus. Ferner ist der Estrich nach dem Aushärten sehr widerstandsfähig und in der Lage, hohe Lasten zu tragen. Außerdem hat er eine gute Wärmeübertragung, wodurch er als Heizestrich genutzt werden kann. Zusätzlich ist Zement-Fließestrich beständig gegen Feuchtigkeit und Wasser und erlaubt eine schnelle Verarbeitung. Ferner ermöglicht der Estrich eine frühe Belegreife.
Anwendungsbereiche von Zement-Fließestrich
Zementgebundenen Fließestrich kommt im Wohnungs- sowie Gewerbebau zum Einsatz. Laut einem Merkblatt des Verbands für Dämmsysteme, Put und Mörtel e. V. (VDPM) wird der Estrich im Wohnungsbau meist schwimmend auf einer druckfesten Dämmschicht verlegt. Dank seiner Eigenschaften bietet sich Zement-Fließestrich auch für den Einbau von Fußbodenheizungen an. Als Verbundestrich nutzt man den fließfähigen Zementestrich in der Regel im Gewerbebau. Der Estrich bietet sich zudem für Dauernassbereiche wie Schwimmbäder, Saunen und Garagen an. Er kann unter Umständen auch als Sichtestrich verwendet werden, dies ist aber eher selten anzutreffen.
Das Material eignet sich für alle Estrichkonstruktionen:
Estrich auf Hohlböden
Estrich auf Trennschicht/Trennlage
Heizestrich
Schwimmender Estrich
Überschrift der Box Hinweis Text
Gemäß dem VDPM-Merkblatt kann Zement-Fließestrich standardmäßig nur im Innenbereich verlegt werden, da für den Außeneinsatz zusätzliche Maßnahmen nötig sind, um ihn frosttausalzbeständig zu machen. Damit der Estrich im Außenbereich genutzt werden kann, muss der Frost- und Frost-Tausalz-Widerstand nach CEN/TS 12390-9 nachgewiesen werden.
Vor- und Nachteile
Zement-Fließestrich bietet eine Reihe von Vorteilen, die ihn zu einer beliebten Wahl in vielen Bauprojekten machen, hat aber auch einige Nachteile, die berücksichtigt werden müssen.
Vorteile
Dank seines selbstnivellierenden Verhaltens, ermöglicht der Fließestrich eine besonders ebene und glatte Oberfläche. Dadurch ist seine Verarbeitung einfach und schnell zu erledigen. Nach dem Aushärten ist der die Fläche sehr widerstandsfähig und ist daher für stark beanspruchte Bereiche geeignet. Da der Estrich selbstverdichtend ist, sind dünnere Estrichdicken möglich. Je nach Biegezugfestigkeit sind Schichtdicken zwischen 35 und 65 Millimeter möglich. Zudem ist Zement-Fließestrich beständig gegen Feuchtigkeit und Wasser und hat eine gute Wärmeleitfähigkeit sowie frühe Belegreife.
Nachteile
Nachteilig an Zement-Fließestrich ist, dass er bei unsachgemäßer Verarbeitung zu Rissbildung und Schrumpfung neigt. Dies gilt insbesondere während der Trocknungsphase. Daher sollten Sie stets Bewegungsfugen einplanen und den Estrich in den ersten zwei Tagen vor Zugluft und Austrocknung schützen. Zudem ist er im Außenbereich nur mit Witterungsschutz einsetzbar.
Verarbeitung von Zement-Fließestrich
Möchten Sie Zement-Fließestrich verarbeiten, sollten Sie das Projekt sorgfältig planen. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Schritte.
Überschrift der Box Achtung Text
Folien sollten sie nicht auf die Fläche der Böden legen, da diese das Trocknen behindern können.