Zu Hause bleiben – gesund bleiben

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Für uns alle ist es im Moment eine völlig ungewohnte Zeit in unserem Leben, eine Zeit, in der viele von uns wegen der Covid-19-Pandemie zu Hause bleiben müssen. Keine Möglichkeit mehr, schnell mal ins Fitnessstudio oder ins Schwimmbad rüber zu gehen oder im Sportverein unser übliches Training zu machen. Und Home Office bedeutet auch, dass wir uns weniger bewegen und mehr sitzen als sonst.

Auch psychisch ist es eine stressige Zeit, weil wir uns an einen wesentlich anderen Lebensstil gewöhnen müssen. Da ist es völlig natürlich, sich Sorgen zu machen um Familienangehörige oder Freunde, die zur Risikogruppe gehören oder alleine zu Hause unter Quarantäne stehen. Die Gedanken kreisen auch um unsere Gesundheit, den Arbeitsplatz, die Kollegen und die Zukunft im Allgemeinen.

Es ist eine Zeit, in der wir uns besonders um unsere körperliche wie geistige Gesundheit bemühen müssen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in diesem Zusammenhang die Kampagne #HealthyAtHome (Website auf Englisch) gestartet, um uns bei diesen Bemühungen zu unterstützen.

Hier sind ein paar hilfreiche Tipps aus dieser Kampagne:

Körperlich aktiv bleiben

Um das Herz und die gesamte Muskulatur zu stärken und die Dehnbarkeit des Körpers zu erhalten, empfiehlt die WHO allen gesunden Erwachsenen 30 Minuten körperliche Aktivität pro Tag, Kindern sogar eine Stunde. Auch im engen Zuhause gibt es zahlreiche Möglichkeiten dafür, und mithilfe von Videokonferenzen oder Streams können auch Freunde und Familienmitglieder von außerhalb mitmachen. Probieren Sie mal Folgendes aus:

  • Online-Fitnesstraining Von Youtube-Fitnesschannels wie Sophia Thiel oder Hendrik Senf bis hin zu Streams vom lokalen Pilates-Trainer Eurer Wahl gibt es eine reichhaltige Auswahl an Online-Angeboten zu den Themen Aerobic sowie Fitness- und Dehnübungen.

  • Abtanzen mit Musik Wohnzimmer-Disco geht natürlich immer, aber manch einer sehnt sich auch nach Clubnächten und Festivals… Dafür gibt es z.B. United We Stream – DJ-Sets aus Berlins angesagtesten Clubs – oder Rock am Ring 2019 im Magenta-Stream.

  • Spielekonsolen mit Bewegungssteuerung Holt das vestaubte Wii Fit aus dem Keller und bringt Euch selbst vor dem Bildschirm ein wenig ins Schwitzen.

  • Seilspringen Viele Profiboxer nutzen besonders gerne Seilspring-Workouts, weil sich damit sowohl Ausdauer als auch Schnellkraft, Koordination und Rhythmusgefühl auf engstem Raum trainieren lassen.

  • Muskelkraft- und Gleichgewichtstraining Eine Trainingsmatte und etwas Online-Anleitung – mehr braucht man nicht, um Muskelkraft und Gleichgewicht zu trainieren. Außerdem helfen Treppensteigen sowie ein paar Stretching-Übungen.

Im Home Office sitzen viele von uns auf Küchen- oder Esszimmerstühlen, die fürs Arbeiten nicht geeignet sind, und nach Feierabend sehen wir viel fern. Dabei sollte uns bewusst sein, dass zu viel Sitzen schlecht für uns ist. Achten Sie am Arbeitsplatz auf richtiges Sitzen (oder stehen Sie so oft wie möglich) und denken Sie daran, sich alle halbe Stunde ein wenig zu bewegen und zu stretchen. Stellen Sie die Alarmfunktion auf Ihrem Telefon entsprechend ein und stehen Sie dann beim Alarm auf.

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Geistige Gesundheit erhalten

Die WHO hat auch eine ganze Reihe von Tipps, wie man sich um die geistige Gesundheit kümmern oder anderen helfen kann, die etwas mehr Unterstützung und Zuwendung benötigen:

  • Informieren, aber nicht rund um die Uhr Die Hinweise der landesweiten und örtlichen Behörden sind wichtig und man sollte sich über zuverlässige Medien informieren, z.B. über soziale Medien wie @WHO. Doch ein Übermaß an Nachrichten, Kommentaren, Spekulationen und Chats kann Ängste hervorrufen oder verstärken und ein Gefühl der Hilflosigkeit erzeugen. Beschränken Sie sich daher auf bestimmte Tageszeiten für Nachrichten, vielleicht nur ein- oder zweimal pro Tag.

  • Feste Abläufe beibehalten Auch wenn die Versuchung groß ist, den ganzen Tag im Schlafanzug Kekse zu knabbern und bis 2 Uhr morgens aufzubleiben: Feste Abläufe wie vor der Corona-Zeit sind gut für die geistige Gesundheit. Aufstehen und Zubettgehen wie sonst auch, Duschen und Anziehen, geregelte Essenszeiten mit gesunden Mahlzeiten und etwas Fitnesstraining jeden Tag. Legen Sie eine bestimmte Tageszeit fest, zu der Sie Feierabend machen, und bauen Sie auch Schönes und Genussvolles in ihren Alltag ein.

  • Soziale Kontakte pflegen Durch den Shutdown fühlen sich viele von uns isoliert, einsam und unglücklich. Daher ist es ganz wichtig, per Telefon, SMS oder Videochat den Kontakt mit unseren Liebsten zu pflegen und selbst Leute zu kontaktieren, von denen man länger nichts gehört hat.

  • Maß halten beim Alkohol Alkohol mag zwar kurzfristig die Angst vor der Pandemie lindern und Langeweile oder Einsamkeitsgefühle betäuben, doch die WHO empfiehlt klare Grenzen beim Alkoholkonsum oder totale Abstinenz. Alkohol schützt keineswegs vor Viren, im Gegenteil, das Risiko einer Virusinfektion kann dadurch sogar steigen; außerdem vergisst man unter Alkoholeinfluss leicht Vorsichtsmaßnahmen wie Händewaschen. Selbstverständlich wird auch vom Konsum anderer weicher Drogen abgeraten.

  • Bildschirmzeit begrenzen Es macht Spaß und entspannt, solange man es nicht übertreibt, doch zu viel Zeit vor dem Bildschirm – vor allem ohne Pausen – kann die geistige Gesundheit beeinträchtigen. Wählen Sie bei den Sozialen Medien solche aus, die positiv oder aufmunternd sind; blenden Sie dagegen negative Kanäle aus und prangern Sie Fake News an.

  • Selbst helfen und Hilfe organisieren Wir fühlen uns auch selbst besser, wenn wir für einen Nachbarn unter Quarantäne Einkäufe übernehmen können – organisiert wird solche Hilfe beispielsweise über nebenan.de.

  • Bei psychischen Problemen nehmen Sie auch im Fall einer häuslichen Quarantäne weiterhin Ihre Medikamente und bleiben Sie in Kontakt mit Ärzten und Pflegekräften.

Mehr Informationen darüber, wie man den Shutdown während der Corona-Pandemie am besten übersteht, gibt es unter #HealthyAtHome.