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Das Team der Zukunft liefert schon jetzt

Das Team der Zukunft liefert schon jetzt
Das Team der Zukunft liefert schon jetzt

Die Zukunft ist jetzt!

So oder so ähnlich könnte der Titel eines Films heißen, der die Saison der Cincinnati Bengals dokumentiert. Die Franchise aus Ohio galt bei nicht wenigen Experten als eines der vielversprechendsten Teams für die kommenden Jahre.

Doch Joe Burrow und Co. machten ihnen einen Strich durch die Rechnung. Denn die Bengals sind schon jetzt ein Spitzenteam. Die Truppe von Headcoach Zac Taylor ist eine der Überraschungen unter den verbliebenen Top Vier der NFL-Playoffs. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NFL)

Rookie-Kicker mit Gamewinner

Nach dem 26:19-Sieg am Wildcard Weekend gegen die Las Vegas Raiders - dem ersten Playoff-Erfolg seit 31 Jahren - warfen die Bengals am vergangenen Wochenende auch die topgesetzten Tennessee Titans aus dem Wettbewerb. Mit 19:16 setzte sich Cincinnati durch, das entscheidende Field Goal versenkte kurz vor der Schlusssirene Rookie-Kicker Evan McPherson – aus 52 Yards!

Der 22-jährige McPherson dient dabei so ein bisschen als Symbol für die Herangehensweise der Bengals: hochtalentiert, abgebrüht und schon unglaublich reif für sein Alter. Denn Qualität und Talent ist bei diesem Team massig vorhanden.

Angefangen mit Burrow, der – man mag es kaum glauben – immer noch erst in seinem zweiten Jahr in der NFL steckt. Schon in der vergangenen Spielzeit zeigte der Overall-Nummer-1-Pick aus dem Draft 2020 gute Ansätze, bevor ihn eine Knieverletzung außer Gefecht setzte.

Burrow und Chase setzen neue Maßstäbe

In seiner zweiten Spielzeit legte der 25-Jährige dann noch eine Schippe drauf. Mit 4.611 Passing Yards in der Regular Season stellte Burrow einen Franchise-Rekord auf. Gleiches gilt für die Anzahl der Touchdown-Pässe (34). Nur fünf Quarterbacks in der Liga warfen mehr Yards.

„Er ist etwas Besonderes. Es ist unmöglich, in Worte zu fassen, warum er so ist wie er ist“, schwärmte Taylor nach dem Sieg gegen die Titans von seinem Spielmacher.

Mit Ja`Marr Chase hat Burrow seit dieser Saison zudem einen Receiver an seiner Seite, den er schon aus College-Zeiten bestens kennt. Beide gewannen 2019 mit der LSU den College-Titel. Chase folgte seinem Quarterback 2021 in die NFL, die Bengals schnappten zu und wählten ihn in der ersten Runde an fünfter Stelle. (DATEN: Alle Tabellen der NFL)

Und der 21-Jährige setzte gleich in seiner Rookie-Saison neue Maßstäbe: Mit 1.455 Receiving Yards belegte er Platz vier in der Regular Season. Kein Rookie in der Super-Bowl-Ära schaffte mehr. In Sachen Receiving Touchdowns ist er sogar Dritter (13).

Drei Bengals-Spieler im Pro Bowl

Auch in den ersten beiden Playoff-Partien spielte er groß auf. Er ist der erste Rookie überhaupt, der in mehr als einem Post-Season-Spiel 100 oder mehr Yards fing. Kein Wunder also, dass Chase in seiner Debüt-Saison in den Pro Bowl gewählt wurde.

Chase ist aber bei weitem nicht die einzige Receiver-Waffe der Bengals. Auch Tee Higgins fing in der Regular Season starke 1.091 Yards für sechs Touchdowns. Und auch er ist mit 23 Jahren noch am Anfang seiner Karriere, wurde 2020 in Runde zwei von Cincinnati gedraftet.

Doch die Bengals können auch mit dem Ball laufen. Runningback Joe Mixon - auch erst 25 Jahre alt - kam in der Regular Season auf 1.205 Rushing Yards, Platz drei in der Liga. Zudem erlief er 13 Touchdowns. Wie Chase wurde auch Mixon in den Pro Bowl gewählt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)

Nicht nur in der Offensive sind die Bengals hochkarätig besetzt, mit Trey Hendrickson hat das Team zudem einen erstklassigen Quarterback-Jäger in seinen Reihen. 14 Sacks verteilte er in der Regular Season, auch das ist Franchise-Rekord. Er ist der dritte Pro Bowler im Bunde.

Offensive Line als Schwachstelle

Doch trotz der großen Qualität, eine gewaltige Schwachstelle haben die Bengals: Ihre eigene O-Line. Ganze neunmal wurde Burrow gegen die Titans gesackt. Laut Elias Sports Bureau ist er in der Super-Bowl-Ära erst der zweite Quarterback überhaupt, der nach neun oder mehr Sacks noch ein Playoff-Spiel gewinnen konnte. (SERVICE: NFL-Wissen - die wichtigsten Regeln im Football)

Schon in der Regular Season wurde kein anderer Quarterback öfter zu Boden gebracht als Burrow (51 Mal). Wenn am Sonntag die Kansas City Chiefs Gegner im Kampf um den Einzug in den Super Bowl sind, wird es auch darauf ankommen, wie sehr die eigene Offensive Line Burrow beschützen kann.

Die Bengals reisen als krasser Außenseiter ins Arrowhead Stadium. Und dennoch sollten Patrick Mahomes und Co. die Young Guns aus Ohio auf keinen Fall unterschätzen. Der letzte Vergleich der beiden Teams ist noch keine vier Wochen alt, am vorletzten Spieltag trafen beide Teams in Cincinnati aufeinander – mit dem besseren Ende für die Bengals.

Mit 34:31 gewannen sie gegen den Super-Bowl-Champion von 2020, auch damals verwandelte McPherson mit Ablauf der Uhr das entscheidende Field Goal. (SERVICE: NFL-Wissen - die Positionen im Football)

Bei den Bengals hätte wohl keiner etwas dagegen, wenn sich Geschichte wiederholt. Denn auch wenn Mahomes‘ Chiefs eines der Top-Teams der Gegenwart sind: Die Zukunft hat bereits begonnen. Das haben Burrow und Co. bereits mehrfach bewiesen.

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