10 Bananen pro Tag: Hype um extreme Frucht-Diät - ist das wirklich gesund?

Eine Influencerin geht viral, weil sie täglich Unmengen an Bananen verzehrt und ihre Ernährung online teilt. Doch was auf den ersten Blick "nur" kurios wirkt, sorgt auch für Kritik.

TikTok-Trends können unterhaltsam, skurril oder sogar besorgniserregend sein. Die Influencerin Johanna Friedmann, besser bekannt als die "Bananenfrau", zeigt auf ihren Kanälen, wie sie täglich eine beeindruckende Menge Bananen konsumiert – und sorgt damit für Millionen Klicks, aber auch für hitzige Debatten. Doch ist eine Ernährung, die fast ausschließlich aus Bananen besteht, wirklich gesund? Experten warnen: Nachahmen ist keine gute Idee.

Bananen-Diät: Mehr Viralität als Vitamine?

Friedmann teilt regelmäßig Videos, die zeigen, wie sie ihren Tag mit einem Smoothie aus acht Bananen beginnt, gefolgt von weiteren Obstmahlzeiten und einem minimalistisch gehaltenen Abendessen. In einem Video präsentiert sie stolz ihren Wocheneinkauf: 14 Bündel Bananen – insgesamt rund 70 Stück. Derart extremer Bananenkonsum hat Friedmann Berühmtheit eingebracht, aber auch reichlich Kritik.

Während einige Nutzer sie humorvoll als "beste Comedy-Kanal auf TikTok" feiern, äußern andere Besorgnis. Insbesondere Friedmanns Titel als "zertifizierte Ernährungsberaterin" wird hinterfragt, da sie lediglich ein Online-Zertifikat erworben hat. Viele kritisieren, dass ihre Inhalte ein falsches Bild von gesunder Ernährung und Veganismus vermitteln.

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Ist so viel Fruchtzucker schädlich?

Melanie Loessner, Ernährungswissenschaftlerin, warnt, wie der RND berichtet: Friedmanns einseitige Diät birgt erhebliche Risiken. Bananen sind zwar reich an Kalium und Ballaststoffen, enthalten aber viel Fruchtzucker. Ein übermäßiger Konsum könne Zahnschäden verursachen und das Risiko für Übergewicht, Diabetes Typ 2 und Fettstoffwechselstörungen erhöhen.

Darüber hinaus fehle es Friedmanns Ernährung an wichtigen Nährstoffen wie Proteinen und gesunden Fettsäuren. Mangelerscheinungen könnten die Folge sein, darunter Wasseransammlungen, Immunschwächen und Sehstörungen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sei eine ausgewogene Zufuhr von Nährstoffen essenziell, besonders bei veganer Ernährung. Nahrungsergänzungsmittel könnten helfen – doch in Friedmanns Videos ist davon nichts zu sehen.

Einfluss auf junge Nutzer: Gefährliche Vorbilder im Netz

Besonders problematisch ist der Einfluss solcher Trends auf junge Menschen. Friedmann ruft zwar nicht direkt zum Nachahmen ihrer Diät auf, gibt jedoch durch ihr Verhalten ein zweifelhaftes Vorbild ab. Studien belegen, dass viele TikTok-Videos zu Ernährung von Laien erstellt werden und häufig ungesunde Essgewohnheiten fördern.

Die Universität von Vermont fand heraus, dass nur 1,4 Prozent der ausgewerteten Videos von Fachleuten stammen. Der Rest könnte besonders bei jungen Nutzern unrealistische Erwartungen oder gar Essstörungen begünstigen.

Fazit

Viralität mag auf TikTok funktionieren, doch wenn es um die eigene Gesundheit geht, ist eine ausgewogene Ernährung entscheidend. Bananen sind gesund – aber 70 pro Woche sollten auf keinem Speiseplan stehen.

Quelle: RND


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