10 Fakten: Am 6. Juli feiern wir den Tag des Kusses – was du dazu wissen musst
Am 6. Juli wird jährlich seit 1990 der Tag des Kusses und damit ebenfalls die Leidenschaft und Liebe, die damit einhergeht, zelebriert. Höchste Zeit für zehn Fakten zum Thema Küssen.
Wer erinnert sich nicht mit Freude oder Schrecken an seinen ersten Kuss? Wer denkt nicht gern an den ersten leidenschaftlichen Kuss mit der großen Liebe oder die täglichen Küsse mit dem oder der Partner:in. Wir versüßen dir den Tag des Kusses , der bereits seit 33 Jahren offiziell am 6. Juli gefeiert wird mit zehn Fakten:
So ist Küssen in der Geschichte verankert
Weshalb küssen wir Menschen uns überhaupt und warum ist es gesellschaftlich so verankert? Anthropologen gingen lange davon aus, das Ritual habe sich aus der Mund-zu-Mund-Fütterung entwickelt. Der romantische Kuss, wie du ihn heute kennst, sei allerdings in vielen Völkern unüblich und zeige demnach kein angeborenes Verhalten. Ein Kuss, der mit Liebe und Sexualität verknüpft ist, ist vornehmlich in Asien, Europa, im Nahen Osten und in Nordamerika verbreitet. Dort gilt Küssen häufig als intimer Akt, schließlich ist der Mund voller sensorischer Rezeptoren.
Ein Kuss muss aber nicht unbedingt für Liebe stehen. Beispiele aus der Geschichte gibt es zu genüge: der Handkuss, der Bruderkuss oder auch der symbolische Kuss.
Ganz unromantisch nähert sich die Wissenschaft dem Thema Küssen. „Philematologie“ wird die Kuss-Forschung genannt. Sie beschäftigt sich mit den physiologische, sozialen und kulturellen Aspekten des Küssens.
„Küssen ist die intensivste und schwierigste Form der Annäherung“, sagte Psychotherapeut und Buchautor Wolfgang Krüger der Südwestpresse 2019. „Wir küssen, weil wir Sehnsucht nach Nähe und Verschmelzung haben.“
Der Kuss habe ihm zufolge vor allem eine kommunikative Bedeutung: „Entfremdet man sich in einer Partnerschaft voneinander, wird immer zuerst das intime Küssen eingestellt.“
So gesund ist das Küssen
Laut Stefan Luther, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie der Helios Klinik Wipperfürth, ist das Küssen sehr gesund. „Küssen kann das Immunsystem stärken und Stress abbauen“, erklärte der Mediziner der rheinischen Post. „Viele Wissenschaftler haben erforscht, dass beim Küssen chemische Substanzen (die sogenannten Neuropeptide) produziert werden. Das aktiviert sogenannte Killerzellen, die Bakterien und Viren vernichten.“
Zudem könne laut dem Mediziner ein Kuss positive Auswirkungen auf deine Psyche haben. „Die Zuwendung, die wir durch Küssen und Zärtlichkeiten erfahren, steigern das Selbstwertgefühl und das Wohlbefinden“, sagte Luther.
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Während des Kusses passiert im Körper unheimlich viel. Das Herz schlägt schneller, der Puls steigt. Zum anderen werde der Körper in positiven Stress versetzt, die Durchblutung werde laut dem Experten gefördert und dadurch sogar die Haut gestrafft. Alle 34 Gesichtsmuskeln, so der Mediziner, seien an einem Kuss beteiligt, dazu weitere 100 Muskeln im Körper.
Die Fettverbrennung regt das Küssen ebenfalls an: „Bei einem innigen Kuss verbrennen wir bis zu zwölf Kalorien“, erklärte Luther. Ein weiterer positiver Effekt betreffe die Ausschüttung von Glückshormonen, die den Stress abbauen.
Wer oft küsst, tut nebenbei noch etwas für die Figur. „Bei einem innigen Kuss verbrennen wir bis zu zwölf Kalorien“, erklärt Luther. Und es gibt noch einen positiven Nebeneffekt: „Ein intensiver Kuss schüttet Glückshormone aus, die Stress abbauen. Also kann man sagen, ein Vielküsser tut sich (und seinem Gegenüber) auf jeden Fall etwas Gutes“, sagte der Chefarzt.
So oft küssen wir
Wer 70 Jahre lebt, küsst im Schnitt etwa 100.000 Mal. Und Küssen verlängert sogar deine Lebenszeit - das gilt jedoch wohl nur für Männer, zumindest wenn man einer deutschen Studie aus den 1980ern glauben mag. Damals wurde Männern öffentlich dazu geraten, den Partner oder die Partnerin auf alle Fälle morgens zu küssen.
Denn laut der besagten Studie leben Männer, die knutschen, bevor sie zur Arbeit gehen, im Durchschnitt fünf Jahre länger. Bestätigt haben das mittlerweile ebenfalls amerikanische Forscher. Die behaupten gar, wer frisch geküsst in ein Auto steige, fahre weniger aggressiv und verursache weniger Unfälle.
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Der Mediziner warnte bei allen positiven Aspekten allerdings auch, dass es keine gute Idee sei, eine stark erkältete Person zu küssen: „Wie wir wissen, werden Bakterien und Viren übertragen“, sagte er, daher könne sich der Partner oder die Partnerin leicht anstecken.
Der längste Kuss der Welt dauerte drei Tage
Der längste Kuss ist offiziell im Guiness Buch der Rekorde verbürgt. Demnach hat sich sich das Ehepaar Ekkachai und Laksana drei Tage lang geküsst.
Festgehalten wurde das vom 12. bis 14. Februar 2021 - die beiden küssten sie sich 58 Stunden, 35 Minuten und 58 Sekunden am Stück. Die Aktion soll allerdings sehr anstrengend gewesen sein - und ganz und gar unromantisch. So sollen sie gemeinsam zur Toilette gegangen sein und aus Strohhelmen getrunken haben.
Außerdem wurde nicht geschlafen, damit der Kuss nicht abriss. Die meisten Küsse innerhalb von 60 Sekunden schafften dagegen Paul Fremeau und Alina Evans. Sie küssten sich 2012 innerhalb von 60 Sekunden erstaunliche 258 Mal.
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Wo das Küssen überall verboten ist
Klingt mittelalterlich, aber in einigen Ländern ist das Küssen in der Öffentlichkeit noch verboten. Das Verbot gilt unter anderem in Indien, Indonesien und Dubai.
Andere Länder stellen Küsse im Gesetz zwar nicht unter Strafe, gerne gesehen ist es dennoch nicht. So zum Beispiel in China oder Japan, wo das Küssen als etwas Intimes gilt und daher in der Öffentlichkeit verpönt ist.
Aber auch westliche Länder in Mitteleuropa wie Frankreich und Italien warten mit Regelungen auf, die das Küssen in der Öffentlichkeit betreffen. So darf in Frankreich auf Bahnübergängen aufgrund von Sicherheitsbestimmungen nicht geknutscht werden.
In Italien gibt es beispielsweise ein Gesetz im kleinen Örtchen Eboli. Demnach ist es dort verboten, im Auto Küsse und Zärtlichkeiten auszutauschen.
Ohnehin gilt: Andere Länder, andere Sitten. Bis heute bevorzugen Inuit, Lappen und Polynesier das gegenseitige Nasenreiben anstelle des Kusses. Europäische Küsschen verteilen diese Völker vor allem auf schmerzende Stellen, ähnlich wie die Mutter, die liebevoll auf das aufgeschürfte Knie des Kindes pustet.
Wie lange küssen wir eigentlich?
Die Bunte berichtet, dass ein durchschnittlicher Kuss dieser Tage über zwölf Sekunden anhalte. Das sei mehr als doppelt so lang wie in den 80er Jahren. Damals habe man sich im Schnitt nur 5,5 Sekunden geküsst.
Auch den richtigen, durchschnittlichen Druck wollen sie herausgefunden haben. Mit einem Druck, der bis zu 15 Kilogramm Gewicht entspricht, pressen leidenschaftlich Küssende demnach ihre Lippen aufeinander.
Wie man richtig küsst
Die meisten Menschen küssen laut Bunte rechts herum, neigen also den Kopf auf die rechte Seite beim Küssen. Sie berufen sich dabei auf einen Biopsychologen, der das bei Untersuchungen sowohl in der Türkei, Deutschland als auch den USA feststellte.
Frauen hätten dabei zu 92 Prozent die Augen geschlossen, während etwa die Hälfte der Männer gerne sieht, was im Gesicht der Geküssten vorgeht. Ob das auch für Sex gilt, wurde nicht überliefert.
Allerdings waren 42,5 Prozent der Frauen in einer Umfrage überzeugt, dass schlechte Küsser ebenfalls schlechte Liebhhaber im Bett seien.
So wird in Filmen geküsst
Ganze 123 Jahre alt ist die allererste Kuss-Szene in der Filmgeschichte. Filmproduzent Thomas Edison und Regisseur William Heise brachten im Jahre 1896 den 18-sekündigen Vitascope-Film „The Kiss“ heraus – und versetzten damit viele Zuschauer in Empörung.
Heute gehören Kusszenen zum Alltag. Der TV-Sender TLC fragte 2017 über 2000 Personen nach ihren liebsten Kuss-Szenen. In den Top fünf landete der Kuss in Titanic ganz vorne.
So romantisch, wie die Küsse auf der Leinwand rüberkommen, sind sie nicht immer. Die Schauspielerin Vivien Leigh beschwerte sich nach den Dreharbeiten zu „Vom Winde verweht“, ihr Partner Clark Gable habe starken Mundgeruch gehabt.
Auch Tobey Maguire gefiel sein Spiderman-Kopfüber-Kuss mit Kirsten Dunst nicht besonders: Das Blut sei ihm in den Kopf gestiegen und Regenwasser sei in seine Nase gelaufen, verriet der Schauspieler später.
Der berühmte Spiderman-Kuss beweist: Küssen geht auch kopfüber
Der Kuss in der Musik
Mit Küssen hatte die Namenswahl der Hard-Rock-Band Kiss wohl nichts zu tun. Der Grund wurde auch nie aufgelöst.
Als Songtitel ist der Kuss allerdings durchaus beliebt: „Kiss me quick“, forderte Elvis Presley im Jahr 1963, mehr als 20 Jahre später wollte auch Prince nur einen „Kiss“. „Küss die Hand, schöne Frau“, sang die Erste Allgemeine Verunsicherung, Schmusesänger Seal brachte mit „Kiss from a rose“ seine Fans zum Schmachten und Katy Perry „kissed a girl“. Die Prinzen hielten von der ganzen Knutscherei nichts. Bei ihnen hieß es: „Küssen verboten!“
Küssen als Ritual
In vielen Kulturen ist der Kuss Teil des Hochzeitsbrauchtums: Sobald ein Brautpaar getraut ist, darf es sich küssen. Eins der berühmtesten abendländischen Rituale ist zudem das Küssen unterm Mistelzweig: Paare, die dies zu Weihnachten tun, bleiben für immer zusammen - heißt es. Laut keltischem Brauch muss die Mistel allerdings mit einer goldenen Sichel geschnitten und binnen zwölf Nächten verbrannt werden.
Grafik: Verschiedene Küsse haben unterschiedliche Bedeutungen
So viel Aufhebens muss man im Alltag freilich betreiben - und schon gar nicht am Tag des Kusses. Also einfach drauflosküssen - welche Vorteile das hat, haben wir ja bereits geklärt.
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VIDEO: Auch dieser Papagei ist ein echter Fan des Küssens!