10 Fakten: TikTok-Begriffe, die man kennen sollte

Hand mit Smartphone und großem TikTok-Logo
Auf TikTok gelten eigene Regeln: Das zeigt sich auch an der Sprache, die im Kosmos der chinesischen App gesprochen wird. Bild: Getty Images

Kein anderes soziales Netzwerk ist in den letzten Jahren so stark gewachsen wie TikTok. 2022 galt es mit einem Wert von 140 Milliarden US-Dollar sogar als das wertvollste nicht börsennotierte Unternehmen der Welt. Mit einer Milliarde Nutzern weltweit macht die Plattform auch den Branchen-Giganten Facebook und Instagram Konkurrenz. Die Video-App ist mittlerweile für die unterschiedlichsten Trends maßgeblich - von Mode über Ernährung, Musik und Tanz bis hin zu DIY-Projekten. Doch nicht nur das. Die App hat sogar ihren eigenen Jargon hervorgebracht. Wer auf der Plattform unterwegs sein will, sollte diese 10 Begriffe unbedingt kennen:

Simp

"U a simp" ist ein Satz, der auf TikTok meist eine deutlich abwertende und/oder misogyne Bedeutung hat. Laut Urban Dictionary ist ein Simp eine unterwürfige Person (meist männlich), die bereit ist, alles für ihren Schwarm (meist weiblich) zu tun und ihn mit übertriebener Aufmerksamkeit überschüttet. Die andere Person zeigt in der Regel wenig bis gar kein Interesse. Abgeleitet ist der Begriff von "simper", was für ein affektiertes Lächeln steht. Denn ein Simp nutzt seine Freundlichkeit und Aufmerksamkeit nicht aus reiner Nettigkeit, sondern meist, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen - zum Beispiel, um eine Frau auf manipulative Art und Weise rumzubekommen. Von vielen Männern wird der Begriff oft genutzt um andere herabzuwürdigen und um ihre eigene Männlichkeit aufzuwerten.

DC/IB

Abkürzungen sorgten schon auf Plattformen wie Myspace und Facebook für ein Gemeinschaftsgefühl. Wer die Bedeutung von "143" oder "DFTT" nicht kannte, gehörte noch nicht zum inneren Kreis. Auch auf TikTok liest man immer wieder kryptische Kurzformen: DC steht für "dance credits". Damit wird etwa unter einem Tanz-Video angegeben, wer eine Tanz-Challenge erfunden oder zuerst gepostet hat. IB steht für eine ähnliche Bedeutung, nämlich "inspired by". So teilt man anderen User:innen mit, wer die Inspiration für ein Video geliefert hat.

POV

Den Begriff "POV" kennt man auch aus der Gaming-Szene: "Point of view" heißt übersetzt so viel wie Standpunk oder Sichtweise. Damit ist sinngemäß eine Perspektive gemeint, aus der etwas gesehen wird. Auf TikTok sind das etwa Videos, in dem die Perspektive eines anderen Geschlechts eingenommen wird oder deutlich absurdere Perspektiven, wie etwa die des letzten Chips in der Packung.

Duett

Richtig kreativ wird es mit einem "Duett". Wenn User:innen auf TikTok ein Duett erstellen, bedeutet das, dass eine Kombination aus zwei Videos erstellt wird. Ein bereits vorhandenes Video wird auf der linken Seite angezeigt, der neue Inhalt auf der rechten Seite (wahlweise auch oben und unten). So können die kreativen Nutzer*innen mit dem Originalvideo auf einem Screen interaktiv agieren.

Split

Unter "Split"versteht man die Aufteilung des Bildschirms oder Videos in verschiedene Abschnitte. So können verschiedene Inhalte gleichzeitig gezeigt werden. TikTok bietet mehrere Werkzeuge und Funktionen, um Spilt-Screens zu erstellen. So können etwa einzelne Spalten hinzugefügt oder der Bildschirm in mehrere Bereiche aufgeteilt werden.

Heather

Jemand nennt dich auf TikTok "Heather"? Mach dir keine Sorgen. Das ist nicht unbedingt eine Beleidigung. Der Begriff geht auf den Kultfilm "Heathers" aus den 80er Jahren zurück, in dem es um reiche und tendenziell arrogante Highschool-Schülerinnen geht. Theoretisch kann "Heather" also durchaus ein Begriff sein, um jemanden als unsympathisch und böse zu bezeichnen. Mittlerweile hat sich jedoch eine positivere Konnotation von "Heather" durchgesetzt. Conan Gray griff den Namen 2020 in seinem Song "Heather" auf. Darin geht es um eine besonders begehrenswerte Frau. "Du bist eine echte Heather" kann also auch als Kompliment verstanden werden.

Cheugy

Deutlich negativer behaftet ist der Ausdruck "cheugy". Damit drücken TikTok-User:innen der Gen Z aus, dass Trends, Kleidungsstücke, Verhaltensweisen oder Personen (meist Millennials) nicht mehr aktuell und/oder angesagt sind. Cake Pops, Ugg Boots, Pandora-Armbänder – alles ziemlich cheugy.

Sheesh

Das Wort "Sheesh" ist kein völlig neues Wort im amerikanischen Sprachgebrauch. Schon in den 50ern findet man den Ausdruck im Merriam-Webster’s Collegiate Dictionary. Aus der HipHop-Szene, wo der Begriff als eine abgewandelte Form von "Geez", also "Jesus", verwendet wird, schwappte der Begriff in die Alltagssprache vieler Jugendlicher und junger Erwachsener. "Sheesh" bedeutet übersetzt so viel wie "Junge, Junge", "Alter" oder "Oh mein Gott". Es soll also einer Emotion (positiv oder negativ) Ausdruck und Nachdruck verleihen.

Bussin

In die gleiche Richtung geht der Begriff "bussin". Er wurde von der amerikanischen Rapperin Tay Money mit ihrem gleichnamigen Song in das TikTok-Game eingeführt. Wenn "bussin" im Titel eines Videos vorkommt oder als Hashtag verwendet wird, bedeutet das, dass der folgende Inhalt besonders gut ist. Der Titel "These fries were bussin" verrät also, dass die User*innen im folgenden TikTok-VIdeo spektakulär leckere Pommes zu sehen bekommen.

Caught in 4k

Eines ist sicher: "Caught in 4k" möchte niemand sein. Denn das bedeutet: Jemandem ist etwas Peinliches oder Unangenehmes passiert und er oder sie wurde dabei gefilmt. "4K" steht dabei für eine hohe Auflösung des Videos in 4.000 Pixeln und bezieht sich darauf, dass die Handlung oder Aussage in wirklich allen Details festgehalten wurde. Wie unangenehm...

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