2022 im Rückblick: Skurrile Tiergeschichten

Ein hungriger Adler und eine schreiende Gans, ein sanfter Hund unter gefährlichen Großkatzen und ein besonders anhänglicher Fuchs: Das sind die Protagonisten in unserer Auswahl der skurrilsten Tiergeschichten des Jahres.

Alpaca
Lustige Tiergeschichten gefällig? Willkommen zu unserem animalischen kleinen Jahresrückblick 2022. Foto: Symbolbild / gettyimages

Das Ende des Jahres rückt unaufhaltsam näher. Zeit, die vergangenen Monate noch einmal Revue passieren zu lassen und die besten Momente hervorzuheben – wie diese sechs skurrilen bis verrückten Tiergeschichten, die das Jahr 2022 geschrieben hat.

Auf den Fuchs gekommen

What does the Fox say? Vielleicht: „Gemütliche Küche habt ihr da!“ Das wäre zumindest nicht abwegig, nachdem eine britische Familie einen wilden Fuchs in ihrer heimischen Küche vorgefunden hat, als sie von ihrem Hundespaziergang zurückkam. Der Fuchs war wohl durch eine offen stehende Tür geschlüpft, hat dann ein waschechtes Chaos in der Wohnung angerichtet und es sich schließlich auf der Küchentheke bequem gemacht.

Die Familie hat ein Video von der Begegnung aufgenommen. Darin sitzt das Tier seelenruhig neben gespültem Geschirr und lässt sich in keiner Weise zum Verlassen seines sehr gemütlichen Platzes bewegen. Dabei ist immer wieder eine Frauenstimme zu hören: „Get out“ – „raus mit dir“. Das Wildtier aber reagiert gar nicht. Eines der Familienmitglieder streichelt den Fuchs sogar kurz hinter den Ohren, worauf jemand sagt: „Es gefällt ihm!“ Dann aber packt die Person den Fuchs und trägt ihn vor die Tür.

Batman mit echter Bat

Wie immersiv kann Kino sein? Offenbar sehr! Das zeigt diese Tiergeschichte aus dem März, als in einem Kino im US-Bundesstaat Texas der damals neue Batman-Film gezeigt wurde. Ein Kinogast wollte das Erlebnis offenbar von der Leinwand direkt in den Zuschauer*innen-Saal holen, denn er hatte eine lebendige Fledermaus in seinem Rucksack hineingeschmuggelt und während des Films freigelassen.

In sozialen Netzwerken kursierte ein millionenfach geklicktes Video von dem Vorfall. Darin sagt jemand: „Ich bin gerade im neuen Batman-Film und im Saal sind echte Fledermäuse.“ Das Kino nahm den Vorfall jedenfalls zum Anlass, für alle künftigen Vorführungen Rucksackkontrollen einzuführen.

Elefantengedächtnis?

Eine düstere Tiergeschichte ereignete sich laut Newsweek im März in Indien. Demnach wurde damals eine Frau im Distrikt Mayurbhanj im Bundesstaat Odisha von einem Elefanten angegriffen und schwer verletzt. Zwar wurde die Frau in ein Krankenhaus gebracht, doch sie erlag wenig später ihren Verletzungen. Der Elefant war offenbar aus einem nahe gelegenen Reservat ausgebrochen und streunte durch die Gegend.

Einige Tage später sollte die Frau beerdigt werden. Doch während der Zeremonie tauchte derselbe Elefant erneut auf und griff wieder an – und zwar die aufgebahrte Frau. Er attackierte ihren Leichnam und floh dann. Newsweek befragte zu dem Vorfall einen Experten, der zunächst daran erinnerte, dass die „sanften Riesen“ durchaus gefährlich und wild werden könnten. Trotzdem halte er ein solches Verhalten für sehr ungewöhnlich, sollte der Elefant nicht provoziert worden sein. So eine Provokation könnte auch länger zurückliegen, da sich Elefanten dank ihrer „außergewöhnlichen kognitiven Fähigkeiten“ lange daran erinnern würden.

Letzter Tag im Leben einer Katze

Das Leben feiert hingegen die folgende Geschichte einer Familie, die ihrem alten und vermeintlich dem Tode nahen Kater einen schönen Abschied bescheren wollte. In einem viralen TikTok beschrieb die Katzenbesitzerin Rosalynn Stewart, was sie für ihr Haustier noch einmal alles auffuhr: „Freunde kamen zu Besuch, wir haben uns gemeinsam von ihm verabschiedet. Er durfte sogar im Bett schlafen, obwohl er furchtbar stank. Ich habe sein Essen zerkleinert und Hühnchen reingemischt, er hatte einen tollen Tag.“ Und: „Wir waren bereit.“

In der Tierarztpraxis angekommen, wo alle damit rechneten, dass das Tier von seinem Leid erlöst wird, fiel die Diagnose allerdings überraschend aus: Der Kater hatte einfach nur Zahnschmerzen. Deshalb sabberte er seit Tagen und verhielt sich offenbar, als hätten ihn alle Lebensgeister verlassen. Die Zahnprobleme wurden behandelt und der Kater mit einer Rechnung von rund 500 US-Dollar entlassen. Seither sei der Kater, so Stewart, wie neugeboren.

Mutter schlägt Adler

Die einzig wahre „Gänsemutter“ heißt Cait Oakley - auf Tiktok „therealmommagoose“. Die Kanadierin hat dort eines der erfolgreichsten und verrücktesten Videos veröffentlicht: Es zeigt sie, wie sie eine ihrer Hausgänse vor einem herabstürzenden Adler rettet – und das mit ihrem Sohn an die Brust gedrückt.

Oakley trug im Moment der Rettung tatsächlich nichts, außer der Unterhose ihres Mannes und ihren gerade vier Monate alten Sohn Willow. Den hatte sie Augenblicke zuvor noch gestillt und auf die Schnelle keinen Ort gefunden, um ihn abzulegen, als sie das Geschnatter ihrer Gans im Hof hörte. Oakley sprang auf und und konnte die Gans retten. Weil eine Sicherheitskamera den ganzen Vorfall aufnahm, war wenig später nicht nur Tiktok um diese tolle Tiergeschichte reicher, sie schaffte es sogar in die Late Night-Show with Seth Meyers. Dort hat es die Rettungsaktion in die Rubrik „Storys, die wir in diesen Zeiten gerade dringend brauchen“ geschafft.

Assistenzhund für Tiger

Zuletzt noch die Geschichte eines Golden Retrievers, der für ungeübte Augen ein Leben in ständiger Lebensgefahr führt. Die indische Times Now hat vor einigen Wochen ein Instagram-Reel veröffentlicht, in dem sich der Hund in nicht gerade rassetypischer Umgebung befindet: Er läuft bellend und mit wedelndem Schwanz durch einen Käfig voller Tiger. Mindestens sieben gefährliche Großkatzen sind zu sehen. Sie liegen entweder auf dem Boden oder ziehen Kreise um ihre Artgenossen. Mittendrin: der im Verhältnis schmächtig wirkende Golden Retriever.

Der Hund dürfte vermutlich nicht durch Zufall in diese Situation gekommen sein. Tatsächlich handelt es sich um eine etablierte Methode, Wildkatzen in Gefangenschaft aufzuziehen. Bereits vor etwa sechs Jahren hat CBSN eine Geschichte über den Zoo der US-Stadt Columbus veröffentlicht, in dem Geparden gemeinsam mit Labradoren gehalten werden.

Weil Wildkatzen wie Tiger und Gepard häufig scheue Tiere sind, leiden sie in Zoos oft unter Stress. Das kann dazu führen, dass sie keinen Nachwuchs bekommen und deshalb ihren Arterhalt gefährden. Die Hunde werden deshalb gezielt als emotionale Begleittiere eingesetzt, sie wachsen gemeinsam mit den Großkatzen auf und gewöhnen sich so aneinander. Dadurch können die Wildtiere sehr viel selbstbewusster werden, als wenn sie alleine gehalten und nur Tierpfleger*innen als Bezug hätten.

Video: Touristin schleicht sich an Känguru heran und bereut es sofort