Die 3 wichtigsten Gartenarbeiten im Spätsommer
Vom Schnitt über die Ernte bis zur Gründüngung: Diese drei wichtigen Arbeiten stehen für Gärtner im Spätsommer an.
Im Spätsommer laden laue Abende noch dazu ein, die Tage ganz in Ruhe auf der Terrasse oder im Garten ausklingen zu lassen. Wässern und Jäten gehören natürlich auch im Spätsommer noch zum täglichen Pflichtprogramm für jeden Gärtner. Außerdem stehen diese drei wichtigen Gartenarbeiten an.
1. Lavendel schneiden
Lavendel (Lavandula angustifolia) verholzt als sogenannter Halbstrauch mit den Jahren an seiner Pflanzenbasis und bekommt dadurch ein struppiges Aussehen. Nur durch regelmäßigen Schnitt im Spätsommer bleiben die Pflanzen kompakt. Dabei können Sie ruhig beherzt vorgehen und nach der Blüte alle Triebe mit einer Heckenschere etwa um ein Drittel zurückschneiden. Um sich die Sache zu erleichtern, binden Sie die Triebe vorher schopfartig zusammen. Im Spätwinter oder zeitigen Frühling schneiden Sie den Lavendel erneut und kappen den Neuaustrieb vom Spätsommer um rund zwei Drittel der Trieblänge. Schneiden Sie nicht bis ins Holz, daraus treiben die Pflanzen nicht mehr oder nur noch sehr spärlich aus. Die im Spätsommer abgeschnittenen Triebenden können Sie als Stecklinge in feuchte Erde setzen.
2. Im Spätsommer ist Erntezeit für Obst
Ob Himbeere, Apfel, Birne oder anderes Obst – neigt sich der Sommer dem Ende zu, hängen leckere Früchte gleich massenweise an den Bäumen. Erntereif sind Früchte, wenn sie die sortentypische Farbe oder auch sortentypischen Duft haben. Ernten Sie nicht zu früh, damit die Früchte auch ihr volles Aroma richtig ausbilden können. Etwas aufpassen muss man bei Birnen, die schnell mehlig schmecken, wenn man sie zu lange am Baum hängen lässt.
Bei Kernobst wie Äpfeln oder Birnen kann man sich an der Farbe der Kerne orientieren. Reife Kerne färben sich dunkel, was Sie am besten an Fallobst testen. Die Kernfarbe ist aber immer nur ein Anhaltspunkt und gilt nicht für alle Sorten. Wer kein Fallobst zur Verfügung hat oder sich sonst unsicher ist, macht bei Äpfel und Birnen auch noch die sogenannte Kipp-Probe: Nehmen Sie eine Frucht in die Hand und biegen Sie am Stiel zur Seite, um maximal 90 Grad. Pflückreife Früchte lösen sich dann samt Stiel vom Baum. Bleibt der Stiel hängen, warten Sie mit der Ernte noch.
3. Gründüngung im Spätsommer aussäen
Die Bezeichnung Gründüngung ist etwas irreführend, da es sich nicht um eine klassische Düngung zur Ernährung von Pflanzen oder zu Erhöhung des Nährstoffgehalts vom Boden handelt. Bei der Gründüngung geht es vielmehr um die Aussaat von bestimmten Pflanzen zur Bodenlockerung, zur Bodenbedeckung und für den Humusaufbau im Garten. Gründüngungspflanzen schicken ihre Wurzeln tief in den Boden und lockern damit auch schwere Böden. Nachdem die Pflanzen abgestorben oder abgehackt sind, bleiben die Wurzelkanäle im Boden erhalten und sorgen für Wasserabzug und Belüftung. Das ersetzt oft sogar das Umgraben. Die Pflanzenreste liefern dem Boden Humus und den Bodenorganismen Futter. Nährstoffliefernde Gründüngungspflanzen sind Lupinen, Klee und andere Schmetterlingsblütler, die dank spezieller Knöllchenbakterien an den Wurzeln Luftstickstoff binden und diesen dann im Boden anreichern und anderen Pflanzen zur Verfügung stellen.
Gründüngung säen Sie auf abgeernteten Beeten oder sonstigen Stellen mit nacktem Boden. Die Fläche muss nicht komplett eben sein, aber locker und unkrautfrei. Lockern Sie die Fläche feinkrümelig mit einer Grabegabel, einer Metallharke oder einem Grubber und säen den Gründünger breitwürfig mit der Hand oder auch einem Streuwagen aus, walzen die Samen an und halten Sie den Boden bis zum Keimen feucht.